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Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Titel: Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Herr …“
    „ Radowitz. Werner Radowitz.“
    „ Danke.“
    Im Bürotrakt geriet Berringer nach einem Fragemarathon schließlich an Sybille Mertens, eine dralle, dunkelhaarige und sehr resolut wirkende Chefsekretärin.
    „ Es tut mir leid, aber Herr Severin ist nicht im Haus.“
    „ Wie kommt das denn?“
    „ Er hat kurzfristig einen Tag seines Resturlaubs genommen. Heute Morgen war er zwar noch kurz hier und hat einige Anweisungen hinterlassen, aber ansonsten rechne ich erst übermorgen wieder mit ihm.“ Sie zuckte mit den Schultern. Das geschäftsmäßige Lächeln, bei dem sie ihre blitzenden Zähne zeigte, bewirkte, dass ihre Augen ganz schmal wurden.
    „ Dann geben Sie mir bitte Herrn Severins Privatadresse. Es ist nämlich wirklich dringend.“
    „ Ich weiß nicht, ob ich die einfach so herausgeben darf“, meinte sie.
    „ Ich weiß das aber – und wenn Sie irgendwelche Zweifel daran haben, dann rufen Sie bitte umgehend Herrn Gerath an, um das zu klären.“
    Ihr Lächeln gefror, und auch ihr Blick war auf einmal frostig. „Also gut“, sagte sie zwischen den Zähnen hindurch und gab Berringer eine von Severins Visitenkarten.
    „ Besten Dank.“
    „ Gern geschehen“, zischelte sie.
    „ Sie brauchen mich nicht zu mögen, aber Sie sollen mich besser nicht anlügen“, sagte Berringer.
    Da fuhr sie auf. „Keine Ahnung, wovon Sie sprechen!“
    „ Na, von dem gern geschehen natürlich.“
     
     
    Kaum war Berringer gegangen, griff Sybille Mertens zum Telefon. Sie drückte nur eine Kurzwahltaste.
    Das Freizeichen ertönte. Dann klickte es.
    „ Herr Severin?“
    Aber sie war zu voreilig gewesen.
    „ Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar“, tönte es monoton aus dem Hörer.
    Sybille Mertens legte verärgert auf. Wieso musste der Kerl ausgerechnet an diesem Tag sein Handy abstellen?
     
     
    Frank Severin wohnte im Krefelder Stadtteil Elfrath. Ihm gehörte ein schmucker Bungalow mit einem gut gepflegten Garten.
    Schon die offene Doppelgarage mit dem brandneuen Opel Corsa und viel Platz für einen sehr viel breiteren Wagen ließ Berringer bereits ahnen, das wahrscheinlich eine Frau zu Hause war. Aber gleichgültig, ob es Ehefrau, Lebensgefährtin oder Mutter war – es bestand die Chance, dass er von ihr erfuhr, wo sich Frank Severin zurzeit befand.
    Berringer fuhr den Wagen in die Einfahrt, stieg aus und ging zur Tür des Bungalows. Zwei Namen standen dort an zwei getrennten Klingeln: Frank Severin und Sabine Horstkotte.
    Berringer drückte erst auf die Severin-Klingel, aber er erwartete eigentlich nicht, dass ihm geöffnet wurde. So war es auch. Also drückte er auf den Klingelknopf, an dem „Horstkotte“ stand.
    Nach einer halben Minute fruchtlosen Wartens versuchte er es noch einmal. Wenn der Corsa in der Garage stand, war auch jemand zu Hause. Für einen dritten Wagen wäre nämlich kein Platz gewesen.
    Endlich waren Schritte zu hören, die eine Treppe hinabeilten, dann öffnete eine junge Frau.
    „ Guten Morgen, mein Name ist Berringer. Sie sind Frau Horstkotte?“
    „ Ja. Was möchten Sie bitte?“
    „ Ich muss dringend mit Herrn Severin sprechen, aber er scheint nicht zu Hause zu sein.“
    „ Tut mir leid, ich bin nur seine Mieterin. Wenn sein BMW nicht in der Garage steht, ist er wohl unterwegs.“
    „ Er hat heute Urlaub genommen.“
    „ Keine Ahnung.“
    „ War er heute Morgen schon hier? Ich weiß, dass er kurz in der Firma war, und ich frage mich, wo er danach hinfuhr.“
    „ Tut mir leid. Ich bin Krankenschwester und habe oft Nachtdienst. Da schlafe ich dann tagsüber wie ein Murmeltier, und die Einliegerwohnung hier im Haus habe ich extra deswegen genommen, weil sie so ruhig ist.“
    „ Es wäre wirklich sehr wichtig, dass ich Herrn Severin spreche. Sein Arbeitgeber schickt mich und …“
    „ Sie sagen, er hat Urlaub genommen?“, unterbrach ihn die junge Frau, und ihr Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an.
    „ Ja.“
    „ Nicht gerade nett von einem Arbeitgeber, einen Mitarbeiter zurückzupfeifen, wenn er sich mal einen Tag frei nimmt.“
    „ Herr Severin ist nicht irgendein Mitarbeiter. Er ist der Geschäftsführer und sollte alles wissen, was in der Firma vor sich geht. Das ist in seinem eigenen Interesse.“
    Sie musterte Berringer von oben bis unten. Es war, als habe sie eine Art Röntgenblick, mit der sie die Vertrauenswürdigkeit einer anderen Person abzutesten versuchte, was natürlich ein sehr ehrgeiziges Unterfangen war.
    „ Gut“, sagte

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