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Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition)

Titel: Tuch und Tod (Ein Berringer-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Berringer den im Nordosten von Krefeld gelegenen Elfrather See. Er klapperte die verschiedenen Parkplätze in der Umgebung ab. Da zu dieser Jahreszeit so gut wie nichts am See los war, fand er den roten BMW recht schnell. Er ging davon aus, dass Severin in der Nähe war.
    Er ging in Richtung Seeufer. An einem der Stege hatten sich ein paar Menschen versammelt. Ein Angler, dessen Gummihose bis zur Brust reichte, ein Spaziergänger mit seinem Hund und ein Rentnerehepaar, die sich gegenseitig beim Gehen stützten.
    Auf dem Boden lag ein Mann, der offenbar eine Weile im Wasser gelegen hatte. Er war Anfang bis Mitte fünfzig. Seine Augen blickten starr ins Nichts. Dass er nicht mehr lebte, war ziemlich eindeutig.
    „ Was ist hier geschehen?“, fragte Berringer.
    Der Angler war ein wahrer Hüne. Bei einer Größe von fast zwei Metern wog er sicher hundertzwanzig Kilo, und es wunderte Berringer, dass es in dieser Größe überhaupt Anglerhosen gab. Der Riese deutete auf den Toten. „Ich hab keine Ahnung. Hab nur was im Wasser bemerkt, bin hin und … Tja, war keine angenehme Überraschung. Haben Sie vielleicht 'n Handy?“
    „ Ja.“
    „ Bei meinem ist leider der Akku leer. Vielleicht rufen Sie die Polizei.“
    „ Das mache ich“, sagte Berringer. „Gleich.“
    Er kniete neben dem Toten nieder und begann, die Taschen zu durchsuchen. Der Tote trug eine Avlar-Sport-Polarjacke. In der linken Seitentasche fand Berringer einen Autoschlüssel mit einem BMW-Anhänger. Die Brieftasche steckte innen, und darin fanden sich Führerschein und Personalausweis. Die Lichtbilder auf beiden Dokumenten ließen keinen Zweifel an der Identität des Toten.
    „ Kennen Sie den Mann?“, fragte der Spaziergänger mit dem Hund, einem Terrier, der unentwegt an der Leine zog und offenbar darauf brannte, den unterbrochenen Spaziergang endlich fortzusetzen.
    „ Wie man’s nimmt“, murmelte Berringer. „Sagen wir mal so: Ich hätte ihn gern noch gesprochen …“
    Er griff zum Handy, um Kriminalhauptkommissar Björn Dietrich zu kontaktieren.
    Berringer berichtete, was geschehen war, und fügte zum Schluss noch hinzu: „Tu mir einen Gefallen, Björn. Fahr selber raus und schick nicht den Arno!“
    „ Die Polizei wird gleich hier sein“, versprach Berringer, nachdem er das Gespräch beendet und das Handy wieder eingesteckt hatte. Er schloss den Reißverschluss seines Long-Jacketts und ärgerte sich darüber, seine Mütze im Auto gelassen zu haben. Zwar schien die Sonne, aber das täuschte gewaltig. Ein eisiger Wind strich über den See und ließ das Wasser sich etwas kräuseln. Zugefroren war der Elfrather See zwar noch nicht, aber ein paar Tage strenger Frost würden das im Handumdrehen ändern.
    Die Stege waren vollkommen leer. Nicht ein einziges Boot lag dort um diese Jahreszeit.
    Berringer ließ den Blick schweifen. Wenn die ehrgeizigen Pläne von Peter Gerath irgendwann mal Wirklichkeit wurden, würden vielleicht auch an diesem Platz Surfer, Taucher und Badegäste selbst bei null Grad noch ihrem Vergnügen nachgehen – in Anzügen aus Hightech-Fasern, die den Körper vollkommen gegen Nässe und Kälte abschirmten, dachte er.
    Er hielt Ausschau nach dem Modell-Segelboot und entdeckte es schließlich ein Stück entfernt im Gras an der Uferzone. Das weiße Segel stach wie eine Signalfahne aus dem Grün hervor.
    Die Fernbedienung war vermutlich ins Wasser gefallen, als …
    Als was?, fragte sich Berringer. Was war hier geschehen? Eine Schussverletzung war an der Leiche nicht zu sehen. Aber andererseits war es wohl auch mehr als unwahrscheinlich, dass Frank Severin freiwillig ins Wasser gegangen war.
    „ Dann können wir jetzt ja gehen“, meinte der Spaziergänger und wollte schon seinem Hund nachgeben.
    „ Nein, bleiben Sie bitte in der Nähe und halten Sie sich als Zeuge zur Verfügung“, widersprach Berringer.
    „ Ist das wirklich nötig?“, fragte der Mann des älteren Ehepaars, ein Herr mit schlohweißem Haar, die der Wind ziemlich wirr durcheinander gewirbelt hatte.
    Berringer streckte die Hand aus. „Dort vorne ist eine Bank, vielleicht setzen Sie sich einfach einen Augenblick, bis die Kollegen eintreffen.“
    „ Sie sind auch von der Polizei?“, fragte die Frau, die sich bei ihrem Mann fest untergehakt hatte. Sie hatte leuchtend blaue und sehr aufmerksam blickende Augen, und ihr Gesicht erschien Berringer wie eine plastische Illustration der Begriffe Misstrauen und Skepsis. „Sie haben uns Ihren Dienstausweis noch gar

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