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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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ruhte. » Was geht hier vor, Mark? «
    Ein Blick auf unsere Armbanduhr – acht Minuten. Sie hatten acht Minuten. Wir hatten acht Minuten.
    
    » Es ist eine Bombe im Gebäude « , sagte ich. » Sie haben noch acht Minuten, um hier rauszukommen. « Unsere Stimme weigerte sich, richtig zu funktionieren. Sie versagte immer wieder und wurde einfach nicht so laut, wie ich sie brauchte.
    Aber alle hörten mir jetzt zu. Alle hörten mir zu, doch niemand bewegte sich.
    » Eine Bombe « , schrie ich. Offenbar brachte ich nur entweder ein zitterndes Flüstern oder Schreie aus voller Kehle heraus, nichts dazwischen. Eine der Frauen reagierte mit einem Aufschrei, dem Geräusch eines aufgeschreckten Vogels. Ich stürmte den Weg zurück, den ich gekommen war, und warf in der Hoffnung, dass mein Loslaufen die anderen dazu bringen würde, mir zu folgen, einen Blick über die Schulter zurück.
    Etwas huschte über Jensons Gesicht. Ein Aufblitzen einer Erkenntnis, so als hätte er gerade die letzten Teile eines komplizierten Puzzles zusammengefügt.
    Ich hatte keine Zeit, darüber nachzugrübeln.
    Der Mann, der am weitesten von der Treppe entfernt stand, war der Erste, der sich rührte. Er stürzte vorwärts und rannte dabei beinah den Mann um, der direkt vor ihm stand. Einen Moment lang waren er und der fallende, mit den Armen rudernde Mann die Einzigen, die sich bewegten.
    Dann stürmten plötzlich alle auf uns zu. Eine tosende Terrorwelle. Die Menschen hinter uns schoben uns ins Treppenhaus. Ellbogen wurden ausgefahren, Arme schlugen um sich. Dann hieß es die Stufen runter, runter, runter. Die Wände hallten von dem Donner unserer Flucht wider.
    Wie viel Zeit blieb uns noch? Genug, um es die Treppe hinunterzuschaffen, durch die Eingangshalle und den Hügel hinauf?
    , flüsterte ich ebenso mir selbst zu wie Addie.
    Denk nicht darüber nach, wie die Sekunden verrinnen.
    Denk nicht über das widerliche Gedränge der Körper nach, die uns von allen Seiten umgeben.
    Denk nicht an Jenson, der Gott weiß wie weit hinter uns ist.
    Nichts davon war zu ändern, indem wir darüber nachdachten.
    Lauf einfach weiter. Lauf immer weiter.
    Wir hatten gerade den ersten Stock passiert, als der Mann neben uns stolperte. In uns krachte.
    Uns zu Fall brachte.
    Wir blieben an jemandem hängen, unsere Glieder verhedderten sich mit seinen, sein Schwung riss uns nach vorn. Wir kreischten, als sein Gewicht uns niederdrückte. Er packte das Treppengeländer. Wir griffen danach, erwischten es aber nicht …
    Es war das reinste Chaos, als wir fielen. Menschen sprangen beiseite, um nicht selbst zu Fall gebracht zu werden. Ich konnte den Moment des Aufpralls nur benennen, weil ich den Schmerz spürte, der unser Bein hochschoss.
    Einen Moment konnten wir nicht klar sehen. Nicht klar hören. Als unsere Sicht wieder scharf wurde, sahen wir, wie einige Leute zögerten. Ein paar blieben fast stehen. Einer tat es tatsächlich. Unser Knöchel brannte, schickte Schmerz unser Wadenbein hinauf.
    » Beeilt euch « , sagte Jenson. Es waren nicht mehr viele Leute hinter uns. Die meisten hatten sich vorbeigedrängt. » Die Zeit läuft ab. Ich werde sie holen. «
    Mit dieser Stimme ließ sich nicht streiten und die Motivation dazu war ohnehin gering. Sie flohen.
    Und entgegen seinen Worten floh Jenson mit ihnen.
    Wir versuchten, aufzustehen, aber der Schmerz in unserem Knöchel wurde durch das auf ihm lastende Gewicht nur noch schlimmer. Unsere Uhr war bei unserem Treppensturz kaputtgegangen.
    Wie viele Minuten hatten wir noch?
    , sagte ich zu Addie.
    , sagte sie zu mir.
    Keine von uns glaubte daran.
    Mit zusammengebissenen Zähnen gelang es uns, auf die Knie zu kommen. Kriechen war erträglich, zumindest über kurze Entfernungen. Aber wir hatten immer noch eine Treppenflucht und die gesamte Länge der Eingangshalle vor uns, ehe wir in Sicherheit waren.
    Wir hatten keine andere Wahl, als es dennoch zu versuchen.
    Wir werden sterben, dachte ich, während ich uns die letzten Treppenstufen hinunterschleppte.
    Wir werden sterben, dachte ich, als ich unsere Handfläche auf die erste Treppenstufe nach unten setzte und versuchte, das Gewicht so zu verlagern, dass der Rest unseres Körpers folgen konnte. Unser Knöchel und das linke Bein standen augenblicklich in Flammen.
    Oh Gott, bitte lass uns nicht sterben. Bitte. Bitte.
    Wie viele Minuten blieben

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