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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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bei uns waren, hielt die Stille noch an. Ryan ergriff unsere freie Hand. Ich drückte zu. Addie war so gespannt wie eine Violinensaite. Wir standen da – erstarrt und schweigend und wartend – und hielten den Blick fest auf die Hügelmulde gerichtet.
    Dann kam die Explosion.
    Der Krach und die Stichflamme und das Feuer, das in den Himmel hinaufschoss. Die gewaltige Erschütterung brachte jeden Knochen in unserem Körper zum Vibrieren. Ein Bum, das in unserem Körper widerhallte.
    Dann erneut Stille.
    » Es hat geklappt « , sagte Christoph in einem Tonfall, der weder richtige Freude noch richtige Angst ausdrückte.
    Unsere Ohren klingelten. Ich wandte mich um, musterte Ryans Gesicht und entdeckte, dass es überhaupt nicht Ryan war.
    Es war Devon. Devon, der mit kalten schwarzen Augen hinunter auf die Rauchsäule blickte.
    Er sagte nichts. Er sah mich an, sein Gesichtsausdruck eine Maske, die ich nicht zerschmettern konnte.

Kapitel 29
    Die Fahrt zurück nach Anchoit war ausgelassener und angespannter zugleich. Die anderen redeten, lachten sogar von Zeit zu Zeit. Devon – es war immer noch Devon, der die Kontrolle hatte – schwieg. Ich behielt die Hände im Schoß, die Arme eng an den Körper gepresst.
    Wir erreichten die Stadtgrenze, denselben Parkplatz, von dem aus wir am Morgen aufgebrochen waren. Niemand schien aus dem Wagen steigen zu wollen, um nicht mit der Ungeheuerlichkeit dessen, was wir getan hatten, allein zu sein. Endlich schlug Cordelia vor, gemeinsam auf dem Dachboden zu Mittag zu essen.
    Dem Essen gelang es nicht, meine Stimmung zu heben. Sabine war ungewöhnlich still und ganz auf die eigenen Gedanken konzentriert. Jackson und Cordelia trugen das meiste zur Unterhaltung bei, doch schließlich versiegte auch ihr sprudelnder Wortquell. Über den Dachboden senkte sich ein Mantel des Schweigens – eines Schweigens, das nicht unbedingt angenehm war. Schachteln vom Lieferservice standen überall verteilt, manche davon noch gefüllt mit frittiertem Fisch und Hefeteilchen, andere mit nichts darin als Fettschlieren.
    Devon ergriff als Erster das Wort. » Wann ziehen wir die richtige Aktion durch? « Als niemand antwortete, warf er einen Blick in die Runde und stellte die Frage erneut: » Wann jagen wir die Anstalt in die Luft? «
    » Wir haben dich schon verstanden « , sagte Jackson, aber er lächelte dabei, und es war keine echte Wut dahinter. Dennoch, er hatte keine Antwort gegeben.
    Sabine hatte beim Klang von Devons Stimme nicht aufgesehen und sie hob auch jetzt den Kopf nicht. Sie musterte die Lichterkette, die im Zimmer hing, als lägen in den Knoten ihrer Schnur Antworten verborgen.
    » Nächste Woche « , sagte sie. » Nächsten Freitagabend. «
    Noch genau sieben Tage.
    » Warum Freitag? « , fragte Devon.
    Endlich erwiderte Sabine seinen Blick doch noch. » Laut den Terminplänen, die wir von Nalles haben, werden sie ihre chirurgischen Apparate erst im Laufe der nächsten Woche herschaffen und aufbauen. Am Freitag werden sie damit fertig sein. «
    » Bist du dir sicher? « , fragte Devon.
    Sabine nickte. » Wie ich schon sagte, es steht in den Terminplänen. «
    » Nächsten Freitagabend … « Cordelia ging hinüber zu Sabine, um sich neben sie zu setzen und einen Arm um ihre Schulter zu legen. » Meinst du wirklich, Sabine? Es ist schon so bald. «
    Sabine nickte. Ihr Blick war wieder abgeschweift, zum Boden dieses Mal. » Warum nicht? Wir wissen, dass es funktioniert. Wir haben die Bombe. Warum länger als nötig warten? «
    » Ich bin so weit « , sagte Christoph.
    » Und Freitag ist ein guter Wochentag dafür « , sagte Sabine. » Falls etwas schiefläuft – falls die Regierung auf eine bedrohliche, unerwartete Weise zurückschlägt –, müssen Jackson und Christoph nicht zur Arbeit und machen sich nicht verdächtig, wenn sie nicht erscheinen. An den Wochenenden ist alles entspannter. «
    Cordelia nickte, ihr blonder Schopf ruhte an Sabines Schulter.
    » Es muss sowieso nicht jeder mit nach Powatt kommen « , sagte Christoph.
    » Stimmt, nur eine Person muss dorthin « , sagte Sabine. » Ich könnte allein gehen. Es wäre sicherer. «
    » Für dich wäre es nicht sicherer « , entgegnete Jackson.
    Etwas von Sabines üblicher Stärke kehrte in ihre Stimme zurück. » Dich nicht dabeizuhaben, um die Sache zu versauen, würde es für mich um einiges sicherer machen. «
    Sie lächelten sich an. Es war das Lächeln alter Freunde, die sich ohne Worte verstehen.
    » Trotzdem solltest du nicht

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