Twisted Perfection - Ersehnt: Roman (Perfection-Reihe) (German Edition)
Tripp eine Wohnung zu teilen, fand ich daher nicht so prickelnd. Rosemary zu verlassen allerdings auch nicht. Mir gefiel es hier. Ich mochte Bethy und Jimmy und … Woods.
»Mädchen, jetzt zieh nicht so ein finsteres Gesicht. Bist doch fertig mit der Arbeit!«, neckte Jimmy mich, als er an mir vorbeikam und seine Schürze in den Wäschekorb warf.
Ich brachte ein Lächeln zustande und nickte. »Ich glaube, ich brauche bloß eine Mütze Schlaf«, erwiderte ich und löste ebenfalls meine Schürze. Zum Schlafen würde ich nicht kommen. Konnte gut sein, dass Tripp bei meiner Rückkehr schon da war. Wenn nicht, dann käme er später an diesem Tag.
»Ich habe jetzt ein heißes Date. Und keine Zeit, um zu schlafen. Dann bis morgen früh!«, rief Jimmy mir beim Verlassen der Küche zu.
Ich folgte ihm. Sobald ich auf dem Parkplatz war, löste ich den Dutt, der meine Haare zusammenhielt, und ließ es mir über die Schultern fallen. Ich war nicht daran gewöhnt, mir das Haar so streng hochzubinden. Ich bekam Kopfschmerzen davon.
Ich hörte, wie eine Wagentür zugeschlagen wurde. Als ich mich umdrehte, sah ich Woods’ Pick-up auf dem für ihn reservierten Platz stehen. Seine Verlobte rauschte mit feurigem Blick ums Heck herum.
»Nur ein Essen, Woods? Echt jetzt? Du kannst dich nicht mal für ein gottverdammtes Essen zusammenreißen? Was ist denn los mit dir? Bin ich so abstoßend, dass du dich nicht mal vor deinen Eltern anständig benehmen kannst?« Ihre laute, schrille Stimme hallte über den ganzen Parkplatz. Aber mich ging das nichts an. Ich musste schleunigst mein Auto erreichen und hier verschwinden. Dennoch blieb ich wie angewurzelt stehen und beobachtete, wie Woods aus dem Pick-up stieg. Er wirkte genervt.
»Du kriegst doch, was du willst. Du und unsere Väter, ihr habt gewonnen. Ich habe klein beigegeben und mich mit dem Ganzen einverstanden erklärt. Aber es war nun mal nicht mein Wunsch. Und wird es auch nie sein«, sagte Woods in gelangweiltem Ton und so leise, dass ich genau hinhören musste, um ihn zu verstehen.
»Ach ja? Na, aber du musst ja nicht, wenn du nicht willst. Klar hätte ich gern, dass die Sache zwischen uns läuft, und ich würde auch gern jemanden heiraten, der eine Bereicherung für den Greystone-Namen darstellt. Aber deshalb will ich noch lange nicht mit jemandem zusammenleben, der mich hasst. Da kann ich was Besseres finden. Ich bin ein phantastischer Fang, Woods Kerrington. Ich brauche dich nicht!« Sie zitterte vor Wut.
Sie tat mir leid, denn sie hatte recht: So etwas verdiente keine Frau. In Woods’ ausdruckslosen Augen zeigte sich, wenn überhaupt, nur Verärgerung.
»Du hast recht, sorry. Mir ist heute nur so viel im Kopf herumgegangen. So hätte ich mich beim Lunch wirklich nicht benehmen dürfen. Mein Dad weiß einfach nur zu genau, welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Was ich gesagt oder getan habe, geschah nicht deinet-, sondern seinetwegen.«
Auch Woods tat mir unglaublich leid. Der Anflug von Traurigkeit in seinen Augen war nur einen Augenblick zu sehen gewesen, aber ich hatte ihn entdeckt. Ich wollte ihn in den Arm nehmen und die Traurigkeit verjagen. Doch das durfte ich nicht. Das alles ging mich nichts an.
Angelina legte Woods eine elegant manikürte Hand auf den Arm. Die Wut, die noch vor Sekunden dafür gesorgt hatte, dass sie am ganzen Körper zitterte, war verraucht. Jetzt lehnte sie sich entspannt zu ihm. Sie sprach nun leiser, sodass ich sie nicht mehr verstehen konnte. Ich sah lediglich die Zustimmung in Woods’ Gesicht, als er nickte. Sie schob ihren Arm unter seinen, dann gingen sie zusammen ins Clubhaus.
Ich schloss meine Autotür auf und bemühte mich, nicht an den Versöhnungssex zu denken, den sie jetzt wahrscheinlich in seinem Büro haben würden. Sonst wäre es mit meiner Ruhe nämlich dahin gewesen. Ich durfte ich mich nun wirklich nicht länger zu Woods hingezogen fühlen. Er war nur ein guter Freund! Doch der bittere Geschmack in meinem Mund wollte auf der Fahrt zur Wohnung einfach nicht verschwinden. Ich wusste, wie es sich anfühlte, von Woods berührt zu werden.
B ei meiner Heimkehr stand eine vertraute Harley-Davidson vor dem Haus. Ich musste entscheiden, was ich tun wollte, und das schnell. Vielleicht würde Tripp mich gleich bitten, meine Siebensachen zu packen. Vielleicht hätte ich gar keine andere Wahl.
Ich ging zur Wohnungstür und wollte gerade aufschließen, als mir die Idee kam, dass ich vermutlich besser anklopfte. Schließlich
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