Twitteratur - Weltliteratur in 140 Zeichen

Können wir nicht endlich Frieden schließen?

Anna Karenina
    von Leo Tolstoi
     
    @Tanzmaus
     
    Meine Schwägerin verlangt die Scheidung. Ich muss nach Moskau, den Unsinn stoppen. Vielleicht steigen nebenbei ein paar gute Partys.
     
    So ein Herr hat den ganzen Abend mit mir getanzt. War ziemlich heiß, aber nicht zu heftig. Ist schließlich russische Highsociety.
     
    Weil ich mit Wronski getanzt habe, hat eine gewisse Kitty ihre Muschi nicht mehr anbringen können. Komisch, bei dem Namen.
     
    LOL. Kitty hatte einen Nervenzusammenbruch und hat das Land verlassen. Damit ist sie schon mal weg vom Fenster.
     
    Wäre es unverantwortlich, eine recht offensichtliche Liebesaffäre mit Wronski anzufangen?
     
    Mein Mann ist ein Greis, ist doch so. Und dieser alte Sack auf mir drauf. Mir wird ganz schaurig bei dem Gedanken.
     
    Mein Mann hat offenbar nichts dagegen, solange ich ihn nicht öffentlich bloßstelle. Kein Rückgrat, der Kerl. Oder es ist die Bandscheibe.
     
    Alexej Wronzarelli – da Wronz – ist jetzt mein Geliebter. Meine Regel ist ausgeblieben. Vielleicht bekomme ich ein Kind von ihm.
     
    Mein Mann hat uns zu Hause erwischt. Wir haben nicht gevögelt, nur Kniffel gespielt, aber auch das war wohl unpassend, nehme ich an.
     
    Meinem Mann reicht’s. Sagt, er hat genug von dieser Hure. Wahrscheinlich bin ich zu viel Frau für ihn.
     
    Bin bei der Geburt fast gestorben. Glaubt man ja nicht, wie es ist, so ein Acht-Pfund-Ding aus einem rauszupressen. Richtig unheimlich.
     
    Mein Mann ist zurückgekehrt, als er davon erfuhr. Hab gesagt, er sei der Vater. Er strahlte. Dann hab ich die Wahrheit gesagt. Er heulte.
     
    Er hat mir meine Untreue (und den geschmacklosen Witz) verziehen und die Scheidung angeboten. Komme mir schlecht vor.
     
    Habe beschlossen, ihn gut zu behandeln, mich nicht scheiden zu lassen und ihm weiter Hörner aufzusetzen. Klingt doch viel besser.
     
    Argh. Gut, dass ich mein Gewissen in dieser Hinsicht erleichtert habe.
     
    Ich ziehe mit Wronski zusammen.
     
    Das Leben ist so langweilig. Wer wettet mit? Mal sehen, wie schnell die perfekte verheiratete Geliebte zur fiesen Nervbraut wird.
     
    ER BETRÜGT MICH. Er hat gesagt, er fährt zu seiner Mutter. Ja klar, wenn Mutter jetzt Nutte heißt.
     
    Seine Mutter will, dass er eine Prinzessin heiratet. Er darf nicht in Sünde mit einer verheirateten Frau leben. Verdammte Snob-Gesetze.
     
    Ich ertrag das nicht mehr. Ich suche ihn jetzt. Wenn ich ihn mit seiner Mutter im Bett erwische, bin ich echt angeätzt. Muss los.
     
    Also gut: Zwanzig Rubel, dass ich meine Handtasche in die Luft werfe, über die Gleise renne und sie wieder auffange, bevor der Zug …
     
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Sherlock Holmes
    von Sir Arthur Conan Doyle
     
    @SuchWeiterWatson
     
    Ah, sitze in meinem Studierzimmer in der Baker Street. In meinem neuen Samtmorgenmantel. Schniefe etwas, äh … Tabak. Entspannender Abend.
     
    Paffe die Pfeife. Pochen an der Tür. Hau ab. Junge Frau, heult. Quält Watson wieder das schöne Geschlecht? Nein. Dann vielleicht ein Rätsel?
     
    Immer soll ich alle Probleme lösen. Will doch nur high sein. Watson sagt, schlechte Angewohnheit. Was weiß der schon? Der Detektiv bin ich.
     
    Muss eine Fabrik untersuchen, in der der Freund der Frau Vorarbeiter war. Sie glaubt, die wollen ihn umbringen.
     
    Ziehe ein paar Lines, bevor die Arbeit losgeht. Kann ohne mein Wunderpulver kein Rätsel lösen. Damit meine ich Kokain.
     
    Stellte schlaue Fragen, merkte, dass alle logen. Niemand erwähnte die Edelmetalle, die unter der Fabrik versteckt sind. Moriarty im Spiel?
     
    Bin im WC, einen absetzen. Watson nennt mich paranoid. Sagt, der Schnee behindert meine Arbeit. Okay, ab heute kauft er seinen selbst.
     
    Forsche weiter nach. Folgere brillant, kaum Beweise, aber viel Koks. Bemerke Salzablagerungen auf den Hosen des Fabrikbesitzers.
     
    Watson sagt, ich würde nur GLAUBEN, ich sei klug, weil ich high bin. Heißt das, er glaubt auch nur, dass er schwul ist?
     
    Brauche Opiate, zur Beruhigung. Und noch ein Gramm kolumbianisches Pulver. Es ist schwer, der britische River Phoenix des 19. Jh.s zu sein.
     
    Die Dame kam zurück, irgendwas geht in der Fabrik ab. Holte den Stoff, um aufzuwachen. Sie will eine Nase. Elementar.
     
    Wir zogen uns aus, ich schniefte das Koks von ihren Titten. Kriegte keinen hoch, weiß nicht, wieso. Dafür einen Beutel Tabak geraucht.
     
    Eine Hure in Stanton gab mir einen Tipp. Fabrikbesitzer