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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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schmeichelte, denn wir waren uns beide darüber im klaren, daß die Näharbeit an mir hängen bleiben würde.
    Larry hatte es irgendwie geschafft, durchs Leben zu kommen, ohne nähen zu können, und brachte es fertig, diese Unfähigkeit amüsant wirken zu lassen. Ich fand sie allerdings weniger lustig, weil ich auf diese Weise für beide Familien nähen mußte. Larry konnte natürlich flicken und stopfen — beides jedoch nur schlecht und sehr widerwillig aber was darüber hinausging, überstieg angeblich ihre Fähigkeiten. Allerdings verstand es sich bei ihr von selbst, daß sie sich dafür revanchierte, daß ich für sie nähte. Larry putzte Böden und Fenster und bügelte ganze Wäscheberge, während ich an der Nähmaschine saß. Ich machte jedesmal ein finsteres Gesicht, wenn sie ihr »wunderbar herabgesetztes« Material auspackte, aber da ich in Wirklichkeit lieber nähte als putzte oder bügelte, konnten wir beide mit diesem Arrangement zufrieden sein.
    Aber in letzter Zeit hatten wir nur wenig gekauft und vor allem Kleidungsstücke geändert, die wir schon beinahe vergessen hatten. Neue Stoffe waren praktisch unerschwinglich geworden, und wir mußten uns anstrengen, damit wenigstens unsere Kinder adrett und gut angezogen in die Schule gehen konnten. Es wäre herrlich gewesen, ein bißchen Geld in der Tasche zu haben.
    Nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, dachte ich über Larrys Idee nach. Würde wirklich jemand in unser wildes Hügelland kommen wollen, um hier Urlaub zu machen, und konnten wir die beiden Häuser attraktiv genug ausstatten, um Gäste anzulocken, ohne uns in allzu hohe Unkosten zu stürzen? Ich kam schließlich zu der Überzeugung, dies sei nur wieder einer von Larrys verrückten Plänen, die es sich nicht zu verfolgen lohne.
    Ich las ihre Anzeige in der Samstagszeitung und mußte unwillkürlich lächeln. »Urlaub auf dem Lande«, lautete die fettgedruckte Überschrift. »Behagliches Ferienhaus in herrlicher Landschaft. Tennis, Reiten und alle Freuden des Landlebens.« Paul las sie ebenfalls und meinte: »Klingt nicht schlecht, finde ich — vor allem das mit dem Reiten. Die Städter sind immer ganz wild auf Pferde.«
    »Ja, das überrascht mich auch. Larry hat mir kein Wort davon erzählt, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ihren geliebten James von einem Gast reiten läßt.«
    »Richtig, aber James ist schließlich nicht ihr einziger Gaul. Vielleicht können die Pensionäre sich auf diese Weise ihren Lebensunterhalt verdienen. Das wäre immerhin einmal etwas anderes.«
    Als »Pensionäre« bezeichnen unsere Ehemänner die verschiedenen Pferde, die bei uns ihr Gnadenbrot erhalten. Bei uns waren es Tommy, auf dem ich als Jungverheiratete reiten gelernt hatte, Jenks, auf dem Paul überall dorthin geritten war, wo er jetzt mit dem Motorrad hinfuhr, und Darkie, ein fünfzehnjähriger Wallach, der nur noch gesattelt wurde, wenn wir ein zusätzliches Pferd brauchten. Wie so viele Neuseeländer waren sie jetzt pensioniert.
    Auch Larry und Sam hatten ihre Pensionäre, die mehr oder weniger alt waren wie die unseren: Gay, ein vierzehnjähriger Brauner mit noch jugendlichem Temperament, Trinket, das erste Pony ihrer Kinder, Captain, Sams altes Pferd, und ein weiteres Pferd von unbekanntem Alter und Herkunft, ein Schimmel, der ihnen eines Tages zugelaufen war. Sam hatte sich an die Polizei gewandt und sogar eine Anzeige aufgegeben, aber der Besitzer hatte sich nicht gemeldet. Daraufhin hatten Larry und Sam den Schimmel adoptiert, und die Kinder waren selig gewesen, weil er sich so willig vor einen Schlitten spannen ließ. Der gleiche Versuch mit Gay hatte katastrophale Folgen gehabt: Der Braune hatte prompt versucht, mitsamt dem Schlitten und den Passagieren über ein Gatter zu springen. Er und die Kinder waren mit Hautabschürfungen davongekommen, aber der Schlitten und das Gatter hatten erheblich gelitten.
    Paul und ich überlegten eben, welche Pferde Larry wohl gemeint haben konnte, als das Telefon klingelte und Larry fragte: »Habt ihr die Anzeige gelesen? Ist der Text nicht raffiniert? Mir ist plötzlich eingefallen — natürlich in der Badewanne daß Pferde eine Verlockung sind, der Städter kaum jemals widerstehen können.«
    »Eine geniale Idee«, stimmte ich zu. »Du läßt also jeden Fremden auf James reiten, und Paul stellt freudig euren Gästen Rocket zur Verfügung?«
    Dazu muß erklärt werden, daß wir in unserem Hügelland noch immer reiten, wenn wir nach unseren Schafen sehen

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