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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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wollen. Vor einigen Jahren, als wir noch wohlhabend gewesen waren, hatten wir uns wie viele Farmer Motorräder gekauft. Unsere Ehemänner gaben vor, die Maschinen zu verabscheuen, aber sie sahen andererseits ein, daß man damit Zeit sparte, wenn es darum ging, zu lammenden Schafen hinauszufahren oder die Post von unserem an der Straße stehenden Briefkasten abzuholen. Larry war gegen diese Neuanschaffung gewesen, weil sie Pferde für zuverlässiger hielt — aber das hatte sie nicht daran gehindert, Sams Motorrad gleich am ersten Tag auszuprobieren. Sie war prompt damit gegen einen Baum gefahren und hatte sich seitdem geweigert, das Motorrad zu benützen. Ich beherrschte es etwas besser, fuhr aber nur damit, wenn ich gerade kein Pferd zur Verfügung hatte. Ansonsten machte ich einen weiten Bogen um das Motorrad.
    »Warum hast du nicht auch inseriert, daß ein Motorrad zur Verfügung steht?« fragte ich boshaft, bevor Larry antworten konnte. »Und was passiert, wenn wir zur gleichen Zeit wie deine Gäste Tennis spielen wollen?«
    »Sei doch nicht so kleinlich, Susan! Wir würden uns natürlich über die Benützung des Platzes einigen. Und was die Pferde betrifft, denke ich selbstverständlich nicht einmal im Traum daran, jemand anderen James reiten zu lassen. Da Sam sich seinerseits nicht von Rocket trennen will, sind jetzt unsere lieben Pensionäre an der Reihe.«
    »Falls eure Gäste reiten können«, wandte ich ein. »Meiner Erfahrung nach fallen Städter entweder aus dem Sattel, sobald das Pferd auch nur trabt, oder sie galoppieren gleich, weil sie sich für perfekte Reiter halten, bis der Gaul sie dann abwirft.«
    »Mit unseren Pensionären galoppiert niemand. Dafür sorgen wir gemeinsam, nicht wahr, Susan?«
    »Gemeinsam?« wiederholte ich. »Aber ich habe doch gar nicht inseriert...«
    »Ja, ich weiß. Du hast eigentlich nur einen Fehler, Susan: Du bist nicht unternehmungslustig genug. Du stürzest dich nicht sofort auf alles Neue.«
    »Ist das etwa dein Ernst?« erkundigte ich mich gekränkt. »Wenn ich mir überlege, zu was für verrückten Sachen ich mich schon von dir habe beschwatzen lassen...«
    »Ich hab’ mir schon gedacht, daß du bissig reagieren würdest. Aber falls ich mit Anfragen überschwemmt werden sollte, womit ich eigentlich rechne, gebe ich dir ein paar ab, und sobald du siehst, wie leicht damit Geld zu verdienen ist, kannst du dich selbständig machen.«
    Larry wurde natürlich nicht mit Anfragen »überschwemmt«, aber zwei Leute schrieben auf ihre Anzeige, während zwei weitere anriefen.
    Als erstes kamen die Anrufe. Zuerst rief ein Ehepaar an, das sich als »älter und ruhig« bezeichnete. Das bedeutete, daß die beiden weder reiten noch Tennis spielen, sondern nur eine erholsame Woche auf dem Lande verbringen wollten. Ich fand, das klinge ideal, aber Larry begeisterte sich mehr für den Anruf eines Familienvaters, der mit seinen vier Kindern eine Ferienwoche auf einer Farm verbringen wollte. Seiner Aussage nach waren die Kinder alle sehr tierlieb und wollten unbedingt reiten.
    Auch die Briefe waren durchaus interessant, aber Larry bevorzugte die Familie mit den vier Kindern, weil sechs Personen mehr Einnahmen brachten. »Siehst du, Susan, hab’ ich nicht recht gehabt?« fragte sie mich. »Vier Anfragen — für jede von uns zwei. Du brauchst nur zu sagen, welche du haben willst.«
    »Aber ich habe doch nichts damit zu tun! Ich habe mich nicht einmal an der Anzeige beteiligt.«
    »Unsinn«, wehrte Larry ab. »Wir machen natürlich ein Gemeinschaftsunternehmen daraus.«
    »Nein, das wäre unfair. Du hast die Idee gehabt, und ich habe nur versucht, sie dir auszureden. Außerdem könnte ich unser Häuschen noch gar nicht vermieten. Es müßte renoviert und besser eingerichtet werden. Als Unterkunft für ein paar Tage ist es ohne weiteres zu brauchen, aber ich könnte es nicht als Urlaubswohnung vermieten.«
    »Urlaubswohnung? Komisches Wort! Unsere Häuser sind keine Wohnungen. Sie sind lediglich Unterkünfte für Leute, die einmal aus der Stadt hinauswollen.«
    »Das können sie hier allerdings haben«, bestätigte ich lachend. »Aber was werden sie sagen, wenn sie merken, daß unsere Farmen sehr einsam liegen und daß Te Rimu, das eigentlich auch nur eine Kleinstadt ist, fünfzig Kilometer von uns entfernt ist?« Ich wurde wieder ernst. »Hör zu, Larry, wir haben noch viel zu tun, bevor wir an Urlaubsgäste vermieten können. Solche Leute erwarten einen gewissen Luxus, den ich ihnen

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