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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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bezweifle, daß wir es mit dem Sparen schaffen. Wir brauchen eine positive Einstellung zum Problem des Geldverdienens.«
    Das klang schrecklich klug, und ich wurde nervös; denn so redete Larry nur, wenn sie eine Idee ausbrütete. Tatsächlich rief sie mich am nächsten Morgen an.
    »Susan, mir ist’s wie erwartet in der Badewanne eingefallen: Ich habe mich an ein Telefongespräch mit Evelyn erinnert. Sie hat wie wir alle über die ständige Geldknappheit gejammert und darüber geklagt, wie schwer es ist, seinen erlernten Beruf nicht ausüben zu können, weil man hier auf dem Land hockt. Dann hat sie mir erzählt, sie habe etwas angefangen, das hoffentlich Geld bringen werde — und sie findet, daß wir’s auch damit versuchen sollten! Du weißt doch, daß Evelyn und ihr Mann auf ihrer Farm Unterkünfte für Schafscherer haben?«
    »Natürlich, und sie stehen jetzt leer.«
    »Richtig! Sie hat sie ein bißchen rausgeputzt und eine Anzeige aufgegeben, um Leute anzulocken, die Urlaub auf dem Land machen oder sich auch nur übers Wochenende vom Trubel der Stadt erholen wollen. Sie hat schon ein paar Anfragen bekommen. Eine ist allerdings wertlos gewesen. Ein älteres Ehepaar wollte mietfrei bei ihnen wohnen, der Mann wollte leichte Arbeit auf der Farm übernehmen und die Frau bei Bedarf im Haus mithelfen. Evelyn hat ihnen abgesagt, weil sie vor allem etwas Bargeld braucht, und Bob will niemand, der leichte Arbeit tut, weil’s auf der Farm keine gibt.«
    »Und da sie nur zu zweit sind, braucht Evelyn keine Hilfe im Haus«, stellte ich fest.
    »Klar — und sobald man fremde Leute im Haus hat, muß man soviel aufräumen, daß man noch viel mehr Arbeit hat. Aber Evelyn hat noch zwei weitere Anfragen auf ihre Anzeige bekommen: eine von einer sechsköpfigen Familie, die im Mai mit den Kindern auf dem Land Urlaub machen will, und eine von einem Ehepaar, das übers lange Wochenende kommen wollte. Die beiden sind bereit, ziemlich genau den gleichen Preis wie in einem Motel zu zahlen, aber die Familie will wochenweise zahlen — ziemlich viel, aber natürlich weniger als im Motel. Evelyn hat der Familie fest zugesagt.«
    »Damit hat sie recht, und die Unterkünfte auf ihrer Farm sind so gut in Schuß, daß sie nicht viel zu tun braucht.«
    »Richtig — und stell dir das schöne Geld vor! Susan, ist das nicht eine herrliche Idee? Wir haben hier ein leerstehendes kleines Haus, und ihr habt ebenfalls eines, in dem verheiratete Landarbeiter gewohnt haben, bevor die Farm aufgeteilt wurde. Es ist noch völlig in Ordnung, stimmt’s?«
    Ich mußte zugeben, daß sie recht hatte. Das Häuschen hatte drei Schlafzimmer, und wir hatten darin gelegentlich Besuch untergebracht, wenn die Gästezimmer nicht ausreichten. Aber die Vorstellung, Fremde bei uns zu haben, war nicht gerade verlockend. »Wer würde schon zu uns kommen wollen?« fragte ich deshalb. »Hier gibt’s nicht viel zu tun, und wir sind ziemlich weit vom Meer und irgendwelchen aufregenden Touristenattraktionen entfernt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß jemand seinen Urlaub bei euch oder bei uns verbringen will.«
    »Komm, Susan, sei kein Miesmacher! Du bist furchtbar schwer zu begeistern! Denk lieber an das schöne Geld! Die Tatsache, daß wir unsere Gegend kennen, besagt noch lange nicht, daß Außenstehende sich hier langweilen müssen. Sie sehen schließlich hier alles mit anderen Augen.«
    »Nur gut, daß nicht alle Leute alles mit gleichen Augen sehen«, meinte ich mit einem Blick aus dem Fenster, wo eine winterliche Rauhreiflandschaft vor mir lag.
    »Jedenfalls lohnt sich ein Versuch mit einer Anzeige. Sobald sich Leute melden, können wir uns an die Arbeit machen und die Häuschen nett ausstaffieren.«
    »Das ist aber eine Menge Arbeit«, wandte ich mürrisch ein. »Vor unserem steht das Gras fast einen halben Meter hoch, und in den Zimmern hängen in allen Ecken Spinnweben. Ich mache immer ein bißchen sauber, bevor jemand darin schläft, aber sonst gebe ich mir nicht viel Mühe damit.«
    »Du bist heute morgen so deprimierend, Susan. Was ist denn los? Hat Paul mit dir darüber gesprochen, daß euer Bankkonto überzogen ist, oder hat Tony eine ihrer Krisen und ist vorzeitig aus dem Urlaub zurück?«
    Paul ist mein Mann, und Tony ist seine Nichte, die mir wie eine Tochter ans Herz gewachsen ist. Nach vielen Abenteuern ist sie jetzt mit Peter Anstruther, unserem Freund und Nachbarn, glücklich verheiratet. Sie ist noch immer ziemlich heißblütig und neigt

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