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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Routineuntersuchung etwas in seinem inneren Ohr festgestellt. Irgend etwas mit dem Ding, das für das Gleichgewichtsgefühl des Körpers sorgte, war nicht in Ordnung, und das war zugleich das Ende seiner Karriere beim Projekt Apollo gewesen. In aller Ruhe hatten sie ihn an die Luft gesetzt und mit aufrichtigem Bedauern erklärt, daß sie einen schwindelanfälligen Mann nicht in den Raum schießen könnten, selbst wenn er bisher noch keine offene Tendenz zur Schwindelanfälligkeit habe erkennen lassen ...
    Sie besorgten ihm einen Posten beim Projekt Bluebook, dem Dreigroschenprogramm, das die Luftwaffe aufgezogen hatte, um der Öffentlichkeit zu beweisen, daß Fliegende Untertassen nicht existierten. Das Projekt Bluebook war nach Art jeder Bürokratie bald zu größeren Dimensionen ausgewuchert und hieß jetzt AFAO, Amt für die Untersuchung atmosphärischer Objekte. Und der arme alte Tom Falkner, der durchgefallene Astronaut, war der AFAO-Chef für Arizona, New Mexico, Utah und Colorado. Er war Colonel bei der Untertassenbrigade. Wenn er die Zähne zusammenbiß und lange genug ausharrte, würde er der nächste Untertassengeneral der Luftwaffe sein.
    Er trank sein Glas leer. Im gleichen Augenblick merkte er, daß die Basketball-Übertragung aufgehört hatte und Nachrichten gebracht wurden. Der Sprecher sagte etwas von einem Meteor, einem Lichtstreifen ungeheurer Helligkeit ... kein Grund zur Besorgnis.
    Falkner versuchte seinen Verstand zu ordnen. Aus seinen Tiefen kam ein unwillkommener Gedanke nach oben geschwommen: Untertasse gesichtet. Endlich. Die blauhäutigen Ungeheuer von Beteigeuze sind hier. Kein Grund zur Besorgnis, aber sie haben eben Washington verschlungen. Alles in Ordnung. Nur ein Meteor.
    Er hörte das Telefon hinter der Bar läuten. Und dann kam der Barmann herüber und sagte: »Für Sie, Colonel Falkner. Ihr Büro ruft. Es scheint dringend zu sein, Sir!«

 
2.
     
    Die ersten Schwierigkeiten an Bord des dirnaischen Schiffes waren über dem Pol aufgetreten. Es war ein normales Beobachtungsschiff, von der Art, wie sie seit Jahrzehnten um die Erde patrouillierten, und die Möglichkeit von Defekten war so verschwindend gering, daß keine vernünftige Person daran zu denken pflegte. Die Schiffe waren sicher; mehr war dazu nicht zu sagen. Aber dieses eine war defekt geworden.
    Die ersten Anzeichen machten sich in einer Höhe von dreißig Kilometern bemerkbar, als die Warnlampe aufleuchtete. Akustische Signale folgten.
    Die Mannschaft war an der Arbeit. Sie bestand aus der üblichen dreiköpfigen Sexualgruppe, in diesem Fall aus einem weiblichen und zwei männlichen Mitgliedern. Sie waren nach irdischer Rechnung seit fast hundert Jahren zusammen und versahen den Wachdienst über der Erde bereits länger als zehn Jahre. Die Frau, Glair, war für die Aufnahmeeinrichtungen verantwortlich, die den Planeten unter ihnen ständig kontrollierten und Informationen sammelten. Mirtin verarbeitete und analysierte das gewonnene Informationsmaterial. Vorneen herrschte über die Nachrichtenabteilung, unterhielt Verbindung mit anderen Schiffen und übermittelte die ausgewerteten Informationen der Mutterwelt. Außerdem hatten sie verschiedene andere Pflichten, die sie gemeinsam und nach Absprache erfüllten: Instandhaltung des Schiffes, Nahrungsaufbereitung und Navigation. Sie waren eine gute Gruppe. Als die Warnsignale kamen, blickte jeder sofort von seiner Arbeit auf, bereit zu tun, was immer für die Sicherheit des Schiffes notwendig sein mochte.
    Mirtin, der älteste und ruhigste, der als Verkleidung und Tarnung den Körper eines irdischen Mannes mittleren Alters trug, erreichte die Kontrolltafel als erster. Seine Finger bedienten die Anlage mit schnellen, routinierten Bewegungen. Er sammelte die Daten und wandte sich zu den anderen um.
    »Der Plasmadruck läßt nach. Wir werden innerhalb von sechs Minuten hochgehen.«
    »Das ist doch unmöglich«, erwiderte Glair. »Wir ...«
    Vorneen lächelte freundlich. »Es ist möglich, Glair«, unterbrach er sie. Er trug den Körper eines jüngeren Mannes, und er war nicht wenig stolz auf sein Aussehen. Andererseits mußte ein Dirnaer auf Wachdienst die äußere Form eines Erdbewohners annehmen, und es war nur vernünftig, diejenige Gestalt zu wählen, die das innere Wesen am besten ausdrückte. Wenn Vorneen sich für ein etwas zu hübsches Aussehen entschieden hatte, wenn Glair sich ein wenig in der wollüstigen Richtung geirrt hatte, wenn Mirtin es für richtig hielt,

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