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Uhtred 6 - Der Sterbende König

Uhtred 6 - Der Sterbende König

Titel: Uhtred 6 - Der Sterbende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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neuen Rauch in den östlichen Himmel aufsteigen. Zuerst waren es nur zarte Rauchschleier, doch sie verdichteten sich schnell, und innerhalb einer Stunde tauchten weitere Rauchsäulen auf. Also verwüsteten die Dänen nahegelegene Dörfer, und ein anderer Trupp hatte den Fluss überquert und bewachte die weite Flussschleife, in der wir in der Falle saßen. Osferth hatte zwei Boote beschafft, kaum mehr als lederbespannte Weidenrahmen, und wollte ein großes Floß bauen, wie das, mit dem wir die Ouse überquert hatten, aber als die dänischen Reiter auf der anderen Uferseite aufzogen, war dieser Plan nicht mehr durchführbar. Ich befahl meinen Männern, die Sperre über die Landenge zu verstärken, sie mit Stämmen und Balken zu erhöhen, um die Männer aus dem Fyrd zu schützen und jeden Angriff auf meinen Schildwall zu lenken. Ich glaubte kaum, dass wir einen entschlossenen Angriff überstehen konnten, aber Männer müssen beschäftigt werden, und so brachen sie noch sechs weitere Hütten ab und trugen die Balken zu der Landenge, wo die Sperre allmählich etwas robustere Gestalt annahm. Ein Priester, der nach Scrobbesburh geflüchtet war, ging an meiner Verteidigungslinie entlang und verteilte kleine Brotstücke an die Männer. Sie knieten sich vor ihn, er schob ihnen die Krumen zwischen die Lippen, und dann streute er eine Prise Erde darauf. »Was macht er da?«, fragte ich Osferth.
    »Staub sind wir, Herr, und zum Staube kehren wir zurück.«
    »Wir kehren nirgendwohin zurück, bis Haesten angreift«, sagte ich.
    »Fürchtet er uns?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es ist eine Falle«, sagte ich, und es waren noch viele andere Fallen gestellt worden. Von dem Moment an, als mich die Männer am Sankt-Alnoths-Tag umbringen wollten, über den Ruf zur Unterzeichnung eines Vertrages mit Eohric und das Verbrennen von Sigurds Schiffen bis hin zur Erfindung der Engel. Aber jetzt, vermutete ich, hatten die Dänen ihre größte Falle aufgestellt, und ihr Plan war aufgegangen, denn am Nachmittag breitete sich am anderen Flussufer mit einem Mal Unruhe aus, als die Späher der Dänen ihre Pferde westwärts galoppieren ließen. Irgendetwas hatte sie erschreckt, und wenig später tauchte ein viel größerer Reiterverband auf, und diese Männer führten zwei Banner, eines mit einem Kreuz und eines mit einem Drachen. Es waren Westsachsen. Haesten lockte unsere Männer nach Scrobbesburh, und ich war überzeugt, dass wir alle an einem weit entfernten Ort gebraucht wurden, wo der eigentliche Angriff der Dänen stattfand.
    Steapa führte die Neuankömmlinge an. Er stieg vom Pferd, kletterte die Flussböschung zu einem kleinen Landvorsprung hinunter und legte die Hände um den Mund. »Wo können wir über den Fluss?«, rief er.
    »Richtung Westen«, rief ich zurück. »Wie viele seid ihr?«
    »Zweihundertundzwanzig!«
    »Hier sind siebenhundert Dänen«, rief ich, »aber ich glaube nicht, dass es ihre große Armee ist.«
    »Es kommen noch mehr von uns«, rief er, ohne meine letzte Bemerkung zu beachten. Dann kletterte er wieder das Ufer hinauf.
    Er wandte sich westwärts und verschwand auf der Suche nach einer Furt oder einer Brücke zwischen den Bäumen. Ich ging zurück zu der Landenge und sah die Dänen immer noch in ihrer Linie stehen. Sie mussten sich langweilen, aber sie unternahmen keinen Versuch, uns herauszufordern, auch nicht, als es Abend wurde. Haesten musste gewusst haben, dass ich mich nicht verschreckt ergeben würde, aber er hatte auch nichts unternommen, um seine Drohung vom Vormittag wahrzumachen. Wir beobachteten wieder, wie die Dänen ein Lagerfeuer nach dem anderen anzündeten, wir beobachteten das Gelände im Westen, um Steapa eintreffen zu sehen, wir beobachteten, und wir warteten. Es wurde dunkel.
    Und in der Morgendämmerung waren die Dänen verschwunden.
    Æthelflæd kam eine Stunde nach Sonnenaufgang an und brachte beinahe einhundert und fünfzig Krieger. Wie Steapa musste sie nach Westen reiten, um eine Furt zu suchen, und es war Mittag, bis wir alle beisammen waren. »Ich dachte, du gehst in den Süden«, begrüßte ich sie.
    »Jemand muss gegen sie kämpfen«, gab sie zurück.
    »Nur dass sie verschwunden sind«, sagte ich. Auf dem Gelände nördlich der Landenge schwelten immer noch die Lagerfeuer, aber es waren keine Dänen mehr da, nur Hufspuren, die nach Osten wiesen. Wir hatten jetzt eine Armee, aber niemanden mehr, gegen den wir kämpfen konnten. »Haesten hatte nie einen Kampf gegen mich geplant«, sagte

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