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Uhtred 6 - Der Sterbende König

Uhtred 6 - Der Sterbende König

Titel: Uhtred 6 - Der Sterbende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Männer an.
    Sigelf bebte vor Zorn. »Ihr verdammten Narren«, knurrte er. »Wer seid ihr?«
    »Seid Ihr auf unserer Seite?«, fragte ich.
    »Wir sind mit Jarl Sigurd verbündet, du verdammter Narr, und das kostet dich deinen Kopf!«
    Ich lächelte, wenn er es auch hinter dem glänzenden Stahl meiner Wangenstücke nicht sehen konnte. »Herr«, sagte ich demütig, dann ließ ich Schlangenhauch auf das Maul seines Pferdes niederfahren, und das Tier bäumte sich auf, schrie, schleuderte blutigen Schaum in die Nacht, und Sigelf fiel rücklings aus dem Sattel. Ich zerrte ihn in den Schlamm, schlug dem Pferd aufs Hinterteil, damit es blind vor Schmerz auf die Männer des Aldermanns zuraste, dann trat ich Sigelf ins Gesicht, als er aufzustehen versuchte. Ich stellte meinen rechten Stiefel auf seine magere Brust und hielt ihn damit auf dem Boden fest. »Ich bin Uhtred«, sagte ich, aber so leise, dass nur Sigelf allein es hören konnte. »Hörst du, Verräter? Ich bin Uhtred.« Und ich sah, wie sich seine Augen weiteten, bevor ich ihm das Schwert tief in seine dürre Kehle stieß, sodass sein Schrei zu einem Gurgeln wurde und das Blut weit über den feuchten Boden spritzte und er zuckend und zitternd starb.
    »Horn!«, rief ich Oswi zu. »Jetzt!«
    Das Horn wurde geblasen. Meine Männer wussten, was sie zu tun hatten. Sie wandten sich zum Marschland um, zogen sich in die Dunkelheit jenseits der Feuer zurück, und als sie dabei waren, erklang ein zweites Horn, und ich sah Osferth einen Schildwall aus dem Wald heranführen. Mein Banner mit dem Wolfskopf und Osferths verkohltes Kreuz wurden über der Mauer aus Schilden getragen. »Männer von Cent!«, rief Osferth. »Männer von Cent, Euer König kommt, um euch zu retten! Zu mir! Zu mir! Sammelt euch um mich!«
    Osferth war der Sohn eines Königs, und seine gesamte Abstammung lag in seiner Stimme. In einer Nacht von Kälte, Verwirrung und Tod klang er selbstbewusst und sicher. Männer, die gesehen hatten, wie ihr Aldermann niedergemacht wurde, die sein Blut im Lichtkreis eines Lagerfeuers hatten emporquellen sehen, gingen auf Osferth zu und reihten sich in seinen Schildwall ein, weil er ihnen Sicherheit versprach. Meine Männer dagegen zogen sich in die Schatten zurück, dann schlugen sie einen Bogen und schlossen sich Osferths rechter Flanke an. Ich zog meinen Helm ab und warf ihn Oswi zu, dann ging ich mit langen Schritten den anwachsenden Schildwall ab. »Edward hat uns geschickt, um euch zu retten!«, rief ich den Männern aus Cent zu. »Die Dänen haben euch betrogen! Der König kommt mit seiner gesamten Armee! Stellt euch auf, Schilde hoch!«
    Am Osthimmel zeigte sich ein grauer Rand. Es regnete noch, aber nun würde es bald hell werden. Ich sah nach Norden und entdeckte Reiter. Die Dänen mussten sich gefragt haben, warum Schlachtenlärm und Hornsignale durch die Nacht klangen, und einige ritten über die Straße heran, um selbst nachzusehen, und was sie sahen, war ein immer stärker werdender Schildwall. Sie sahen mein Banner mit dem Wolfskopf, sie sahen Osferths geschwärztes Kreuz, und sie sahen Tote zwischen den zertrampelten Lagerfeuern liegen. Sigelfs führungslose Männer waren immer noch fassungslos und wussten ebenso wenig wie die Dänen, was gerade vor sich ging, aber unser Schildwall bot Sicherheit, und sie nahmen ihre Schilde auf, ihre Helme und Waffen, und hasteten voran, um sich einzureihen. Finan und Osferth wiesen ihnen Plätze zu. Ein großer Mann ohne Helm und mit einem Schwert in der Hand eilte auf mich zu. »Was ist los?«
    »Wer seid Ihr?«
    »Wulferth«, sagte er.
    »Und wer ist Wulferth?«, fragte ich mit vollkommen ruhiger Stimme. Er war ein Thegn, einer von Sigelfs reicheren Gefolgsleuten, und er hatte dreiundvierzig Männer nach Ostanglien gebracht. »Euer Herr ist tot«, sagte ich, »und gleich werden uns die Dänen angreifen.«
    »Wer seid Ihr?«
    »Uhtred von Bebbanburg«, sagte ich, »und Edward rückt mit der Armee an. Wir müssen den Dänen standhalten, bis der König bei uns ist.« Ich nahm Wulferth am Ellbogen und führte ihn Richtung Westen zu dem Streifen Marschland auf der linken Seite unserer Verteidigungsstellung. »Lasst Eure Männer hier antreten«, sagte ich, »und kämpft für Euer Land, für Cent, für Wessex.«
    »Für Gott!«, rief Osferth herüber.
    »Meinetwegen auch für Gott«, sagte ich.
    »Aber …«, setzte Wulferth an, der immer noch nicht begriff, was in dieser Nacht geschehen war.
    Ich sah ihm in die Augen. »Für

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