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Uhtred 6 - Der Sterbende König

Uhtred 6 - Der Sterbende König

Titel: Uhtred 6 - Der Sterbende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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anheuern würde, um mich in einen Hinterhalt zu locken. Es gab auch Sachsen, die liebend gern mitangesehen hätten, wie meine Leiche in einen langen Kasten gelegt wird. Mein Cousin Æthelred, der Herr über Mercien, hätte die Männer gut bezahlt, die mein Grab zuschaufeln, aber er hätte doch sicherlich Krieger geschickt und keine Vogelfreien? Dennoch schien er mir am ehesten in Frage zu kommen. Er war mit Æthelflæd verheiratet, Alfred von Wessex' Tochter, aber ich hatte ihm Hörner aufgesetzt, und nun vermutete ich, dass er mir diesen Gefallen erwiderte, indem er dreizehn Geächtete zu mir schickte.
    »Herr Uhtred!«, rief der junge Mann erneut, doch die einzige Antwort war ein jähes, panisches Blöken.
    Die Schafe strömten den Pfad durch den Wald herunter, gehetzt von den beiden Hunden, die nach ihren Knöcheln schnappten, um sie noch schneller auf die dreizehn Männer zuzutreiben, und nachdem die Schafe bei den Männern waren, rasten die Hunde um sie herum, schnappten weiter nach ihren Knöcheln und trieben die Tiere damit in einem engen Kreis zusammen, der die Geächteten einschloss. Ich lachte. Ich war Uhtred von Bebbanburg, der Mann, der Ubba am Meeresstrand getötet und Haestens Armee bei Beamfleot niedergeworfen hatte, doch an diesem kalten Sonntagmorgen war es der Schäfer, der sich als fähigerer Kriegsherr erwies. Die verstörte Herde war dicht um die Geächteten zusammengedrängt, sodass sie sich kaum noch rühren konnten. Die Hunde jaulten, die Schafe blökten, und die dreizehn Männer verzweifelten.
    Ich trat zwischen den Bäumen hervor. »Ihr sucht mich?«, rief ich.
    Zur Antwort wollte der junge Mann auf mich zugehen, aber die dicht aneinandergepressten Schafe behinderten ihn. Er trat nach ihnen, dann hieb er mit seinem Schwert auf sie ein, doch je mehr er kämpfte, desto verängstigter wurden die Tiere, und die ganze Zeit trieben sie die Hunde weiter zusammen. Der junge Mann fluchte, dann griff er sich Willibald. »Lasst uns gehen oder wir töten ihn«, sagte er.
    »Das ist ein Christ«, sagte ich und hob den Thorshammer, der um meinen Hals hing, »warum sollte es mich stören, wenn du ihn umbringst?«
    Willibald starrte mich fassungslos an, und dann drehte er sich um, weil einer der Männer vor Schmerz aufschrie. Erneut war in dem Eisregen ein leuchtend roter Strahl Blut aufgeblitzt, und dieses Mal entdeckte ich seine Ursache. Es waren weder die Götter noch der ermordete Heilige, sondern der Schäfer, der mit einer Schleuder in der Hand aus dem Wald trat. Er nahm einen Stein aus einem Beutel, legte ihn in die lederne Ausbuchtung der Waffe und ließ die Schleuder über seinem Kopf kreisen. Sie machte ein sirrendes Geräusch, dann ließ er ein Ende der Kordel los, und wieder wurde einer der Männer von einem herabzischenden Stein getroffen.
    In Panik wandten sie sich zur Flucht, und ich gab dem Schäfer ein Zeichen, damit er sie laufenließ. Er pfiff die Hunde zurück, und Männer und Schafe stoben auseinander. Die Männer rannten davon, bis auf den ersten Bogenschützen, der betäubt am Boden lag, seitdem der Stein ihn am Kopf getroffen hatte. Der jüngere Mann war tapferer als die anderen und kam auf mich zu. Vielleicht dachte er, seine Begleiter würden zu seiner Unterstützung kommen, dann aber stellte er fest, dass er allein war. Angst kroch über sein Gesicht. Er drehte sich um, und in demselben Augenblick sprang ihn die Hündin an und grub ihre Zähne in seinen Schwertarm. Er schrie auf, versuchte das Tier abzuschütteln, doch schon kam der zweite Hund, um ihn ebenfalls anzufallen. Der Mann schrie immer noch, als ich ihm die flache Seite meines Schwertes auf den Hinterkopf schlug. »Du kannst die Hunde jetzt wegrufen«, erklärte ich dem Schäfer.
    Der erste Bogenschütze lebte noch, allerdings war das Haar oberhalb seines rechten Ohrs blutverklebt. Ich versetzte ihm einen kräftigen Tritt in die Rippen, und er stöhnte, war jedoch bewusstlos. Ich nahm seinen Bogen und seinen Köcher und gab sie dem Schäfer. »Wie heißt du?«
    »Egbert, Herr.«
    »Jetzt bist du ein reicher Mann, Egbert«, sagte ich zu ihm. Ich wünschte, das wäre wahr. Ich würde Egbert für seinen Einsatz an diesem Morgen gut belohnen, aber ich war nicht mehr reich. Ich hatte mein Geld für Männer, Rüstungen und Waffen ausgegeben, die ich gebraucht hatte, um Haesten zu besiegen, und in diesem Winter war ich bitterarm.
    Die Geächteten waren Richtung Norden verschwunden. Willibald zitterte. »Sie waren auf der Suche

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