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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Ministeriums. Sie wissen das. Aber erst, wenn Sie es auch im Schlaf wissen, sind Sie der richtige Mann für uns. Sie sollten keine Routineverhandlung abhalten, so wie ein Ehrenvorsitzender irgendeines Vereins, der im Krankenhaus die Suppe kostet. Und jetzt erzählen Sie mir von dem Wesen. Ich habe den Bericht gelesen und das Bild gesehen. Aber ich kann mir noch nichts vorstellen.«
    »Nun, es ist ein Achtfüßer, der vom Boden bis zum Rückgrat etwa zweieinhalb Meter mißt.«
    Kiku richtete sich auf. »Acht Beine? Hände?«
    »Hände? Nein.«
    »Irgendwelche Greifwerkzeuge? Ein Paar abgewandelte Beine zum Beispiel?«
    »Nein, Boß, in diesem Fall hätte ich sofort eine genaue Untersuchung in die Wege geleitet. Die Füße erinnern an mittelgroße Fässer. Warum?«
    »Das ist eine andere Geschichte. Erzählen Sie weiter.«
    »Irgendwie erinnert es an ein Riesennashorn. Der Junge nennt es Lummox. Mir schien es ziemlich dumm. Das ist die Hauptgefahr. Es ist so groß und stark, daß es allein durch seine Plumpheit Schaden anrichten kann. Sprechen kann es auch, ungefähr wie ein vierjähriges Kind. Und ich sage Ihnen, die Stimme klingt, als habe es ein kleines Mädchen im Bauch.«
    »Wieso halten Sie es für dumm? Der Junge sagte aus, es sei sehr intelligent.«
    Greenberg lächelte. »Er ist selbstverständlich von seinem Liebling überzeugt. Aber ich habe selbst mit dem Tier gesprochen. Ich sage Ihnen, es ist dumm.«
    »Wie wollen Sie das beweisen? Wann Sie es für dumm halten, nur weil es unsere Sprache schlecht spricht, dann urteilen Sie sehr oberflächlich. Wenn ein Italiener gebrochen Englisch spricht, halten Sie ihn auch nicht gleich für einen Analphabeten.«
    »Aber, Boß – keine Hände! Das heißt, daß die Intelligenz unter der des Affen liegt.«
    »Ich warte auf den Tag, an dem die traditionellen xenologischen Theorien endlich zusammenbrechen. Wetten wir, daß wir einmal auf eine Zivilisation stoßen, die nicht unbedingt ihre Hände braucht, um intelligent zu sein.«
    »Ich wette nicht mit Ihnen.«
    »Wo ist Lummox jetzt?«
    Greenberg wurde nervös. »Der Bericht darüber müßte eigentlich jeden Augenblick auf Ihrem Schreibtisch landen.«
    »Inzwischen können Sie mir ja Bericht erstatten.«
    »Ich habe mich ein bißchen mit dem Richter angefreundet und ihn gebeten, mich auf dem laufenden zu halten. Ins örtliche Gefängnis konnten sie das Biest natürlich nicht stecken … das hatten sie inzwischen auf unangenehme Art erfahren. Aber der Polizeichef hatte einen Geistesblitz. Sie hatten ein leeres Becken mit zehn Meter hohen Seitenwänden aus Beton … gehörte früher zu ihrem Leitungssystem. So bauten sie eine Rampe, trieben ihn hinunter und entfernten die Rampe wieder. Scheint ein sicherer Ort zu sein. Das Biest kann offensichtlich nicht springen.«
    »Gut.«
    »Ja, aber das ist noch nicht alles. O’Farrell erzählte mir, daß der Polizeichef das Ja des Ministeriums gar nicht abwartete.«
    »Was!«
    »Ich bin noch nicht am Ende. Er sagte niemandem etwas von seinem Vorhaben, und in der Nacht löste sich durch einen dummen Zufall das Einströmventil. Das Becken füllte sich. Am nächsten Morgen lag Lummox am Grund. Dreiser atmete auf.«
    »Und?«
    »Es hatte Lummox nicht das geringste ausgemacht. Als man das Wasser abließ, stand er verschlafen auf und sagte: ›Guten Morgen‹.«
    »Vermutlich amphibisch. Welche Schritte haben Sie unternommen, um diesem eigenmächtigen Treiben ein Ende zu bereiten?«
    »Einen Augenblick, Boß. Polizeichef Dreiser wußte, daß er mit Feuerwaffen oder Granaten nicht das geringste ausrichten konnte. So versuchte er es mit Gift. Er nahm ein halbes Dutzend verschiedener Gifte, von denen jedes einzelne ausgereicht hätte, ein ganzes Regiment zu töten, und vermischte sie mit dem Fressen.«
    »Ja?«
    »Lummox fraß alles. Das Gift machte ihn nicht einmal schläfrig, nein, im Gegenteil, es regte sogar seinen Appetit so an, daß er das Einlaßventil fraß. Man mußte das Wasser an der Pumpstation absperren.«
    Kiku lachte dröhnend. »Allmählich gefällt mir dieser Lummox. Er fraß das Ventil, sagten Sie? Woraus besteht denn so ein Ding?«
    »Keine Ahnung. Eine Art Legierung, würde ich sagen.«
    »Hm, er liebt vielleicht eine Abwechslung seiner Kost. Ob er einen Kropf wie die Tauben hat?«
    »Möglich wäre alles.«
    »Und was tat der Polizeichef dann?«
    »Bis jetzt nichts. Ich bat O’Farrell, ihm klarzumachen, daß er die nächsten dreißig Jahre seines Lebens in einer

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