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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Lummox als gefährliches Raubtier hinzustellen. Die anderen wollen ihn aus purer Gehässigkeit umbringen lassen … ja, ich meine Sie, Mistreß Donahue.«
    »Richten Sie Ihre Worte bitte an das Gericht«, erklärte Greenberg ruhig.
    »Ich habe auch Ihnen zugehört, Sir, und einige Ihrer Argumente kamen mir ziemlich dumm vor. Verzeihung, Sir.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Nun … nehmen wir nur die Sache, ob Lummox Eigentum ist oder nicht. Oder ob er intelligent ist. Ich weiß, wie intelligent Lummie ist. Aber er hat nie eine Ausbildung genossen, und außer unserem Hinterhof hat er noch nichts von der Welt gesehen. Doch das hat alles nichts damit zu tun, wem er gehört. Er gehört nämlich mir! Wir sind zusammen aufgewachsen. Und ich weiß, daß ich für den Schaden vom letzten Montag aufkommen muß … sei still, Betty. Ich kann nicht sofort bezahlen, aber ich werde bezahlen. Ich …«
    »Einen Augenblick, junger Mann. Ohne Rechtsbeistand können Sie sich nicht für etwas verantwortlich erklären.«
    »Sie sagten vorhin, ich dürfte meine Meinung vorbringen.«
    »Gut. Protokollführer, fügen Sie hinzu, daß diese Aussage nicht bindend ist.«
    »Und ob sie bindend ist. Denn ich werde bezahlen.«
    »John Thomas«, unterbrach ihn seine Mutter scharf. »Du wirst gar nichts …«
    »Mutter, halte du dich aus der Sache heraus. Ich wollte gerade sagen …«
    »Du sagst überhaupt nichts. Euer Ehren, er ist …«
    »Ruhe!« Greenberg wandte sich an Mrs. Stuart. »Lassen Sie den Jungen weiterreden. Seine Aussage ist nicht bindend.«
    »Danke, Sir. Ich war ohnehin fast fertig. Nur Ihnen wollte ich noch etwas sagen: Lummie ist ängstlich. Ich kann mit ihm umgehen, weil er mir vertraut – aber wenn Sie glauben, daß ich ihn Fremden überlasse, die ihn untersuchen und quälen und ihm dumme Fragen stellen, dann haben Sie sich gründlich getäuscht. Denn ich werde es nicht dulden. Lummie ist im Augenblick ganz krank vor Aufregung. Der arme Kerl …«
    Lummox hatte länger auf Thomas gewartet, als ihm lieb war, denn er wußte nicht genau, wohin sein Freund gegangen war. Er hatte ihn in der Menge verschwinden sehen und war sich jetzt nicht sicher, ob er sich in dem großen Haus neben dem Stall befand. An Schlaf war nicht zu denken, weil immer wieder Fremde um ihn herumstrolchten und sein Wachauge nicht die rechte Urteilskraft für wichtige und unwichtige Ereignisse hatte.
    Schließlich fand er, daß es an der Zeit war, John Thomas zu suchen. Er wollte heim. Er bemühte sich, Bettys Befehl zu vergessen. Immerhin, Betty war nicht Johnnie.
    So verstärkte er seinen Hörbereich und versuchte Johnnies Stimme ausfindig zu machen. Er horchte lange. Bettys Stimme hörte er zwischendurch – aber Betty interessierte ihn nicht.
    Da – das war Johnnie. Er konzentrierte sich auf die Stimme. Also befand er sich doch in dem großen Gebäude. Hallo! Das klang ja fast so wie daheim, wenn Johnnie mit seiner Mutter Streit hatte. Lummox verstärkte seinen Hörbereich noch ein bißchen und versuchte zu erforschen, was da vor sich ging.
    Man sprach über Dinge, von denen er nichts verstand. Aber eines war klar: Sie behandelten Johnnie gemein. Seine Mutter? Ja, sie hatte er auch einmal gehört… aber er wußte, daß sie das Privileg hatte, gemein zu Johnnie zu sein. Das machte nichts. Aber da waren noch andere – Fremde – und sie hatten keine solchen Rechte.
    Lummox fand, daß es Zeit zum Handeln wurde. Er kam auf seine Beine.
    »Der arme Kerl …« Von draußen klangen Rufe und Angstschreie herein. Die Zuschauer drehten sich um. Der Lärm kam rasch näher, und Mister Greenberg wollte gerade den Gerichtsdiener hinausschicken, um nach der Ursache der Aufregung zu suchen, als sich das plötzlich erübrigte. Die Tür zum Gerichtssaal wölbte sich und wurde aus den Angeln gesprengt. Lummox’ Kopf erschien in der Öffnung und erwischte beim Umherschauen einen Teil der Mauer, die polternd zu Boden stürzte. »Johnnie!« piepste er kläglich. »Ich möchte nach Hause.«
    »Lummox!« schrie sein Freund. »Bleib stehen, wo du stehst. Keinen Schritt weiter!«
    Das Gesicht des Sonderbeauftragten war in diesem Augenblick eine Studie wert.

 
5
     
    Der ehrenwerte Mister Kiku, Stellvertreter des Ministers für Weltraumangelegenheiten, öffnete eine Schreibtischschublade und überblickte seine Pillensammlung. Kein Zweifel – sein Magengeschwür machte sich wieder bemerkbar. Er wählte eine Pille aus und wandte sich müde seinen Aufgaben zu.
    Er las einen Befehl,

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