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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Jahrmarkt auftreten. Oder in einem Zirkus. Das war noch besser.
    Nein, nicht das Richtige für Lummox. Menschenmengen machten ihn nur nervös. Eine Farm vielleicht? Lummie war stärker als ein Traktor. Und jetzt besaß er auch noch Hände …
    Im Geiste sah er sich und Lummox inmitten von Weizenfeldern … und Gras … und Gemüse … und …
    Unbemerkt war er eingeschlafen.
    Ein knackendes Geräusch weckte ihn, und er wußte, daß ihn dieses Knacken schon im Schlaf verfolgt hatte. Er öffnete die Augen und sah sich um. Lummox hatte seinen Platz nicht verlassen, aber er bewegte seine Arme. Ein Wurf, ein Krachen – und eine kleine Pappel in einiger Entfernung knickte um. Ein paar andere Bäume lagen schon am Boden.
    Johnnie sprang auf. »He, hör sofort auf.«
    Lummox sah ihn an. »Was ist denn los, Johnnie?« fragte er gekränkt. Vor ihm lag ein Haufen Felsbrocken.
    »Du sollst keine Steine gegen die Bäume werfen.«
    »Aber du machst es doch auch immer, Johnnie.«
    »Ja, aber bei mir knicken sie nicht gleich um. Du darfst zwar Bäume essen, aber du sollst sie nicht mutwillig umwerfen.«
    »Ich wollte sie ja essen.«
    »Schon gut.« John Thomas sah sich um. Die Dämmerung war hereingebrochen, und sie konnten in ein paar Minuten aufbrechen. »Na, dann hast du gleich ein vernünftiges Abendessen. Zeig mal deine Arme.« Sie waren jetzt von einem harten Panzer umgeben. Aber das Erstaunliche war, daß sie jetzt doppelt so dick wie vorher waren. Johnnie konnte die losen Hautfetzen abziehen.
    Lummox verzehrte seine Pappeln schneller als Johnnie sein bescheidenes Mahl. Es war dunkel geworden. Die beiden machten sich auf den Weg.
    Die zweite Nacht verlief noch ereignisloser als die erste. Je höher sie in die Berge kamen, desto kälter wurde es. Johnnie kam die Idee, die Heizung seines Schlafsacks an seiner Kleidung anzuschließen. Kurz darauf fühlte er sich warm und schläfrig. »Lum, wenn ich einschlafen sollte, weck mich bitte, sobald es hell wird.«
    »O. K. Johnnie.« Lummox speicherte den Befehl für alle Fälle in seinem Kleinhirn. Die Kälte machte ihm nichts aus.
    John Thomas nickte ein, wachte auf und nickte wieder ein. Lummox weckte ihn, als die ersten Lichtstrahlen über die Bergspitzen streichelten. Johnnie setzte sich auf und suchte nach einem Versteck. Er fand nichts. Felsen an einer Seite und ein Steilhang an der anderen. Die Minuten vergingen. Es wurde hell. Johnnie sah sich immer nervöser um.
    Aber sie konnten nichts tun als weitergehen.
    In der Ferne hörte er ein Stratoschiff, doch er konnte es nicht sehen. Er hoffte nur, daß es nicht nach ihm Ausschau hielt. Ein paar Minuten später entdeckte er am Himmel einen Punkt. Ein Adler – redete er sich ein.
    Bald mußte er jedoch erkennen, daß es sich um einen Ein-Mann-Hubschrauber handelte. »Bleib stehen, Lummox. So nahe wie möglich an die Wand. Du stellst einen Erdrutsch dar!«
    »Einen Erdrutsch, Johnnie?«
    »Halt den Mund und tu, was ich dir sage.« Lummox hielt den Mund. John Thomas glitt von seinem Rücken und versteckte sich hinter seinem Kopf. Er wollte warten, bis der Flieger vorbei war.
    Aber der Flieger hielt über ihnen. In einem wohlbekannten Flatterstiel setzte er zur Landung an. John Thomas seufzte erleichtert auf, als er Betty erkannte. »Hallo, Lummie!« rief sie. Dann stemmte sie die Arme in die Hüften und sah John Thomas an. »Na! Du bist mir ja ein feiner Kumpel. Du rennst weg, ohne einen Ton zu sagen.«
    »Wollte ich doch, Löwenherz, wirklich. Aber es ging einfach nicht …«
    »Macht nichts. Du bist wieder in meiner Achtung gestiegen. O Johnnie, warum läßt du dich nur immer von den anderen Leuten so beeinflussen?«
    John Thomas war zu glücklich, jemanden bei sich zu haben. So ging er auf ihren tadelnden Ton gar nicht ein. »Wie hast du uns denn entdeckt?«
    »Wie? Dickkopf, du bist jetzt seit zwei Tagen und zwei Nächten unterwegs und hast dich erst ein Stückchen von der Stadt entfernt … wie sollte ich dich da nicht entdecken?«
    »Ja, aber woher wußtest du, daß du uns hier suchen mußtest?«
    Sie zuckte die Achseln. »Die alte Regel: Ich versetzte mich in deine Lage und flog den Weg, den sich nur dein Dickkopf ausgedacht haben konnte. Aber wenn du nicht willst, daß sie dich in den nächsten Minuten entdecken, dann beeile dich lieber. Wir müssen in Deckung. Los, Lummie, erhebe deinen Kadaver!«
    Sie brachen auf. »Ich habe schon versucht, ein Versteck zu finden«, erklärte Johnnie nervös. »Völlig

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