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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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haben?«
    »Wahrscheinlich. Kennen Sie die Geschichte vom häßlichen Entlein?«
    »Häßliches Entlein?« Der Rargyllier schien im Geiste alle ihm bekannten Vergleiche durchzugehen. »Ja, ich kenne das Idiom.«
    »Mister Greenberg hat sich auf die Suche nach ihm begeben. Und wenn es sich als der Schwan herausstellen sollte …« Unbewußt ahmte Kiku das Körperzucken des Ragylliers nach.
    Doktor Ftäml schien es noch nicht glauben zu können. »Kann es denn der Schwan sein, Mister Kiku?«
    »Wir werden sehen. Unsere Logik sagt, daß er es sein muß, während unser Gefühl sich dagegen sträubt.«
    »Hm … und darf ich das meinen Auftraggebern berichten?«
    »Warten wir lieber, bis uns Mister Greenberg Bescheid gibt. Er stellt an Ort und Stelle Nachforschungen an. Kann ich Sie über den Raumaufklärer erreichen?«
    »Gewiß, Sir.«
    »Sie machten gestern eine seltsame Bemerkung Mister Greenberg gegenüber. Irgend etwas, daß die Erde ›zerstäubt‹ würde.«
    Einen Augenblick schwieg der Rargyllier. Als er wieder sprach, hatte er das Thema gewechselt. »Sir, weshalb muß man annehmen, daß Ihr ›häßliches Entlein‹ der gesuchte ›Schwan‹ ist?«
    »Ein terranisches Schiff besuchte zu einem uns bekannten Zeitpunkt einen fremden Planeten. Die Daten, die Sie uns gestern gaben, stimmen mit diesem Zeitpunkt überein. Wir kennen die Koordinaten nicht. Deshalb kann es gut möglich sein, daß wir noch nie mit den Hroshii in Berührung kamen. Ein Lebewesen wurde mitgebracht. Es ist nach hundertzwanzig Jahren immer noch am Leben. Mister Greenberg will es holen, damit Ihre Auftraggeber es identifizieren können.«
    »Das muß sie sein«, sagte Doktor Ftäml leise. »Ich kann es noch nicht glauben.« Er fuhr fröhlich fort: »Sir, wissen Sie, daß Sie mich zu einem glücklichen Menschen machen?«
    »Wirklich?«
    »Ja. Und jetzt darf ich auch frei sprechen.«
    »Soweit es uns betraf, durften Sie immer frei sprechen, Doktor. Ich weiß allerdings nicht, welche Instruktionen Sie von Ihren Auftraggebern hatten.«
    »Sie haben mir keine Schweigepflicht auferlegt. Aber … Sir, Sie wissen, daß sich die Sitten eines Volkes in seiner Sprache ausdrücken?«
    »Ich kam schon manchmal zu diesem Schluß«, erklärte Mister Kiku trocken.
    »Sicher. Würden Sie mit einem Freund, der todkrank im Spital liegt, über seine Krankheit sprechen?«
    »Nein. Höchstens wenn er selbst das Gespräch darauf brächte.«
    »Genau! Ich mußte mich an die Sitten Ihres Volkes halten, als ich mit Ihnen und Mister Greenberg sprach.«
    »Doktor Ftäml«, sagte Kiku langsam, »sprechen wir offen miteinander. Soll ich Ihre Worte so auffassen, daß dieses fremde Schiff unseren gut verteidigten Planeten zerstören könnte?«
    »Ich will offen sein, Sir. Wären die Hroshii zu dem Schluß gekommen, daß ihre Hroshia durch die Schuld der Erde oder eines ihrer Bewohner gestorben wäre, wäre die Erde zerstört worden.«
    »Von einem einzigen Schiff?«
    »Ja.«
    Mister Kiku schüttelte den Kopf. »Doktor, ich bin davon überzeugt, daß Sie wissen, was Sie sagen. Aber Sie kennen unsere Verteidigungsmaßnahmen nicht.«
    Doktor Ftäml schüttelte ernst den Kopf. »Ich glaube, daß die stärksten Redewendungen aller Sprachen, die ich beherrsche, nicht ausreichen, um Sie zu überzeugen. Ich kann Ihnen nur wiederholen, daß eine Auflehnung gegen die Hroshii zwecklos ist. Es wäre, als wollten Sie Steine gegen ein modernes Kriegsschiff werfen.«
    »Wir werden sehen. Oder glücklicherweise, wir werden nicht sehen. Ich habe eine Abscheu vor Waffen, Doktor. Sie sind die letzte Zuflucht, wenn die Diplomatie versagt. Haben Sie mit den Hroshii von der Bereitschaft der Konföderation gesprochen, sie in ihrem Bund aufzunehmen?«
    »Ich hatte große Schwierigkeiten, ihnen Ihr Angebot zu unterbreiten.«
    »Sind sie so kriegerisch?«
    »Aber nein, ganz im Gegenteil. Wie kann ich es bildhaft ausdrücken? Sind Sie kriegerisch, wenn Sie eine Fliege töten? Nach Ihren Normen sind die Hroshii praktisch unsterblich. Sie sind so unverletzbar, daß sie auf die anderen Völker wie aus einer Art Olymp herabschauen. Sie sehen auch nicht, weshalb sie in diplomatische Beziehungen mit einer geringeren Rasse treten sollen. Deshalb haben sie Ihr Angebot auch nicht ernst genommen, obwohl ich mir alle Mühe gab.«
    »Sie scheinen überheblich zu sein.«
    »Nein, Sir. Sie schätzen Ihre und meine Rasse sehr richtig ein. Sie wissen, daß ein Volk mit Sternenschiffen zumindest die Anfangsgründe der

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