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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Ulysses Moore. Nicht zu fassen.«
    »Ich …«, stammelte Nestor. »Es ist eine sehr komplizierte Geschichte und ich …«
    »Hör mal, Rick«, schaltete sich Leonard ein. »Wenn wir Dinge verschwiegen haben, dann nur, um euch zu schützen.«
    »Das ist euch wirklich super gelungen. Nur doof, dass Julia und Jason zusammen mit Oblivia und Manfred im Garten des Priesters Johannes gelandet sind.«
    »Das konnten wir nicht voraussehen. Und heute Abend hat sich das Blatt sowieso gewendet. Ich weiß jetzt, wer den Ersten Schlüssel gefunden hat.« Der Leuchtturmwärter steckte eine Hand in die Tasche.
    »Wer?«, fragte Rick. Seine Unterlippe hatte zu zittern begonnen.
    »Dein Vater«, antwortete Leonard Minaxo und legte die Taucheruhr auf den Tisch, die er dem Toten im Wrack abgenommen hatte.
    Rick erkannte die Uhr sofort wieder: das robuste Gehäuse, die Eule auf dem Zifferblatt, das Monogramm P. D. des Uhrmachers. »Das … das ist nicht möglich«, stammelte er.
    »Doch, das ist es. Dein Vater und ich, wir waren Freunde. Sehr gute Freunde. Und ich nehme an, dass du das weißt.«
    Rick nickte zögernd. Nestor knetete schweigend seine Hände.
    »Gut«, fuhr Leonard fort. »Draußen vor der Bucht liegt ein Wrack. Es ist fast ganz von Sand bedeckt und so schwer zu finden, dass ich zwanzig Jahre lang danach suchen musste. Alle …« Er wies zu Nestor hinüber. »Alle dachten, ich sei verrückt. Und dass es das Wrack gar nicht gäbe. Sie glaubten mir nicht. Dein Vater hingegen … Dein Vater hat mir bei der Suche geholfen.«
    »Warum?«, fragte Rick leise.
    »Für mich war das Wrack sehr wichtig. Das Schiff heißt
Fiona,
wie die Gattin von Raymond Moore. Raymond war derjenige, der die Villa Argo wiederentdeckte. Er ließ Turtle Park anlegen und schuf viele der … geheimen Dinge, die du bereits kennst. Er war auch derjenige, der vor einigen Jahrhunderten die Türen und die Schlüssel fand. Er veröffentlichte sogar einen Artikel darüber, in einem Buch, das
Handbuch der Entfesslungskünstler
oder so ähnlich heißt.«
    Wieder nickte Rick. »Ich habe den Artikel gelesen. Wir haben das Buch in der Bibliothek der Villa Argo gefunden.«
    »Der Artikel war ein Fehler, er lenkte zu viel Aufmerksamkeit auf Kilmore Cove. Vor einigen Jahrhunderten war der Ort nur vom Meer aus erreichbar. Raymond Moore war auf der
Fiona
hierhergekommen. Er fand die Türen und die Schlüssel, ihm fiel auch der Erste Schlüssel in die Hände, der einzige, mit dem sich alle Türen zur Zeit öffnen und schließen lassen. Alle, auch die außerhalb von Kilmore Cove …«
    Überrascht riss Rick die Augen auf. »Es gibt auch außerhalb von Kilmore Cove Türen zur Zeit?«
    Leonard nickte.
    »Ich verstehe nicht …« Rick sah erst den einen und dann den anderen an.
    »Hab noch etwas Geduld, dann wirst du es.« Leonard holte tief Luft und seufzte. »Vor vielen, vielen Jahren, an einem Nachmittag im Frühling, kamen …«
    »Leonard …«, fiel Nestor dem Leuchtturmwärter ins Wort, doch der brachte ihn mit einem Wink zum Schweigen.
    »… einige Leute hier in den Ort«, fuhr er fort. »Aus London und sie hießen Moore. Sie fuhren zur Villa Argo hinauf, ohne die Bewohner des Dorfes eines Blickes zu würdigen. Ihr elfjähriger Sohn fing jedoch schnell an, das Dorf zu erkunden. Ich erinnere mich noch so gut daran, als sei es gestern gewesen: Ich saß auf der Mole und beobachtete den Schwimmer meiner Angel. Plötzlich stand dieser Stadtjunge hinter mir und meinte: ›So wirst du nie etwas fangen.‹«
    Nestor hob einen Finger, als wolle er widersprechen. »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber ja! Ich weiß es genau.« Leonard stützte sich auf dem Tisch ab und erzählte an Rick gewandt weiter: »Ich war sehr beeindruckt, weil sich dieser Junge aus London so gut auszukennen schien. Ich musste die Angelschnur einholen. Er sah sich den Köder an und auch die Würmer, die ich besorgt hatte, und stellte fest, dass sie das Problem waren. Dann überredete er mich, im Turtle Park nach Regenwürmern zu suchen. Zwei Stunden später fing ich meinen ersten Fisch. Er war riesig!«
    Nestor lächelte. »Er war nicht wirklich riesig.«
    »Doch, für einen Achtjährigen war er das.«
    Rick sah Nestor an. »Woher wusstest du das alles? In London kann man doch nicht angeln.«
    Der Gärtner zuckte mit den Schultern. »Ich hatte es in einem Buch gelesen. Und ich war mir überhaupt nicht sicher, ob es funktionieren würde.«
    »Aber es klappte«, sagte Leonard. »Und so fingen wir an,

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