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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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zum Schreiben dabei?«, fragte Jason, der dicht hinter seiner Schwester blieb.
    »Nein. Aber ich habe Ulysses Moores Notizbuch. Wir sollten …« Sie schüttelte den Kopf. »Ach, keine Ahnung …«
    Bedächtig stellte Jason einen Fuß auf die unterste Stufe.
    »Meinst du nicht, das könnte gefährlich sein?«, fragte ihn Julia.
    »Gefährlicher als die Stufen hinunter zum Strand der Villa Argo?«, entgegnete ihr Bruder grinsend.
    »Und die Fallen?«
    »Wir müssen eben aufpassen«, sagte Jason und betrat die zweite Stufe.
    Nichts geschah.
    Er nahm die dritte.
    Und auch jetzt passierte nichts.
    Die Zwillinge schlichen vorsichtig die Treppe hinauf.
    Da spürte Jason mit einem Mal einen Luftzug. »Das könnte eine Falle sein«, zischte er Julia zu. Er suchte die Mauer mit den Augen ab und entdeckte ein kleines Loch, aus dem die Luft kam. Es befand sich genau über der elften Stufe.
    Jasons Gedanken rasten. Würde er einen Mechanismus auslösen, wenn er den Luftstrom unterbrach? Kurz entschlossen hob er den rechten Fuß und setzte ihn auf der zwölften Stufe ab. Anschließend verlagerte er sein Gewicht und zog den linken Fuß nach. Das Holz knarzte. Aber es passierte nichts.
    »Julia, überspring die elfte Stufe.«
    Vorsichtig folgte seine Schwester ihm die Treppe hinauf.
    Im ersten Stock gab es einen spärlich eingerichteten Raum. Im Kamin schwelten die Überreste eines Feuers. Ein mit Stroh gefüllter Sack in der gegenüberliegenden Ecke schien noch vor Kurzem benutzt worden zu sein. Eine der Mauern wurde von einem großen Wandteppich bedeckt. In einer anderen war ein Fenster eingelassen, das auf die Festungsanlage hinausging.
    »Mister Vulcano?«, rief Jason.
    »Ich glaube, hier ist niemand«, meinte Julia und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Vor dem offenen Kamin standen ein Korbstuhl und ein Tisch, auf dem sich eine Rabenfeder und ein Fläschchen schwarze Tinte befanden.
    Jason sah sich die Glut im Kamin genauer an, während Julia zum Fenster ging und hinausschaute. Sie schluckte. »Dagobert ist verschwunden«, stieß sie aufgebracht hervor. Rasch erzählte sie ihrem Bruder von der Warnung des anderen Diebs, den sie im Garten von Bruder Falena getroffen hatte.
    »Wir sollten auch zusehen, dass wir hier wegkommen«, sagte Jason und griff nach der Feder. Sie war am unteren Ende schräg abgeschnitten worden. »Kannst du mit so was schreiben?«, fragte er seine Schwester
    »Ich kann es versuchen. Auf jeden Fall ist meine Schrift leserlicher als deine.«
    »Sehr nett«, erwiderte Jason. Insgeheim musste er aber zugeben, dass seine Schwester recht hatte.
    Julia holte Ulysses Moores Notizbuch aus der Tasche und riss ein leeres Blatt heraus.
    Jason nahm währenddessen das Zimmer noch einmal genauer unter die Lupe. Er hob den Strohsack an. »Nichts«, sagte er und legte ihn wieder an seinen Platz.
    »Was hattest du erwartet?«, fragte Julia spöttisch. Sie öffnete das Tintenfläschchen und tauchte die Rabenfeder hinein. »Lieber Mr Black Vulcano …«
    Sofort unterbrach Jason sie. »Das ist viel zu förmlich! Lieber Black«, schlug er stattdessen vor. »Wir wollten dich besuchen, aber du warst nicht da.«
    Julia konzentrierte sich aufs Schreiben. Kratzend fuhr die Feder über das Papier und hinterließ dabei größere und kleinere Tintenkleckse.
    »Punkt«, diktierte Jason weiter. Er blieb vor dem Wandteppich stehen.
    »Leider«, sagte Julia, »war Oblivia Newton bei uns. Aber die Wachen haben sie verhaftet.«
    »Zusammen mit Manfred«, ergänzte Jason. In den Wandteppich war das Bild eines Ritters eingewebt, der seine Rüstung ausgezogen hatte und sich auf einer Wiese voller Kaninchen ausruhte.
    Julia schrieb bis »Wachen« weiter. Dann kaute sie nachdenklich auf der Feder herum. »Ich weiß nicht, ob Black Manfred kennt. Ich weiß nicht einmal, ob er weiß, wer wir sind. Vielleicht sollten wir das erklären …«
    »Hast recht«, sagte Jason. »Wir sind die Zwillinge aus London, die jetzt in der Villa Argo wohnen und wissen, was ihr mit den Schlüsseln gemacht habt«, schlug er vor und strich behutsam mit der Hand über den Wandteppich.
    »Einverstanden«, stimmte Julia ihrem Bruder zu. »Sollen wir Rick auch erwähnen?«
    »Nö …« Jason schüttelte den Kopf und hob eine Ecke des Teppichs an, um dahinterzugucken. »Hey!«, stieß er überrascht hervor.
    Julia zuckte zusammen. »Was soll das? Jetzt hätte ich mich fast verschrieben!«
    »Tut mir leid, aber schau mal!«
    »Was?«
    »Hier ist etwas!«, rief

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