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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Gewittern.«
    »Wer ist denn Marc Aurel?«, fragte Edda Bowen.
    Gerade als Miss Biggles ausführlich von ihrem Lieblingskater erzählen wollte, ging die Tür auf und eine weitere Kundin betrat den Laden.
    »Was für ein anstrengender Vormittag! Ach, diese Kinder! Könntest du mir bitte die Haare machen, Gwen?«, fragte die Lehrerin Miss Stella.
    Gwendaline warf einen Blick auf die Uhr und seufzte. Es würde ein langer Arbeitstag werden. »Natürlich, nehmen Sie bitte hier Platz.«
    »Wunderbar.«
    »Sag mal, Stella, hast du schon von diesem neuen Herrn gehört, der nach Kilmore Cove gekommen ist?«, fragte sogleich Mrs Bowen, bevor die anderen ihr zuvorkommen konnten.
    Die Lehrerin setzte sich. »Nein. Wer soll das denn sein?«
    Jetzt war Miss Biggles schneller. »Es heißt, er hätte ein ganz ungewöhnliches Auto.«



Rick, Jason und Julia gingen an Land und stiegen die Treppe empor, die zu der Tür mit den drei Schildkröten führte. Durch sie gelangten sie in einen ruhigen Hof, den Innenhof eines Hauses. In seiner Mitte stand ein sechseckiger Brunnen. Das Haus hatte auf allen Stockwerken Laubengänge, auf die man über eine geländerlose Steintreppe gelangte.
    »Glaubt ihr, dass wir hier in Venedig sind?«, fragte Julia.
    »Ich denke schon«, antwortete Rick.
    Eine Weile bewegten sie sich nicht von der Stelle. Sie wollten sichergehen, dass außer ihnen keiner im Hof war. Aber sie sahen und hörten niemanden.
    Die Tür hinter ihnen, die ja auch eine Tür zur Zeit war, wirkte sehr unauffällig und wurde von einem Bogen verdeckt, der mit einem zerbrochenen runden Steinmedaillon verziert war. Es hätte die Tür zu einem Keller oder einem Lagerraum sein können.
    Rick versuchte sie zu öffnen und es gelang ihm mühelos. »Offenbar können wir jederzeit zurückkehren«, stellte er fest.
    Sie gingen zu dem Brunnen und schauten durch das Eisengitter, mit dem er abgedeckt war. Während es im Hof still blieb, fielen ihnen nun stärker die Geräusche auf, die von außen herüberdrangen: Stimmen und das leise Rauschen der Wellen.
    Sie beschlossen die Treppe zum Laubengang im ersten Stock hinaufzusteigen. Von dort aus sahen sie eine Ansammlung von Dächern und dahinter das offene Meer.
    Das Haus schien schon seit langem unbewohnt zu sein.
    Julia ging zu einem Erker am Ende des Laubengangs und sah hinunter. Ein Ausruf des Erstaunens entfuhr ihr. Sie blickte auf einen breiten Kanal hinunter, auf dem zahlreiche Boote fuhren: Segelboote, Galeeren mit langen Reihen von Ruderern, die ihre Riemen alle im gleichen Takt anhoben und ins Wasser tauchten. Und Gondeln aus lackschwarzem Holz, die von ihren Gondolieri gestakt wurden. Auf einer grünen Insel jenseits des Kanals sah sie zahlreiche Kuppeln und Kirchtürme. Unter dem Erker erstreckte sich in beide Richtungen ein sehr langer gemauerter Damm, auf dem viele Leute herumliefen. In geringer Entfernung von dem Haus, in dem sie sich befanden, ließen zwei Bettler einen Hund zur Musik ihrer Flöten tanzen.
    »Was für ein Schauspiel!«, rief Rick.
    Jason lächelte zufrieden. »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, in welchem Viertel Venedigs wir sind.«
    Die drei Freunde legten die venezianischen Mäntel um und stiegen wieder in den Innenhof hinunter. Sie hoben die schweren Riegel an, die das große Tor von innen verschlossen und gingen hinaus. Obwohl die Sonne schien, war es ziemlich frisch.
    Von der Straße aus gesehen schien das Haus nicht vollkommen verlassen zu sein. An das Tor war eine verschlissene englische Fahne genagelt.
    »›Casa Caboto, das Haus der Entdecker‹«, las Jason in Ulysses Moores Notizbuch. »›Giovanni und sein Sohn Sebastian suchten im Auftrag des englischen Königs nach einer Route nach China ...‹«
    »Das würde die Fahne erklären«, meinte Julia.
    »›Die beiden entdeckten die Insel Neufundland und Kanada. Giovanni verschwand bei einer Expedition, die ihn unter anderem auf die Halbinsel Labrador führte. Niemand hörte jemals mehr von ihm ...‹«
    »Passt richtig gut zu Ulysses Moore, würde ich sagen«, flüsterte Rick.
    »›Und da es auch Sebastian auf seinen Reisen nicht besonders gut erging, kam das Gerücht auf, auf der Familie laste ein Fluch ...‹«
    »Und das würde erklären, warum das Haus verlassen ist«, stellte Julia fest und ihr fiel auf, dass die vorbeikommenden Leute einen großen Bogen um Casa Caboto machten.
    Wie sie schon von oben aus gesehen hatten, war in diesem Teil Venedigs viel los. Männer trugen Weidenkörbe, die

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