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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Bodenvase gesteckt hatte, und hinkte langsam die Treppe hinunter.
    (...)
    »Lasst uns jetzt erst mal in Ruhe nachdenken«, ermahnte Rick die anderen beiden. »Mit Hektik kommen wir nicht weiter.«
    »Wer ist denn hier hektisch!«, schrie Jason nervös.
    »Was schlägst du vor, Rick?«, fragte Julia, die dabei war, dem Hund die Glöckchen abzunehmen.
    »Wir sind zu dritt nach Venedig gekommen. Und die beiden sind zu zweit nach Kilmore Cove gegangen. Richtig?«
    »Richtig«, bestätigte Julia.
    »Das bedeutet, dass die Tür zur Zeit auf der anderen Seite noch auf einen dritten Reisenden wartet.«
    Julia nickte.
    »Ein Reisender!«, rief Jason. »Ein einziger! Und wir sind zu dritt! Wie konnte ich nur so dumm sein?«
    Diogo, der kleine Hund, erschrak und knurrte.
    Rick und Julia sahen sich an.
    »Was machen wir bloß?«, fragte Jasons Schwester.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit. Einer von uns muss mit den vier Schlüsseln zurück«, antwortete ihr rothaariger Freund. »Er muss die beiden finden und sie hierherbringen. Damit wir alle drei wieder nach Kilmore Cove können.«
    »Ja, natürlich!«, meinte Jason. »Einer von uns geht zur Villa Argo, spricht mit ihnen und überredet sie in einen dunklen Gang zu kriechen, an Bord der
Metis
zu gehen und quer durch ein Unwetter nach Venedig zu segeln, um dort wieder ein Leben als Bettler zu fristen. Das wird sicher kinderleicht!«
    »Wir müssen Nestor helfen«, sagte Rick.
    »Rick hat recht, wir müssen uns aufteilen«, bekräftigte Julia. Sie zog die vier Schlüssel aus der Tasche und fragte: »Wer geht?«
    »Ich«, schlug Jason vor. »Ich bin schuld daran, dass es passiert ist und es ist nur richtig, wenn ich es wieder in Ordnung bringe.«
    Julia zögerte, bevor sie ihrem Bruder die Schlüssel anvertraute. »Und wenn es dir nicht gelingt?«
    Rick streckte den Arm nach den Schlüsseln aus. »Ich werde gehen. Von uns dreien kenne ich mich in Kilmore Cove am besten aus und außerdem bin ich älter und größer. Wenn es zu einem Kampf kommen sollte ...«
    Julia schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde gehen«, sagte sie. »Wir dürfen nicht vergessen, warum wir hergekommen sind: um Peter Dedalus zu suchen. Und ihr beide könnt geheime Botschaften besser entschlüsseln als ich. Abgesehen davon habe ich schon einmal gemeinsam mit Nestor die Villa Argo verteidigt.«
    Doch ehe sie sichs versah, hatte ihr Jason die Schlüssel aus der Hand genommen. Mit entschlossenen Schritten ging er auf die Tür zur Zeit zu.
    »Jason!«, rief Julia.
    »Ihr braucht keine Angst zu haben. Ich komme wieder und hole euch. Wir treffen uns bei Sonnenuntergang hier in diesem Hof.«
    »Jason, komm sofort zurück!« Julias Stimme hatte einen hysterischen Unterton angenommen.
    »Deine Uhr funktioniert, Rick. Also, wir sehen uns bei Sonnenuntergang wieder!«
    »Jason, bleib stehen!«, schrie Rick.
    Doch Jason öffnete die Tür zur Zeit und verschwand hinter ihr.
    Wie versteinert blieb Rick im Hof stehen. »Und nun?«
    Julia zuckte mit den Schultern, dann gab sie sich einen Ruck. »Wir gehen jetzt zu dieser Rialtobrücke und suchen Dedalus.«
    »Okay«, flüsterte Rick. Ohne Jason kam ihm alles auf einmal viel schwieriger vor. Doch dann fasste er neuen Mut und fügte mit fester Stimme hinzu: »Also los!«



Als Jason durch die Tür zur Zeit in die Villa Argo kam, war in dem kleinen Turmzimmer niemand. Von unten hörte er jedoch die Stimme des Bettlers.
    »He, Alter, halt still,
por favor.
Gut. Also, wie heißt dieses Haus?«
    Ein erstickter Laut drang zu Jason hinauf, dann hörte er Dieguita. »Wenn du ihm nicht den Knebel aus dem Mund nimmst, wie kann er dir dann antworten?«
    »Ruhe, Dieguita! Gut, ich entferne jetzt den Knebel, aber du musst mir versprechen nicht zu schreien. So, jetzt. Also, wie heißt dieses Haus?«
    »Villa Argo, elender Kerl.«
    Entsetzt erkannte Jason Nestors Stimme wieder.
    »Villa Argo elender Kerl«, wiederholte Don Diego Valente.
    »Es ist schön«, sagte Dieguita. »Ein sehr schönes Haus.«
    Jason streifte seinen Mantel ab und ging auf Zehenspitzen Richtung Treppe. Es kam ihm vor, als seien alle Möbel umgestellt worden, so als hätte jemand nach dem Putzen vergessen, sie an ihre angestammten Plätze zurückzustellen. Oder wie nach einem erbitterten Kampf.
    »Ich rate euch nichts anzufassen!«, drohte Nestor.
    Als Jason am Fuß der Treppe angekommen war, spähte er durch die offen stehende Wohnzimmertür. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren: Die beiden Bettler

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