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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Dedalus.«
    Der Schwarze Gondoliere schüttelte den Kopf. »Ich kenne ihn nicht.«
    »Vielleicht hat er seinen Namen geändert«, hakte Alberto nach. »Er kommt aus England und stellt Uhren und neuartige Maschinen her.«
    »Hört Euch das hier einmal an«, sagte Rossella und drehte an der Kurbel des vergoldeten Bilderrahmens. Sobald die Melodie erklang, stellte sich Diogo auf die Hinterbeine und begann zu tanzen.
    Der Gondoliere musste lachen, dann meinte er: »Könnte es sein, dass sich Euer Freund Peter der Engländer nennt?«
    »Ja, das ist er!«, rief Rick.
    »Dann weiß ich vielleicht, wo die Insel der Masken liegt.«
    »Wunderbar! Wenn das so ist, bitten wir Euch uns sofort dorthin zu bringen!«, sagte Rossella.
    »Alle?«
    »Wir werden Euch jeglichen Schaden ersetzen«, beeilte sich Alberto zu sagen und sah dabei zu Jason hinüber.
    »In Ordnung«, seufzte der Mann und half ihnen in die Gondel. Bevor er jedoch Jason einsteigen ließ, wickelte er ihn in ein altes Laken. »Du bleibst da sitzen und rührst dich nicht vom Fleck. Sonst werfe ich dich in die Lagune.«
    (...)
    »Es ist für mich«, zwitscherte Mrs Bowen und lief auf ihren fußbodenfreundlichen Pantoletten zum Telefon. »Hallo! Nein, so etwas? Meinst du wirklich? Ich komme sofort!« Sie legte den Hörer auf und stand kurz darauf vor ihrem Mann, der in ein Kreuzworträtsel vertieft war.
    Doktor Bowen sah verblüfft auf. Er konnte sich nicht erinnern, dass seine Frau sich jemals so schnell ausgehfertig gemacht hatte.
    »Tschüsschen! Das Abendessen steht im Backofen!«, rief sie noch, bevor sie die Haustür hinter sich zuschlug.
    Edna war schon den ganzen Tag über aufgedreht gewesen. Das kam öfter vor, besonders an den Tagen, an denen sie zum Friseur ging und sich dort auf den neuesten Stand von Klatsch und Tratsch brachte. Aber so glücklich wie gerade eben war sie vermutlich nur an dem Tag gewesen, als Elton John in Torquay aufgetreten war und ein Patient Dr. Bowen zwei Karten für das Konzert geschenkt hatte.
    Der Doktor beschloss den ruhigen Abend in vollen Zügen zu genießen. Zunächst einmal würde er zu Abend essen. Wenn seine Frau gesagt hatte, das Essen stehe im Backofen, dann hatte sie damit wohl gemeint, dass er alleine essen sollte.
    »Hackbraten«, stellte der Doktor fest, nachdem er durch die Glastür in den Ofen geschaut hatte.
    Er öffnete den Kühlschrank, um nachzusehen, ob darin ein Bier war. Fehlanzeige. Zum Glück hatte er noch ein paar Flaschen im Keller. Auf dem Weg dorthin kam er am Telefon vorbei und plötzlich hatte er eine Idee. Was hatte Ursus noch einmal für eine Nummer?
    Er dachte einen Moment nach und wählte dann. »Hey, Alter«, begrüßte er den Schuldirektor. »Ich bin allein zu Hause, habe einen Hackbraten im Ofen und zwei Flaschen Bier. Warum kommst du nicht vorbei und leistest mir ein bisschen Gesellschaft?«
    Der Schuldirektor dachte kurz nach und antwortete dann: »Okay, ich komme.«
    »Ausgezeichnet. Ich stelle schon mal das Bier kalt.«
    »Warte. Sag mal, hast du das von dem Toten gehört?«
    »Was für ein Toter?«
    »Miss Stella hat mich informiert, eine der Lehrerinnen «, erklärte Ursus Marriet. »Es war so eine Art Damenkränzchen bei Miss Biggles ... Deine Frau war auch dabei. Na ja, erinnerst du dich noch an den früheren Besitzer der Villa Argo?«
    »Du meinst doch Mister Moore? Ja, er ist letztes Jahr gestorben.«
    »Genau. Aber anscheinend ist er gar nicht tot. Jemand hat ihn heute in der Stadt gesehen, mit einem Auto, einem grauen Chevrolet, oder so etwas Ähnlichem.«
    »Machst du Witze?«
    »Nein, überhaupt nicht. Gilt die Einladung immer noch?«
    »Ja, natürlich ...«, erwiderte Doktor Bowen. »Aber beeil dich ...«



Die Gondel glitt dahin und ließ Venedig hinter sich. Die Lagune erglühte im feuerroten Licht der untergehenden Sonne. Auf den Sandbänken spazierten Wasservögel auf und ab.
    »Die Laterne«, befahl der Schwarze Gondoliere, als die Dämmerung einsetzte. Jetzt, da die Sonne nicht mehr wärmte und die Luft kühler wurde, stiegen Dunstschleier vom Wasser auf. Der Gondoliere ließ sich dadurch jedoch nicht beirren. Er schien genau zu wissen, wohin er musste.
    Aus dem Dunst wurde Nebel, der sie nach kurzer Zeit wie eine wabernde Wand umgab.
    Als Julia, Jason und Rick schon gar nicht mehr glaubten, dass sie jemals ihr Ziel erreichen würden, lief der Bug der Gondel auf Sand auf.
    »San Giorgio dell’ Alga, Sankt Georg von den Algen«, sagte der Gondoliere. Sein Ohrring blitzte im

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