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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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fürchte ich«, antwortete Alberto und fuhr mit der Hand nervös über das Paket, das er unter dem Arm trug.
    »Geben Sie es mir«, schlug Rick vor.
    Alberto sah Rossella an und die nickte.
    »Du würdest mir einen großen Gefallen tun. Es ist weil dieser ... dieser Mann mich zu verfolgen scheint.«
    »Kein Problem.« Rick lächelte Signor Caller freundlich an.
    »Ihr macht Folgendes: Geht dort unter die Arkaden und dann immer geradeaus, bis zu einer Kirche, die San Moisè heißt. Wir sehen zu, dass wir den Mann abhängen, und treffen euch dann dort.« Schweißperlen hatten sich auf Albertos Stirn gebildet.
    Rick hatte verstanden. Er nahm das Paket, das leichter war, als er gedacht hatte und verließ zusammen mit Julia das Café.
    Sie bahnten sich zwischen den zahlreichen Maskierten einen Weg hinaus auf den Markusplatz. Auf Höhe der Arkaden blieb Rick stehen und sah sich um. Er konnte weder Alberto noch Rossella entdecken. Eine ganz in Lila gekleidete, maskierte Gestalt streifte ihn und verströmte einen intensiven Duft.
    Rick fuhr wie elektrisiert zusammen.
    »Rick? Was ist los?«, fragte Julia.
    Ihr Freund runzelte die Stirn. Einen Moment war es ihm so vorgekommen, als würde er den Duft kennen. Doch dann schüttelte er den Kopf und sie gingen weiter.
    »Graf Cenere«, flüsterte Oblivia Newton und legte dem grau gekleideten, maskierten Mann eine Hand auf die Schulter. Der Geheimagent stand vor dem
Café
Florian und unterhielt sich mit einem ziemlich beunruhigt wirkenden Paar mittleren Alters.
    Der Mann blickte sich ständig um, während die Frau mit geröteten Wangen ein flaches Päckchen fest an sich drückte. Abschätzend sah Oblivia sie von oben bis unten an. Für ihren Geschmack war sie entschieden zu mollig.
    Ruckartig drehte sich Graf Cenere um. »Ach, Ihr seid das«, meinte er dann. »Ich unterhalte mich gerade mit zwei lieben Freunden ... die Herrschaften Caller, Rossella und Alberto. Die Dame hier ...«
    »Ich heiße Newton, wie der Wissenschaftler«, stellte Oblivia sich vor.
    »Signor Caller
war
auch ein wirklich hervorragender Wissenschaftler«, fuhr der Graf fort, wobei er das »war« ziemlich stark betonte. »Bis er in sein neues Anwesen umzog.«
    »Sind Sie aus Venedig, Signora Newton?«, fragte Rossella Caller, um das Thema zu wechseln.
    »Nicht wirklich«, erwiderte Oblivia kühl. »Aber ich denke, dass der Graf Informationen für mich bereithält, die es mir erlauben werden, die Stadt besser kennenzulernen.«
    »Na, das ist doch wunderbar«, erwiderte Alberto Caller freundlich. »Wir wollten ohnehin gerade gehen. Herr Graf, ich entbiete Ihnen meine besten Wünsche, auch für Ihre Arbeit.«
    Mit knapper Verbeugung und Handkuss verabschiedeten sich die Callers.
    »Mach ruhig weiter mit deinen Spielchen«, murmelte Graf Cenere Alberto hinterher. »Denn es werden deine letzten sein.«
    »Mit oder ohne Maske scheinen Sie alle zu kennen«, bemerkte Oblivia.
    »Nur diejenigen, die den Rat der Zehn fürchten«, erwiderte der Geheimagent mit schneidender Stimme.
    »Warum, was haben die beiden denn zu befürchten?«
    »Es sind Aufklärer, die verbotene Bücher verbreiten. Und früher oder später werde ich sie auf frischer Tat ertappen.«
    »Schön für Euch. Mir scheint jedoch, dass unser heutiges Treffen einen anderen Zweck hat.«
    Ohne zu antworten, ging der Graf auf den belebten Platz zu.
    »Habt Ihr den Mann gefunden, den ich suche?«, fragte Oblivia, die dem Grafen auf den Fersen folgte.
    »Und Ihr? Habt Ihr meine Belohnung?«
    Miss Newton ließ unter ihrem Kleid die Münzen im Beutel klingeln und der Graf nickte.
    Er führte sie zum Turm mit der Uhr und dort zu einer kleinen Tür auf der Rückseite des Gebäudes.
    »Also?« Oblivia trat von einem Bein aufs andere.
    »Warum so viel Eile, Signora Newton? Ich musste langwierige und komplizierte Nachforschungen anstellen. Die Informationen, die mir anfangs zur Verfügung standen, waren sehr lückenhaft. Doch zum Glück ...« Unter seinem Mantel zog Graf Cenere einen Gegenstand aus Metall hervor, den Oblivia für den Bruchteil einer Sekunde für ein Messer hielt. Tatsächlich aber handelte es sich um einen Ring, an dem viele Schlüssel hingen. Graf Cenere wählte einen davon aus und schloss damit die Tür auf. Er trat ein und machte Oblivia Zeichen, ihm zu folgen.
    Sie gelangten in einen Raum mit nackten Steinwänden und einer Treppe, die nach oben führte.
    »Ich verstehe nicht ...«, sagte Oblivia.
    Graf Cenere streckte ihr die Hand entgegen. »Das

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