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Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Titel: Ulysses Moore – Die Stadt im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Julia schließlich. »Wahrscheinlich ist der Doktor schon hinunter in den Ort gegangen.«
    »Ja, und vielleicht hat ihn seine Frau begleitet.«
    Sie gingen ein paar Schritte rückwärts und Julia schaute nach oben, zu den Fenstern im ersten Stock hinauf. Ihr kam es vor, als hätte sich hinter einer Gardine etwas bewegt. Dann meinte sie, eine Gestalt gesehen zu haben, die sie beobachtete, und zuckte zusammen.
    »Warte mal kurz«, murmelte sie und ging wieder zur Haustür.
    Sie drückte die Klinke herunter und die Tür ging auf.
    »Doktor Bowen?«, rief sie, ohne über die Schwelle zu treten. »Mistress Edna?«
    Im Inneren sah das Haus der Bowens noch genauso aus, wie sie es in Erinnerung hatten: Die Wände waren von einem strahlenden Weiß, das Holzparkett glänzte wie ein Spiegel. Überall herrschte perfekte Sauberkeit – wenn man von den schlammigen Fußspuren absah, die vom Eingang ins Haus hineinführten.
    »Siehst du die?«, fragte Julia ungläubig.
    »Die sind ja wirklich nicht zu übersehen!«
    »Das ist nicht normal. So etwas passt gar nicht zu ihnen. Du weißt doch auch, was das für Sauberkeitsfanatiker sind.«
    »Ja, aber schließlich hatten wir gerade eine Überschwemmung«, warf Rick ein. »Und da ist es doch selbstverständlich, dass … He, was tust du denn da?«
    Julia war rasch aus ihren Schuhen geschlüpft und hatte das Haus betreten.
    »Das kannst du nicht machen!«, zischte Rick, der immer noch an der Schwelle stand. »Du bist doch hier nicht zu Hause!«
    »Ich werfe ja nur einen Blick hinein«, entgegnete Julia genervt. »Und vielleicht tue ich den Bowens damit ja auch einen Gefallen. Ein Dieb könnte sich reingeschlichen haben, nachdem sie aus dem Haus gegangen sind.«
    »Ach ja? Und wenn da drin wirklich ein Dieb ist, was willst du dann unternehmen?«
    »Oh, du bist ja ganz schön kleinkariert geworden, Rick. Früher warst du nicht so!«
    Rick merkte, wie er rot wurde. »Ihr verflixten Covenants!«, schimpfte er, zog sich die Schuhe aus und folgte dem Mädchen.
    Die Schlammspur führte sie an den grässlichen Möbeln der Bowens vorbei zur Treppe. Hier entdeckten sie ein Durcheinander von Fußabdrücken. Offensichtlich war die Person mit den schmutzigen Schuhen die Treppe hinauf- und hinuntergegangen und außerdem auch noch zur Kellertür gelaufen.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Julia.
    »Wir machen, dass wir hier rauskommen, und folgen den anderen zur Kirche«, antwortete Rick. »Dann kann ich vielleicht herausfinden, ob es meiner Mutter gut geht, und … Wo gehst du denn jetzt hin?«
    Julia machte ihm ein Zeichen, still zu sein. Sie war auf Zehenspitzen einige Stufen hochgestiegen. Rick schüttelte den Kopf und folgte ihr resigniert.
    Als sie die letzten Stufen vor dem Treppenabsatz erreicht hatten, kauerten sie sich hin und spähten in den Flur des ersten Stocks.
    »Das ist ja furchtbar«, flüsterte Rick.
    »Was ist furchtbar? Die Engelchen hier an den Wänden oder dieses komische Geräusch?«
    »Beides«, fand der rothaarige Junge.
    In der ersten Etage des Hauses der Bowens herrschte dieselbe eisige Atmosphäre wie im Erdgeschoss. Weder die an den Wänden aufgehängten Holzengelchen noch das laute Schnarchen, das aus einem der Zimmer kam, machten das Stockwerk freundlicher.
    Die Schlammspur führte zur Tür dieses Zimmers und von dort aus wieder zur Treppe zurück.
    »Ich schaue nur mal kurz nach«, beschloss Julia. Und bevor Rick sie aufhalten konnte, hatte sie sich bereits aufgerichtet und schlich auf der rechten Seite des Korridors auf die Tür zu.
    Rick folgte ihr. »Man muss doch wirklich verrückt sein, um sich wie ein Dieb in das Haus von fremden Leuten einzuschleichen. Vor allem, wenn diese Leute gerade schlafen.«
    »Der, der mit diesen Schuhen hier rein ist«, raunte Julia und zeigte auf die Fußspuren, »hat dasselbe getan.«
    »Ja, aber selbst wenn sie nicht von Doktor Bowen stammen, sehe ich nicht ein, warum …«
    Doch Julia hörte schon nicht mehr zu und hatte inzwischen die Tür des Zimmers erreicht, aus dem die durchdringenden Schnarchlaute zu kommen schienen. »Er ist hochgegangen und bis zu dieser Tür gekommen … Und dann ist er wieder runter«, murmelte sie und studierte die Abdrücke auf dem Fußboden.
    Erst da merkte sie, dass auch an der Türklinke Schlamm war. Sie sah Rick an, der nun neben ihr stand. Er hatte den Eindruck, als erwartete sie nun, dass er etwas unternahm.
    »Ja, und?«, fragte der Junge.
    »Öffne sie.«
    Rick wollte protestieren, aber dann

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