Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
Einstellung ist bei jeder Angstart vergleichbar, nämlich die Annahme, dass Sie davon überzeugt sind, mit einer schwierigen Situation nicht zurechtkommen zu können. Diese Befürchtung verbindet sich mit einem negativen inneren Dialog, der Ihnen möglicherweise nicht einmal bewusst ist. Sie werden im praktischen Übungsteil die Gelegenheit erhalten, Ihre inneren Sätze zu überprüfen.
Für Sie als Leser ist es nicht wichtig, über mögliche Entstehungsbedingungen von Ängsten informiert zu sein, sondern es geht darum, praktische Schritte zur Angstbewältigung auszuprobieren. Letztlich sind die Inhalte der verschiedenen Ängste austauschbar, weil der Ablauf des Angstgeschehens (gedanklich, emotional, körperlich) ähnlich verläuft. Ängste sind unangenehme Gefühlszustände, die Hilflosigkeit, Panik, Depression und einen chronischen Zustand der Anspannung hervorrufen können. Mit den belastenden Gefühlen verbunden sind autonome Körperreaktionen und physiologische Begleiterscheinungen (Veränderung der Atmung, vermehrte Herztätigkeit, Schwindel, Magen- und Darmbeschwerden). Sie glauben, mit dem Leben nicht zurechtzukommen. Sie beginnen sich zu vergleichen. Sie glauben, dass andere das Leben besser bewältigen können als Sie, und laden mit diesen Gedanken Selbstunsicherheit und Hilflosigkeit geradezu ein. Die damit verbundenen Annahmen über das eigene Versagen haben Auswirkungen auf Ihre Selbstachtung und Ihr Selbstwertgefühl.
Was läuft gedanklich, körperlich und emotional ab, während Sie Angst haben? Die Beschreibung der angstbegleitenden Komponenten lässt sich in folgende Kriterien aufgliedern:
körperliche Auswirkungen von Angstgefühlen;
Auswirkungen von Angstgefühlen im Verhaltensbereich;
Auswirkungen Ihrer Gedanken auf das Angsterleben.
Allgemeine Auswirkungen und Symptome von Angst
Körperliche Auswirkungen von Angst
Angst ruft genau feststellbare körperliche Veränderungen hervor. Meist treten mehrere körperliche Begleiterscheinungen gleichzeitig auf, wobei die Intensität der körperlichen Angstreaktion vom Ausmaß der erlebten Angst abhängig ist. Prüfen Sie selbst anhand der nun aufgeführten Körperreaktionen, welche die für Sie typischen körperlichen Angstsymptome sind: allgemeine Reizbarkeit und Überempfindlichkeit, Müdigkeit, verstärktes bzw. beschleunigtes Herzklopfen, Schwindel, Benommenheit, Schlafstörungen, Schweißausbrüche (»kalter Schweiß«, Angstschweiß, Frieren), Unwohlsein, Händezittern, Durchblutungsänderungen der Haut, die Blässe oder Röte verursachen, Gefühl der Enge im Hals, Schaudern, Beben, Mundtrockenheit, Muskelkrämpfe und Muskelverspannungen, Schwächegefühl in den Knien, Veränderungen des Atemrhythmus, Hyperventilation, Druck- oder Beklemmungsgefühle auf der Brust, Veränderung der Magen- und Darmtätigkeit, des Muskeltonus und Kribbelparästhesien (= störendes Hautgefühl, so als ob Ameisen darüberlaufen würden).
Solche Körperreaktionen machen hilflos, weil sie dazu führen, dass Sie glauben, keine Kontrolle über sich und Ihren Körper zu haben. Sie werden sicherlich nicht alle der angeführten Symptome gleichzeitig erleben, jedoch auch nur einige hiervon können sehr unangenehm sein und bewirken, dass Sie sich bei der Bewältigung der einfachsten Alltagsaufgaben abgespannt und verlangsamt fühlen.
Es soll Ihnen jetzt verständlich dargelegt werden, wie es dazu kommen kann, dass sich körperliche Reaktionen einstellen. Das Zusammenwirken zwischen Psyche und Körper wird durch das vegetative oder autonome Nervensystem gesteuert. Dies arbeitet, ohne dass Sie sich dessen bewusst wären, da es sich der willentlichen Kontrolle entzieht. Das vegetative Nervensystem kontrolliert die Muskelbewegungen, den Blutkreislauf, das Herz, die Atmung, die Hautreaktion und die endokrinen Drüsen. Es reguliert auch die Funktionsfähigkeit der inneren Organe, wie Herz, Lunge, Nieren und Leber. Wenn Sie zum Beispiel griechische Musik hören und sich an Ihren letzten gelungenen Urlaub dort erinnern, werden durch diese Erinnerung auch körperliche Reaktionen ausgelöst. Eine freudige Erinnerung bewirkt beispielsweise eine Erweiterung der Hautkapillaren des Gesichts.
Ein schreckvolles Ereignis oder bedrohliche Gedanken führen zu Körperreaktionen, die den Körper in Alarmbereitschaft bringen. Das vegetative Nervensystem arbeitet hierbei wie ein Computer. Bei entsprechendem Tastendruck wird das Programm zur Fehlerbehebung eingeschaltet. Angstbezogene Gedanken
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