Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
erfassbar werden lassen. Im Folgenden sollen Ihre Angstinhalte in verschiedene Kategorien zusammengefasst und in Bereiche unterteilt werden. Überlegen Sie beim Lesen auch, in welchen Bereich Sie Ihre Angstgefühle einordnen würden, wobei sicherlich auch Überschneidungen auftreten werden. Ihre Überlegungen können zu einer Versachlichung Ihres persönlichen Problems beitragen. Sie können so eine vorteilhafte Distanz zu Ihrer Angst gewinnen.
Angstart I: Realistische Lebensängste
Hierbei handelt es sich um Ängste, die sich auf reale Situationen beziehen und mit denen jeder von uns mehr oder weniger konfrontiert ist, wie zum Beispiel die Angst vor Kriegen, Terroranschlägen, Finanzkrisen, Naturkatastrophen oder die mit dem Altern verbundenen Probleme. Mit diesen Ängsten müssen wir leben lernen, da diese alle Menschen betreffen und Handlungen nur beschränkt Veränderungen einleiten können.
ANGST
Existenzielle Ängste vor Verlusten, Schmerzen und Tod.
EINSICHT
Angst ist ein Bestandteil des menschlichen Lebens und ein natürlicher Lebensbegleiter.
HEILUNG
Akzeptanz der menschlichen Grundängste, zielgerichtetes positives Denken, Gegenwartsbezug.
Angstart II: Handlungsängste
Während Lebensängste allgemeine Grundbefindlichkeiten sind, erscheinen Handlungsängste, wenn der Mensch vor Aufgaben und Entscheidungen steht, die für sein persönliches Leben von Bedeutung sind. Sie werden durch äußere Bedingungen und Umstände ausgelöst, die Handlung erfordern würden. Handlungsängste treten in Situationen auf, in denen wir uns bewusst für eine Veränderung unserer bisherigen Lebensumstände entscheiden, wie zum Beispiel für einen Berufswechsel, eine Urlaubsreise an einen noch unbekannten Ort oder eine Prüfung, die wir bestehen wollen.
ANGST
Konkrete Situationen, auf die durch eigene Handlung Einfluss genommen werden kann.
EINSICHT
Angst vor Neuem und Unbekanntem ist ein normaler Bestandteil jedes Handlungsprozesses.
HEILUNG
Aktion, Handlung, Mut und Entwicklung von Vertrauen in die eigenen Bewältigungsfähigkeiten.
Angstart III: Hilflosigkeitsängste
Zahlreiche Auslöser können dazu führen, dass Hilflosigkeitsängste in den unterschiedlichsten Alltagssituationen auftreten und den Handlungsspielraum erheblich einschränken. Hilflosigkeitsängste haben ihre Ursachen in Konfliktgedanken, unerfüllten Wünschen, negativen Selbstgesprächen und Befürchtungen.
Vergegenwärtigen Sie sich folgendes Beispiel: Jemand bewirbt sich um eine neue Stelle. Eigentlich fühlt er sich aufgrund seiner Fähigkeiten der neuen Position durchaus gewachsen, andererseits ist die neue Aufgabe ungewohnt und löst Ängste aus. So kann es passieren, dass ihm während des Vorstellungsgespräches folgende Gedanken durch den Kopf gehen: »Ich bin unfähig und viel zu dumm für diese Aufgabe.« Wenn dieser unerwünschte Gedanke wie in einer Sprechblase von allen Anwesenden gesehen werden könnte, würde er die Stelle sicherlich nicht bekommen. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall, aber der innere Kampf, der mit solchen Negativgedanken verbunden ist, erfordert Kraft, lenkt ab, führt zu Anzeichen von Nervosität und macht hilflos. Der Bewerber verspricht sich, wird rot und kann sich nicht gut darstellen. Es ist daher besonders wichtig, das negative innere Selbstgespräch bewusst werden zu lassen, um herauszufinden, welche Gedanken dazu beitragen, einen Zustand der Angstbereitschaft aufrechtzuerhalten.
Hilflosigkeitsängste können sich auf das Lebensgefühl auswirken. Sie führen zu Mutlosigkeit und zu einem Verlust des Selbstvertrauens.
ANGST
Negative Gedanken stehen im Vordergrund. Sie haben negative Auswirkungen auf das persönliche Verhalten.
EINSICHT
Das negative Selbstgespräch kann bewusst gemacht und umgestaltet werden.
HEILUNG
Veränderung negativer Gedanken und Einstellungen. Lernen Sie, negative Selbstbewertungen wegzuschieben und positiven Vorstellungen Raum zu geben.
Nachfolgend genannte Ängste treten im Rahmen der Hilflosigkeitsängste besonders häufig auf:
Soziale Ängste
Hier handelt es sich um die Angst, in Gegenwart anderer Menschen unangenehm aufzufallen, zu versagen oder sich so zu verhalten, dass einen andere belächeln oder negativ beurteilen. Soziale Ängste beinhalten die übersteigerte Befürchtung, von anderen (zum Beispiel von Freunden und Kollegen) abgelehnt zu werden. Die soziale Angst führt häufig zu Rückzug vor möglichen Kontakten, beruflichen Einschränkungen und in
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