und dann kam Jesse
meine alten Sachen und gehe in mein Zimmer, wo ich absperre. Schnell ziehe ich mich an und komme mir total blöd vor, in den Männerklamotten, jetzt, wo es alle wissen. Ich schließe die Türe auf und atme tief durch.
Jetzt heißt es wohl, mich von der Karriere zu verabschieden. Und von Luke.
Kapitel 25 - Luke
Ich höre das Rauschen in meinen Ohren und muss mich an der Theke abstützen, damit ich nicht umkippe.
Was... geht hier vor?
„Luke, alles klar?”, fragt Damon vorsichtig, aber als er mich leicht an der Schulter berührt, schlage ich seine Hand wütend weg. Dann laufe ich in den Flur, wo Jesse gerade wieder aus seinem Zimmer kommt. Oder... ihrem.
„Luke, lass’ es mich...”, fängt er an. Ich meine sie!
„Raus”, zische ich und drehe meinen Kopf zur Tür, sehe Jesse nicht an.
Er, Herrgott ich meine sie!, zögert kurz und geht dann schnell an mir vorbei, schließt die Tür und ist dann weg.
„Scheiße, Luke was soll der Schwachsinn?!”, fährt mich Billy an und läuft Jesse hinterher.
Schweigend gehe ich in mein Zimmer und knalle die Tür zu.
Schwer atmend stehe ich im Raum herum, balle meine Hände zu Fäusten und versuche die aufstauende Wut zu ignorieren.
Was zur Hölle soll dieser Schwachsinn?!
Wieso ist sie eine Frau?!?!?!
Wie oft habe ich Jesse gesagt, dass ich mir wünschte, er wäre eine sie? Wie oft habe ich ihm oder ihr mein Herz ausgeschüttet, meine Zweifel gestanden?!
Fuck, ich habe mir eingestanden, dass ich schwul bin und jetzt finde ich raus, dass ich sowas von hetero bin?!
Ich schreie mit zusammengebissenen Zähnen auf und laufe auf mein Bett zu, schnappe mir mein Kissen und werfe es ziellos durchs Zimmer.
Ich treffe meine Kommode, wo der Krempel runterfällt, der darauf stand.
Als nächstes gehe ich an meinen Schrank, öffne ich ihn und schiebe alles raus, was mir in die Finger kommt. Als ich das Shirt in den Händen halte, in dem Jesse war, laufe ich stocksauer ans Fenster und werfe es kurzer Hand raus.
Dann verlasse ich mein Zimmer, laufe in seines und sehe mich rasend vor Wut um.
Ich gehe auf seinen Nachtschrank zu und schnappe mir die Lampe, werfe sie auf den Boden und sehe mit Genugtuung, wie sie kaputt geht.
„Sag’ mal hast du sie noch alle?!”, fährt mich Billy an, der plötzlich in der Tür steht. Ich ignoriere ihn und randaliere weiter.
Ich nehme alles in die Hand, was mir zwischen die Finger kommt und werfe es quer durchs Zimmer.
„Scheiße Luke!”, sagt nun auch Ryan. Gemeinsam mit Billy packt er mich an den Armen und schleifen mich aus dem Zimmer, ich schreie und strample wie wild mit den Beinen.
„Lasst mich los!”, kreische ich und bin hochrot im Gesicht.
„Krieg’ dich mal wieder ein! Das ist doch kein Weltuntergang!”, ruft Lewis fassungslos.
Ich reiße meine Arme von Billy und Ryan zu und sehe sie schwer atmend an. Dann fällt mein Blick auf die unfertige Lasagne.
Ich laufe an Damon vorbei, der mich fragend ansieht, packe die Form und hebe sie über meinen Kopf, lasse sie dann auf den Boden fallen.
Meine vier Freunde sehen mich kurz geschockt an.
Dann fangen sie alle gleichzeitig an zu schreien.
„Hast du den Arsch offen?!”, brüllt Ryan und ballt wütend seine Fäuste.
„Weißt du wie anstrengend das ist, das zu machen?!”, meint Billy und hat einen hochroten Kopf.
„Du bist so ein Arschloch”, sagt Damon ruhig, aber seine Augen blitzen wütend. Lewis sagt nichts und wirft mir eine Rolle Küchenpapier an den Kopf, diese lasse ich einfach abprallen und starre auf die Rote Soße vor meinen Füßen.
Ich zittere vor Wut und würde doch am liebsten weinen.
Während die Jungs schreiend auf mich einbrüllen, kann ich nur an Jesse denken.
Wieso hat sie es mir nicht einfach gesagt?
Ich... habe mich zum Affen gemacht und er, sie hat es zugelassen. Ich kann es ja verstehen, dass es ihr schwer fiel, mir zu sagen... aber nach dem ersten Kuss... hätte sie es tun müssen.
Sie hat mich aufs Übelste hintergangen.
„Luke?! Wir reden mit dir! Was zur Hölle ist dein Problem?!”, schreit Ryan gerade und ist kurz davor, auf mich loszugehen.
Ich hebe meinen Blick und als die Jungs sehen, dass ich nasse Augen habe, halten sie verdutzt inne.
„Ich liebe ihn, das ist das Problem”, sage ich mit brüchiger Stimme.
„Du meinst sie”, fügt Lewis vorsichtig an.
„Nein, Lewis, ich liebe Jesse. DEN Jesse. Ich kenne DIE Jesse nicht”, erkläre ich niedergeschlagen und gehe dann mit hängenden Schultern an ihnen
Weitere Kostenlose Bücher