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und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Holztafel entdeckt, auf der er im Vorbeigehen nur ein Wort entziffern konnte: Verboten. Allerdings hatte er wohlweislich darauf verzichtet, seinen Freunden davon zu erzählen. Justus hätte möglicherweise Einspruch erhoben gegen den Ausflug.
    »Sind in Deutsch«, meinte die Höhlenführerin, so als könnte sie Gedanken lesen. »Zu uns kommen nicht so viele Engländer.«
    »Amerikaner«, verbesserte der Erste Detektiv mechanisch. Diese Frau, mit der sie tief unter der Erde wie selbstverständlich über ihre Herkunft redeten, kam ihm äußerst sonderbar vor. Und wenn sie gar keine Gruppen führte? Unsinn, dachte Justus und schüttelte heftig den Kopf, als wolle er sich selber zur Ordnung rufen.
    »Na gut.« Die Frau hatte seine Geste offenbar falsch verstanden. »Wenn ihr nicht mitkommen wollt, müsst ihr umkehren.«
    »Tun wir«, versprach der Erste Detektiv, bevor einer seiner Freunde antworten konnte. Über die Schulter warf er Bob und Peter einen fragenden Blick zu, um zu sehen, ob sie einverstanden waren. Als er sich wieder umdrehte, war die Stelle, an der die Frau eben noch gestanden hatte, leer.

Kultstätte für Lammkoteletts
    Die Höhlenfrau hatte es Bob angetan. Auf dem Weg zu einer alten Mühle, die in ein gemütliches Gasthaus umgebaut worden war, kam er ständig auf sie zurück. »Ich habe das Gefühl, dass wir mehr über sie wissen sollten«, sagte er, als sie es sich im schattigen Vorgarten bequem gemacht und ihr Essen bestellt hatten.
    Peter wurde es zu bunt. »Also, ich muss die Dame nicht noch einmal sehen«, verkündete er und verdrückte gegen den ärgsten Hunger eine der ihnen auch aus Kalifornien bestens bekannten Laugenbrezeln. »Ob da wirklich Kinder waren hinter der Spalte?« Er lugte fragend über seine Sonnenbrille hinweg.
    »Du bist gut«, brauste Bob auf. »Zuerst umkehren und dann Fragen stellen. Die war sicher ganz harmlos und hätte uns viel über Höhlen erzählen können.«
    Während ihrer Unterhaltung hatte die Gastwirtin drei Teller mit dampfendem Gemüse und Kartoffeln gebracht. Jetzt stellte sie den Jungs eine Frage, die sie jedoch nicht verstanden.
    Mit einer linkischen Geste, die gar nicht zu ihrer stattlichen Erscheinung passte, wischte sich die Frau die Hände an der Schürze ab. »Sprecht ihr von Babette?«, wiederholte sie in einem breiten Englisch mit kräftigem Akzent. Als sie nickten, erzählte sie, dass Babette Eberle tatsächlich die Tochter eines ziemlich berühmten Höhlenforschers war.
    »Führt sie Gruppen oder nicht?«, warf Peter ein.
    »Seltener, als sie selber glaubt«, sagte die Frau. Ihr freundliches Lächeln erinnerte Justus an Tante Mathilda. »Manchmal ist sie etwas verwirrt, aber wir haben sie alle gern.«
    »Seht ihr«, maulte Bob.
    »Es wird behauptet, sie spukt im Untergrund.« Die Wirtin hatte anscheinend nichts gegen einen kleinen Plausch einzuwenden.
    »Sie spukt!« Bob bekam ganz große Augen.
    »Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt«, meinte sie und zuckte entschuldigend die Schultern. »Sie soll nachts herumwandern.«
    »Onkel Titus kann auch manchmal nicht schlafen«, murmelte Justus, aber Bob ließ sich nicht abbringen. »Wo wandert sie?«
    Die Frau lächelte. »Ich weiß ja gar nicht, ob es stimmt, aber die Leute erzählen, dass sie durch die Sontheimer Höhle streicht. Und durch die Tiefenhöhle, und durch andere auch noch.«
    Gäste am Nebentisch riefen nach der Wirtin. Sie wischte sich noch einmal die Hände an der Schürze ab und verließ die Jungs.
    »Wir sind doch nicht hier, um irgendwelchen Gruselgeschichten nachzugehen.« Justus sah Bob herausfordernd an. »Wir wollten eine Wanderung machen, einige Höhlen kennen lernen und die Ferientage genießen. Oder täusche ich mich da?«
    »Wir könnten wenigstens fragen, wo sie wohnt«, ließ Bob nicht locker.
    »Ganz schön hartnäckig, dieser Bob Andrews«, meinte Peter im Tonfall ihres Mathelehrers und strich mit der gleichen fahrigen Handbewegung seine rotbraunen Haare aus der Stirn. An ihrem letzten Nachmittag in Rom hatte er sie besonders modisch stutzen lassen. Er stand auf, sammelte die drei Teller ein und ging in die Mühle.
    Unterdessen breiteten Justus und Bob die Landkarte auf dem Steintisch aus. Sie beschlossen, weiter nach Süden zu wandern, zwei Ruinen zu besichtigen und dann nach einem Nachtquartier zu suchen.
    Mit strahlendem Gesicht kam Peter zurück. »Ich hätte da was für dich«, flüsterte er in Bobs Ohr.
    »Du? Für mich?« Bob blieb ganz kühl. »Was

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