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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Das kleine Vieh dachte auch nach
wiederholtem Wegscheuchen nicht daran, endlich das Weite zu
suchen. Genervt versuchte Denny - als letzte Lösung - nach ihr
zu schlagen. Der Brummer entwischte und floh in Professorin
Hoffalts Richtung. Der Lehrkraft war das nicht entgangen.
Sie fixierte das heranfliegende Insekt mit ihren Augen und
fing an, zu blinzeln. Blitzschnell und mit einer kurzen, leicht
schnipsenden Fingerbewegung zeigte sie auf die Tagespfliege,
die augenblicklich frei in der Luft zum Stehen kam. Dennys ver-
störter Blick wechselte von der Fliege zur Hand der Professorin
und zurück. Für einen kurzen Moment glaubte Denny, einige
Steine an ihrem Handgelenk kurz aufleuchten zu sehen. Dann
blinkte ein Stein tatsächlich kurz auf und wie von Geisterhand
schob sie mit diesem Fingerzeig die erstarrte Fliege auf den Flur
hinaus. Dort verharrte sie direkt am Treppengeländer - stumm
und bewegungslos. Verblüfft schaute Denny seine Eltern an, die
verlegen seinen Blick erwiderten.
„Mir ist klar”, setzte sie ohne Erklärung das Gespräch fort,
„dass Sie nicht im Geringsten ahnen oder wissen, was da alles
auf sie zukommt.
Andere in Ihrem Alter haben das erste nötige Wissen und
die Einführung in die Welt der Steinmagie schon von einem
Großelternteil erhalten, aber Ihr Großvater hat sie leider zu
früh verlassen müssen. Schon in der Vergangenheit haben sich
die Ältesten unserer Gemeinschaft diesbezüglich ernsthaft
Gedanken gemacht. Letztendlich entschieden sie, jungen
Menschen - wie in Ihrem Fall - das Wissen dennoch zukommen
zu lassen. Das Kolleg im Beutling bietet die einzige Möglichkeit,
den Grundstein zu legen für angehende Steinmagier und deren
späteres Leben. Somit gibt es statt der traditionellen Einführung
inzwischen auch Alternativen. Unser Schulleiter, Professor
Sauer, wird sich in den nächsten Jahren ein wenig Ihrer anneh-
men und Ihnen jemanden zur Seite stellen.”
„Sauer?”, meldete sich Samuel zu Wort.
„Jawohl”, sagte sie, ohne Dennys Vater eines Blickes zu
würdigen. Denny ließ sie nicht aus den Augen.
„Und wer soll sich noch um mich kümmern? Denny dachte
wiederstrebend an die Professorin.
„Das wird für die nächsten Schuljahre ein Wächter über-
nehmen. So schreiben es die Regeln vor.”
Denny holte tief Luft und die Professorin Hoffalt blickte
zum wiederholten Mal auf die Uhrzeit.
„Also, Sie haben jetzt noch ungefähr zwei bis drei Wochen,
Ihre Sachen zu packen und sich auf die für Sie neue Schulform
vorzubereiten. Während der letzten Ferientage wird sich Ihr
Wächter bei Ihnen melden und Sie abholen. Auch während
Ihrer Schulzeit wird er sich in der Regel auf dem Kolleggelände
aufhalten. Er ist künftig für alle Ihre persönlichen Belange
Ihr Ansprechpartner und für Sie verantwortlich. Außerdem
hat er die Sondererlaubnis erhalten, Sie mit allen nötigen
Informationen zu versorgen.”
Professor Hoffalt drehte sich jetzt zu Salomé und Samuel
um.„Ihnen erteile ich im Namen des Schuldirektors und der
    Ältesten unserer Gemeinschaft die Erlaubnis, Ihrem Sohn eini
-
ges über die Geschichte ihrer Familie zu erzählen. Das Kolleg
hat mit dem heutigen Tag hiermit den Kreis für Ihren Sohn ge-
schlossen. Es kann nichts mehr passieren und Denny kann bei
uns aufgenommen werden.” Während sie sprach, zupfte Hoffalt
hektisch an ihrer Kleidung herum, bis Sie einen Brief gefunden
und hervorgezogen hatte. Sie richtete sich im Sessel auf und
hielt Denny das Schreiben entgegen. Er war an ihn persönlich
gerichtet. „Hier, junger Mann, Ihre Einladung.“
    „Eigentlich habe ich ja Null Problem damit, die Schule zu
wechseln”, äußerte nun Denny und sah sie argwöhnisch an,
„aber was werde ich jetzt eigentlich genau lernen? Und wieso
werden dort eigentlich nur besondere Kinder aufgenommen?
Bin ich ansteckend krank oder was?”
    „Es freut mich, dass Sie einem Schulwechsel positiv ge
-
genüberstehen und Nein, mein Lieber, nichts dergleichen. Mit
sind junge Menschen wie Sie gemeint. Junge
Menschen mit ganz bestimmten Begabungen und Fähigkeiten,
die zunächst im Verborgenen ruhen. Diese werden mit der Zeit
langsam ans Tageslicht gelangen.”
    Professor Hoffalt setzte sich Richtung Ausgang in
Bewegung und sagte in hektischem Ton: „Ich bedaure, aber ich
habe nun wirklich keine Zeit mehr. Wie ich schon sagte, alles
Weitere werden Sie von Ihren Eltern und Ihrem Wächter erfah-
ren. Ich wünsche

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