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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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war bei diesen Worten auf Denny gerichtet. „In etwa drei Wochen wird sich Ihr Leben komplett verändern. Sie werden lernen, Verantwortung zu übernehmen. An Sie werden in Kürze Anforderungen gestellt, die Ihnen zunächst fremd vorkommen werden.“
    Denny schaute die Besucherin zweifelnd an. Er wusste rein gar nichts über die Herkunft und Geschichte seiner Familie und erst recht nichts von der besonderen Personengruppe, der er angeblich angehörte.
    Wie konnte er auch, wenn man bedenkt, dass der einzige Mensch, der berechtigt gewesen war ihm darüber Auskunft zu geben, zwei Jahre nach seiner Geburt gestorben war? Soviel hatte er immerhin mitbekommen.
    Eine Fliege hatte während des Gesprächs laut summend auf Dennys Arm Platz genommen. Das kleine Vieh dachte auch nach wiederholtem Wegscheuchen nicht daran, endlich das Weite zu suchen. Genervt versuchte Denny - als letzte Lösung - nach ihr zu schlagen. Der Brummer entwischte und floh in Professorin Hoffalts Richtung. Der Lehrkraft war das nicht entgangen. Sie fixierte das heranfliegende Insekt mit ihren Augen und fing an, zu blinzeln. Blitzschnell und mit einer kurzen, leicht schnipsenden Fingerbewegung zeigte sie auf die Tagespfliege, die augenblicklich frei in der Luft zum Stehen kam. Dennys verstörter Blick wechselte von der Fliege zur Hand der Professorin und zurück. Für einen kurzen Moment glaubte Denny, einige Steine an ihrem Handgelenk kurz aufleuchten zu sehen. Dann blinkte ein Stein tatsächlich kurz auf und wie von Geisterhand schob sie mit diesem Fingerzeig die erstarrte Fliege auf den Flur hinaus. Dort verharrte sie direkt am Treppengeländer - stumm und bewegungslos. Verblüfft schaute Denny seine Eltern an, die verlegen seinen Blick erwiderten.
    „Mir ist klar”, setzte sie ohne Erklärung das Gespräch fort, „dass Sie nicht im Geringsten ahnen oder wissen, was da alles auf sie zukommt.
    Andere in Ihrem Alter haben das erste nötige Wissen und die Einführung in die Welt der Steinmagie schon von einem Großelternteil erhalten, aber Ihr Großvater hat sie leider zu früh verlassen müssen. Schon in der Vergangenheit haben sich die Ältesten unserer Gemeinschaft diesbezüglich ernsthaft Gedanken gemacht. Letztendlich entschieden sie, jungen Menschen - wie in Ihrem Fall - das Wissen dennoch zukommen zu lassen. Das Kolleg im Beutling bietet die einzige Möglichkeit, den Grundstein zu legen für angehende Steinmagier und deren späteres Leben. Somit gibt es statt der traditionellen Einführung inzwischen auch Alternativen. Unser Schulleiter, Professor Sauer, wird sich in den nächsten Jahren ein wenig Ihrer annehmen und Ihnen jemanden zur Seite stellen.”
    „Sauer?”, meldete sich Samuel zu Wort.
    „Jawohl”, sagte sie, ohne Dennys Vater eines Blickes zu würdigen. Denny ließ sie nicht aus den Augen.
    „Und wer soll sich noch um mich kümmern? Denny dachte wiederstrebend an die Professorin.
    „Das wird für die nächsten Schuljahre ein Wächter übernehmen. So schreiben es die Regeln vor.”
    Denny holte tief Luft und die Professorin Hoffalt blickte zum wiederholten Mal auf die Uhrzeit.
    „Also, Sie haben jetzt noch ungefähr zwei bis drei Wochen, Ihre Sachen zu packen und sich auf die für Sie neue Schulform vorzubereiten. Während der letzten Ferientage wird sich Ihr Wächter bei Ihnen melden und Sie abholen. Auch während Ihrer Schulzeit wird er sich in der Regel auf dem Kolleggelände aufhalten. Er ist künftig für alle Ihre persönlichen Belange Ihr Ansprechpartner und für Sie verantwortlich. Außerdem hat er die Sondererlaubnis erhalten, Sie mit allen nötigen Informationen zu versorgen.”
    Professor Hoffalt drehte sich jetzt zu Salomé und Samuel um.
    „Ihnen erteile ich im Namen des Schuldirektors und der Ältesten unserer Gemeinschaft die Erlaubnis, Ihrem Sohn einiges über die Geschichte ihrer Familie zu erzählen. Das Kolleg hat mit dem heutigen Tag hiermit den Kreis für Ihren Sohn geschlossen. Es kann nichts mehr passieren und Denny kann bei uns aufgenommen werden.” Während sie sprach, zupfte Hoffalt hektisch an ihrer Kleidung herum, bis Sie einen Brief gefunden und hervorgezogen hatte. Sie richtete sich im Sessel auf und hielt Denny das Schreiben entgegen. Er war an ihn persönlich gerichtet. „Hier, junger Mann, Ihre Einladung.“
    „Eigentlich habe ich ja Null Problem damit, die Schule zu wechseln”, äußerte nun Denny und sah sie argwöhnisch an, „aber was werde ich jetzt eigentlich genau lernen? Und wieso

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