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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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Seite verschrieben.”
    Samuel lächelte Salomé liebevoll an.
    „Wir versuchen, unsere Kräfte und Fähigkeiten immer so einzusetzen, dass auch die gewöhnlichen Menschen davon profitieren. Das bedeutet, dass jeder, der Hilfe benötigt, sie auch von uns bekommt.”
    Denny wurde nachdenklich. Gewöhnliche Menschen … war er jetzt ungewöhnlich? Er dachte an seine Klassenkameraden. Was die wohl denken würden, wenn sie davon wüssten?
    Den Gedanken drängte er zunächst einmal beiseite.
    „Das heißt, es gibt bei den Steinmagiern zwei Seiten? Eine gute und eine böse?”
    Sein Vater nickte und beendete diesen ereignisreichen Tag. „So, jetzt wird es allerdings Zeit, wieder rein und ins Bett zu gehen. Wir haben in den nächsten Tagen noch einiges zu erledigen, bevor der Wächter kommt.”

    Am späten Abend bemerkte Denny, daß die Anzahl der Edel- und Halbedelsteine auf sämtlichen Fensterbänken im Haus sichtbar angestiegen war. Als er in seinem Bett lag, ließ er die Geschehnisse des Tages noch einmal Revue passieren. Seine letzten Gedanken umkreisten die Zeit, die vor ihm lag, bevor er endgültig seine Augen schloss.

2. Der Wächter, der keiner war

    D ie letzten Ferientage gingen ohne Zwischenfälle      vorüber - außer, dass Denny sich in der Zwischenzeit die Haare schneiden ließ. Kurzes, aufrecht stehendes Haar und ein kleines Schwänzchen im Nacken waren das Ergebnis. Taschen und Koffer waren gepackt. Einen kleinen Wehrmutstropfen hatte der Schulwechsel für Denny: Er durfte seinen PC nicht mitnehmen.
    „Du wirst ihn nicht vermissen, denn du wirst keine Zeit haben”, erklärte sein Vater, als er Dennys Computer beim Reisegepäck stehen sah. „Alles, was du brauchst, gibt es im Kolleg. Außerdem werden elektrische Geräte nicht geduldet. Als ich dort aufgenommen wurde, haben sie meine Musikanlage einfach wieder zurück geschickt. Erst habe ich darauf bestanden, sie zu behalten, aber dann hat mich der Direktor vor die Wahl gestellt: Anlage behalten oder Kolleg.”
    Denny rollte mit den Augen und verkniff sich auszusprechen, was er in diesem Moment dachte. Nachdem er den PC wieder in sein Zimmer getragen hatte, wanderte auch sein Nintendo aus einer der Reisetaschen. Er wollte auf keinen Fall die Aufnahme gefährden.

    Am vorletzten Ferientag war alles erledigt. Jetzt hieß es warten, bis es endlich losging.
    Denny war als erstes an der Haustür, als es schellte. Enttäuscht und überrascht, wem er sich gegenüber sah, verschlug es ihm zunächst die Sprache. Es war nicht der Wächter. Statt einem kräftig gebauten Mann mit mindestens zwei Lederbändern an jedem Arm stand Frau Sollmann, die Bibliothekarin, vor ihm.
    „Hallo Denny! Wie geht’s?“
    „Ja, äh ... ganz gut.” Denny war auf diesen Besuch gar nicht eingestellt. Er schaute die Bibliothekarin erstaunt an.
    „Willst du mich nicht hinein bitten?”
    „Habe ich irgendwelche Bücher oder was Ähnliches vergessen abzugeben?”, fragte Denny irritiert.
    Frau Sollmann schüttelte den Kopf. „Nein, du hast alles fristgerecht zurückgegeben. Darf ich trotzdem hineinkommen?”
    Denny wusste nicht auf Anhieb, was er sagen sollte. Nach kurzem Zögern trat er zur Seite, wobei er stotterte: „Also, … ich … äh…! Ich dachte … eigentlich bekommen wir eventuell heute Besuch.” Denny kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
    „Ich weiß, Denny, du wartest auf deinen Wächter oder vielmehr auf deine Wächterin. Tja, da bin ich!” Sie breitete ihre Arme aus und schaute Denny mit ihrem Lächeln, das er schon immer sympathisch fand und an ihr so mochte, an.
    Denny stand regungslos vor ihr. Von einer Wächterin war nie die Rede und schon gar nicht von jemandem, den er kannte.
    , dachte er.
    Denny war sichtlich enttäuscht.
    Seine Eltern erschienen im Flur. Überrascht und erfreut zugleich reagierte Salomé auf den unerwarteten Gast.
    „Tessa, was machst du denn hier?”
    Samuel nahm sie sogar gleich in seine Arme.
    „Mensch, Tessa! Wir haben uns ja seit einer Ewigkeit nicht gesehen.”
    „Ich weiß, aber das spricht eben für meine Zurückhaltung”, sagte sie, damit beschäftigt, sich aus Samuels kräftigen Klauen zu befreien. „Ich wohne nur ein paar Straßen von hier. Dass ihr das nicht wusstet, hat einen einfachen Grund: Ich bin nämlich Dennys Wächterin seit er zur Schule geht. Als Bibliothekarin konnte ich ihn im Auge

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