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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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Kopf.
    »Weißt du: Ich habe sehr viel Zeit.« Sie stöhnte leise und sah die Straße hinunter. »Was soll ich schon tun, den ganzen Tag, für wen bin ich noch nützlich? Ich sitze oft am Fenster und schaue hinaus. Von meinem Haus aus kann ich alles beobachten. Der Mann streicht hin und wieder an eurem Zaun herum. Einmal bin ich ihm begegnet, als ich vom Einkaufen zurückkam. Da rempelte dieser Kerl mich an, weil er nicht auf den Weg achtete. Meine Einkaufstasche ist heruntergefallen! Dieser Flegel!« Mrs Ferguson holte Luft. »Er hat sich nicht einmal entschuldigt!«, schnaufte sie entrüstet.
    »Können Sie ihn beschreiben?«, wollte Justus wissen.
    »Aber natürlich kann ich das. Er sieht gar nicht mal schlecht aus, Mitte vierzig, rote Haare, nicht sehr groß.«
    »Rote Locken?«, fragte Bob eilig nach.
    »Ja.«
    Auch Justus war plötzlich ganz aufgeregt. »Und die Stimme, können Sie etwas zu seiner Stimme sagen?«
    »Er hat doch nichts gesagt.«
    »Ach so«, sagte Justus enttäuscht.
    »Der Wagen?«, fragte Peter. »Haben Sie den Autotyp erkannt?«
    Mrs Ferguson winkte ab. »Da muss ich leider passen. Bei diesen neuen Autos kenne ich mich nicht aus. Alles, was ich euch sagen kann, ist, dass es blau war. Ja, es war ein mittelgroßes, blaues Auto.«
    »Danke«, sagte Bob.
    »Sehr hilfreich«, ergänzte Peter ironisch und fing sich dafür einen bösen Blick von Justus ein.
    Dann verabschiedeten sie sich. Die drei ??? blickten der alten Frau nach, wie sie langsam die Straße entlangschritt.
    »Gehen wir in unsere Zentrale«, schlug Justus vor. »Es gibt viel zu besprechen.«

Klassentreffen
    Das Auftauchen des rothaarigen Mannes konnte kein Zufall sein. Das war den drei Detektiven klar. Doch was sollte das alles bedeuten? Sie saßen in ihrem Campingwagen und zerbrachen sich die Köpfe.
    Nach einer Weile hielt Justus es nicht mehr aus und stand auf. »Mein Gehirn braucht Unterstützung«, erklärte er. Er ging zum Regal und zog einen Schokoladenriegel hervor. »Also noch mal von vorne.« Er schob sich das klebrige Teil komplett in den Mund. »Ich kann mir denken, wie der Unfall passiert ist.«
    Peter sah Justus’ Kaubewegungen mit Stirnrunzeln. Wollte sein Freund wieder an die Zeiten anknüpfen, als er fast das Doppelte wog? »Wie denn?«, fragte er mechanisch nach und starrte ihn weiter an.
    »Irgendwie interessiert ihn unser Gebrauchtwarenlager. Der Rothaarige fährt vorbei und dreht den Kopf, um durch unser Einfahrtstor zu schauen. So achtet er nicht mehr auf den Verkehr. Schon hat er Mrs Ferguson erwischt.«
    »Mit vollem Munde spricht man nicht«, sagte Peter und betrachtete das Papier, das Justus auf den Tisch geknüllt hatte. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, glaubst du also nicht, dass er sie absichtlich über den Haufen gefahren hat?«
    »Vorläufig nicht. Zumindest klang Mrs Ferguson so. Einen aufheulenden Motor haben wir auch nicht gehört, oder?«
    Peter schüttelte den Kopf. »Nein. Und? Schmeckt es?«
    Justus grunzte irgendetwas.
    »Hast du übrigens Mrs Fergusons Mantel gesehen?«, warf Bob ein. »Mit lauter bunten Bommeln dran.«
    »Sie sieht aus wie ein geschmückter Christbaum«, lachte Peter. »Das ist die Mode von vor zwanzig Jahren.«
    Justus riss das Papier eines zweiten Schokoladenriegels ab. »Macht euch nicht lustig über die alte Dame. Wer weiß, wie ihr ausseht, wenn ihr älter seid.«
    »Dick und fett, wenn wir alle so viel essen wie du«, erklärte Bob etwas beleidigt. »Und überhaupt: Wenn du in dem Stil weiter unser Süßwarenlager plünderst, platzt du vorher. Ich glaube, wir müssen dich retten!« Er ging ans Regal, griff ins unterste Fach und schob einen Ordner zur Seite. Dahinter kam eine Packung mit Schaumküssen zum Vorschein, die er unverzüglich öffnete.
    »Hey, Bob, ich will auch dick werden«, erklärte Peter.
    Bob warf ihm einen Schaumkuss zu, den Peter zwar geschickt auffing, jedoch auf Kosten einer schokoladenverschmierten Hand. »Pass doch auf!«, rief er und zog ein Taschentuch hervor.
    Justus ließ sich von alledem nicht beeindrucken. »Die Angaben von Mrs Ferguson zu dem Unfallwagen und dem Kennzeichen sind mehr als dürftig. Da werden wir nicht weiterkommen. Und Zeugen gibt es wohl nicht. Oder sind euch welche aufgefallen?«
    Peter und Bob schüttelten den Kopf.
    Justus griff in die Schaumkusskiste und nahm gleich zwei Stück heraus. »Also lautet Plan eins: Dem Rothaarigen auflauern. Hier war Mrs Fergusons Beschreibung sehr interessant. Die Person könnte

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