und der Schatz der Moenche
sollte sich Peter dort fürchten?«
»Er hört eine Ratte und denkt, da lauert ein Mörder. Der Wind heult und er sieht gruselige Gespenster. Das kannst du beliebig weiterführen.«
»Vielleicht sollten wir hinfahren und ihn ein wenig erschrecken«, schlug Bob vor. »Wir hängen uns eine Tischdecke über den Kopf und bewerfen ihn mit Blechteilen. Dann hat er gleich ein paar gute Filmszenen im Kasten.«
»Und ich kann es mir sparen, deine überdrehte Geschichte in ein grandioses Drehbuch umzuschreiben. Denn deine neueste Idee, dass sich die Wiedergeburt des indianischen Teufelsgeistes ausgerechnet eine alte Lagerhalle als Auftrittsort für ihre Schreckenstaten ausgesucht hat, finde ich nicht sehr überzeugend.«
Bob zog eine Schnute. »Immer noch besser als der Erpressungsversuch eines Bankräubers, den du vorgeschlagen hast«, entgegnete er beleidigt. »Todlangweilig. Schon tausendmal gesehen.«
»Kommt drauf an, was man draus macht«, erwiderte Justus gereizt. »Ich finde meine Idee gar nicht so schlecht. Ein Bankräuber auf der Flucht, der sich in der Lagerhalle verborgen hält. Spielende Kinder entdecken plötzlich einen Geldschein und kommen ihm auf die Spur. Da kannst du tolle Szenen in der Halle drehen. Verfolgungsjagden ohne Ende.« Er räusperte sich. »Aber leider bist ja du für die Vorlage des Drehbuchs zuständig.«
»So haben wir es entschieden. Zum Glück, Justus. Und ich möchte auch nichts daran ändern. Deine Bankräubergeschichte wäre doch nur auf eine Abfolge von komplizierten Rätseln hinausgelaufen, die allein du hättest lösen können.« Damit spielte er auf Justus’ Superhirn und seinen Hang zur Logik an, die den zwei übrigen Detektiven einerseits mächtig auf den Geist ging, ihnen aber andererseits oft genug aus der Klemme geholfen hatte. Bob stemmte die Hände in die Hüften und sprach weiter: »Ich für meinen Teil hätte es gerne etwas mystischer. Wenn dir der böse Geist nicht passt, können wir ja auch … einen … versteckten Diamanten nehmen, mit Zauberkräften …«
»Hör auf, Bob! Schon wieder was Neues! Ich schlage vor, wir tauschen! Ich schreibe die Geschichte. Und du das Drehbuch.«
»Nein.«
»Du willst doch bloß der Autor sein, weil du denkst, es bringt mehr Ehre!«
»Quatsch!«
»Wo ist dann das Problem?«
Bob nahm die Flasche und trank sie in einem Zug leer. »Peter ist schon über eine Stunde zu spät, Justus. Vielleicht sollten wir uns doch langsam Sorgen um ihn machen.«
Justus stand auf und trat neben Bob. Gemeinsam starrten sie auf das Gelände des Schrottplatzes. Eigentlich handelte es sich mehr um ein Gebrauchtwarenlager, das Justus’ Onkel Titus Jonas in Rocky Beach betrieb. Seine Frau Mathilda half ihm, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war, nach Justus zu suchen und ihm einen ihrer gefürchteten Arbeitsaufträge zu verpassen. Oder aber sie lebte sich in der Küche aus. Da war sie wirklich vom Fach. Der Ruf von Tante Mathildas Kuchen war weit über den Schrottplatz hinausgedrungen und ihre Eis-Nachspeisen waren ebenso köstlich.
Doch in diesem Moment hatte Tante Mathilda andere Sorgen. Der Wind drohte die Badetücher herunterzureißen, die sie zum Trocknen an einer Leine über den Hof gespannt hatte. Sie stürzte aus dem Haus und begann die Tücher eilig abzunehmen.
Belustigt beobachtete Justus, wie sie mit einem Strandtuch kämpfte. »Helfen wir ihr!«, entschied er dann.
Die Freunde verließen die Zentrale. Knallend warf ein starker Windstoß die Tür hinter ihnen zu. Sandkörner flogen ihnen entgegen. Sie kniffen die Augen zusammen und eilten zu Tante Mathilda, die gerade dabei war, sich von dem Tuch zu befreien, das sich um ihren Kopf gewickelt hatte. Zusammen bekamen sie die Sache in den Griff und in wenigen Minuten hatten sie die Wäsche ins Wohnhaus gerettet.
Gerade als sich Justus und Bob wieder in den Campingwagen zurückziehen wollten, glitt ein vornehmer Rolls-Royce in den Hof. Überrascht blickten Justus und Bob auf. Morton saß am Steuer – und auf der Rückbank hockte Peter.
Film ab!
»Wegen des bisschen Windes lässt er sich chauffieren wie die Königin von England!« Bob konnte es nicht fassen.
Justus hingegen runzelte die Stirn. Peters Gesichtsausdruck gefiel ihm gar nicht. Und warum Morton? Inzwischen war er zwar längst zu einem Freund der drei ??? geworden, aber sie hatten die Dienste des Chauffeurs schon länger nicht mehr in Anspruch genommen. Früher, als Peter und Bob noch nicht über eigene Autos verfügten,
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