und der Schatz der Moenche
haben. Bis heute Nachmittag muss alles erledigt sein. Punkt 18 Uhr lieferst du mein Eigentum ab. Vorher darf es nicht in fremde Hände gelangen, hörst du? Du gibst es niemandem! Egal, wer dich fragt. Und ich rate dir eins: Sei pünktlich! Dann ist alles in Ordnung. Andernfalls hast du ein ernsthaftes Problem. Ich warne dich!« Der Mann am anderen Ende der Leitung schien zu überlegen. »Kennst du den Brunnen auf dem St.-Ann’s-Platz?«
»Den Felsenbrunnen?«
»Ja. Rechts daneben steht ein Abfallkorb. Du schiebst das Kästchen einfach rein, verpackt in eine Plastiktüte. Punkt 18 Uhr. Dann verschwindest du. Ich will außer dir keinen dort sehen! Auch keine Polizei! Ich hoffe, dir ist klar, was sonst mit dir passiert. Denn ich werde dich finden, früher oder später! Du entkommst mir nicht, Mr Peter Shaw !«
»Mister, ich … ich tue mein Bestes.«
»Na schön. Ach, eins noch. Hast du versucht, das Kästchen zu öffnen?«
»Aber nein, Sir!«
»Das ist gut, sehr gut … Unterlasse es! Es ist eine Sprengladung eingebaut. Zur Absicherung, falls es in falsche Hände gerät. Beim dritten Fehlversuch vernichtet es sich selbst. Wehe dem, der es dann in den Händen hält.«
»Ich … ich habe verstanden.«
»18 Uhr. Sei pünktlich!« Es klickte. Der Mann hatte eingehängt.
Peter brauchte zwei Versuche, bis der Hörer wieder auf der Gabel lag, so sehr zitterte er. Diesen Anruf hatte er nicht erwartet. Woher wusste der Mann bloß, wie er hieß? Und wo er sich aufhielt? Es lag auf der Hand, dass es sich bei dem Anrufer um den Messerwerfer gehandelt haben musste. Mit ihm war nicht zu spaßen. Es konnte natürlich auch der andere Mann aus der Lagerhalle gewesen sein, der, den er nicht zu Gesicht bekommen hatte. Die Gedanken wirbelten Peter durch den Kopf. Vor allem eins machte ihm Sorgen: das Kästchen.
»Natürlich liefern wir das Kästchen nicht ab«, erklärte Justus in die allgemeine Ratlosigkeit hinein.
Peter sah ihn erschrocken an. »Was?«
»Jetzt ist es genau 11 Uhr 33. Wir haben bis 18 Uhr Zeit. Bis dahin versuchen wir, den Fall zu lösen. Unter der Voraussetzung, du weißt tatsächlich, wo das Kästchen ist.«
»Kommt gar nicht in Frage! Wir rühren da nicht weiter dran!«
»Warum nicht? Der blufft doch nur. Notfalls verstecken wir dich! Wir können auch Inspektor Cotta informieren!«
»Ja, und? Dann erwischt mich der Mann eben morgen. Oder in einer Woche. Oder in einem Jahr! Schließlich geht es um mein Leben und nicht um deins! Ich gebe ihm die Kiste zurück und Schluss.«
Jetzt mischte Bob sich ein. »Peter hat Recht«, sagte er. »Er muss das selbst entscheiden. Ich schlage vor, wir liefern das Kästchen auf alle Fälle zum verlangten Zeitpunkt ab. Allerdings spricht wohl nichts dagegen, die Zeit bis dahin für ein paar vorsichtige Nachforschungen zu nutzen. Wenn es dir zu weit geht, Peter, kannst du uns ja bremsen.«
Peter grummelte etwas, das Bob kurzerhand als Zustimmung auffasste. »Doch nun würde mich langsam interessieren, wo das Objekt der Begierde überhaupt ist«, sagte Bob.
Peter lief rot an. »In einer Mülltonne«, murmelte er leise.
»Wie bitte?«
»Mülltonne!«
»Du hast es in eine Mülltonne geworfen? Hier bei uns auf dem Hof? Dann holen wir es schnell.« Justus wollte schon aufspringen.
»Bei der Autovermietung«, sagte Peter kleinlaut. »Mir wurde die Sache zu heiß. Bevor ich zu Morton geskatet bin, habe ich das Teil in die Tonne gesteckt. Unter einen Müllsack, man sieht es nicht gleich.«
»Na, dann müssen wir sofort hin!«, rief Justus. »Sonst findet jemand anderes das Kästchen. Und dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken!«
Knapp daneben
Die drei ??? beschlossen, das Auto zu nehmen. Das ging schneller und zum Fahrradfahren war es ohnehin zu windig. Sie schnappten sich ihre Jacken und Justus packte auch die Videokamera ein. Er hatte vor, jemanden zu suchen, der ihm die Stelle mit den chinesischen Sprachfetzen übersetzen konnte. Und vielleicht konnten sie mit der Kamera auch noch andere wichtige Aufnahmen machen.
Bob hatte seinen VW Käfer im Hof des Schrottplatzes geparkt. Justus schob Peter auf die Rückbank und wies ihn an zu kontrollieren, ob sie verfolgt würden.
Der Zweite Detektiv war froh, eine Aufgabe zu haben. So musste er nicht dauernd an den Anruf denken, der ihm doch einen gehörigen Schreck versetzt hatte. Er blickte durch das Rückfenster, doch ihm fiel nichts Ungewöhnliches auf. Zumindest kein rotes Motorrad mit einem irren Messerwerfer am
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