und der Schatz der Moenche
drehte, arbeiteten sich die drei Detektive vorsichtig in die Nähe des Beraters. So hatten sie es mit Justus abgesprochen. Gerade als sie neben ihm standen, nannte Lama Geshe die letzte Ziffer. » Sechs .«
Vinaya stellte sie ein.
»Jetzt«, murmelte Justus.
Die drei ??? sprangen los. Vinaya war vollkommen überrascht. Als Erster bekam Peter dessen Hand zu packen. Trotz des Durcheinanders gelang es Peter, die Hand Vinayas fest im Griff zu behalten. Bob und Justus hatten genug damit zu tun, die Angriffe von Tai abzuwehren, bis endlich Lama Gehse mit einem Machtwort für Ruhe sorgte.
Von den Anwesenden saß niemand mehr. Alle versammelten sich um Peter, der Vinaya nicht mehr losließ. Vinaya hatte seine Hand zur Faust geballt.
Justus deutete darauf. »Auch wenn Sie die Faust noch so fest zusammenpressen, ich weiß, was in Ihrer Hand steckt«, sagte der Erste Detektiv. »Es ist ein Zettel mit einem Namen. Mit dem Namen der Familie, in der Sun Gaya wiedergeboren wird. Leider ein gefälschter Zettel. Eben sahen Sie Ihre letzte Chance, ihn unbemerkt in das Kästchen zu schmuggeln.«
Lama Geshe war bleich geworden. »Stimmt das, Vinaya?«, fragte er mit brüchiger Stimme.
Sein Berater antwortete nicht. Verbissen kniff er den Mund zusammen. Er versuchte noch einmal, sich aus Peters Griff zu befreien, doch Peters Fäuste waren wie Handschellen.
Justus wandte sich an den Lama. »Hier ist sie, die geheimnisvolle zweite Person! Lama Geshe, ich hatte ganz vergessen zu fragen, wann Sie heute Morgen meditiert haben. Ich nehme an, etwa zwischen neun Uhr und elf Uhr?«
»Du hast die Antwort bereits gegeben«, sagte Lama Geshe leise. Er ahnte, worauf Justus’ Frage abzielte.
Justus nickte und blickte wieder Vinaya an. » Einen großen Fehler haben Sie gemacht, Vinaya«, fuhr er fort. »Ich weiß nicht, ob Sie eben bei Peters Video auf den Videotimer geachtet haben. Er war auf Realzeit eingestellt. Der Timer zeigte etwa Viertel vor zehn.« Justus hob die Stimme an. »Doch um diese Uhrzeit war nach Ihren Angaben, Vinaya, das Kästchen noch gar nicht gestohlen! Sie gaben an, Lama Geshe kurz vor Beendigung seiner Meditation alarmiert zu haben. Also frühestens um Viertel vor elf! Dann nämlich, als Sie von Ihrem kleinen Ausflug zurück waren!«
Fast unbemerkt hatte sich Tai hinter Vinaya geschlichen. Er sah betroffen aus. Justus war klar, dass er Vinaya verhaften würde, sobald Justus seine Beweisführung abgeschlossen hatte. Der Erste Detektiv fuhr fort: »Denn das war ihr Plan, Vinaya: Sie schickten Tai auf eine mehrstündige Kontrolltour durch die Räumlichkeiten des buddhistischen Zentrums. Sie wussten, dass Lama Geshe wegen seiner Meditation für zwei Stunden nicht aus seinem Zimmer kommen würde. Bereits vorher hatten Sie sich eine Kellneruniform besorgt. Aber nicht etwa um sie anzuziehen. Sie wollten vielmehr ihre Lügengeschichte mit einem angeblichen Beweisstück untermauern. Kurz nach neun schnappten Sie sich das Kästchen und verließen heimlich das Zimmer, um sich in der alten Lagerhalle mit Chuck zu treffen. Auf dem Weg aus dem Hotel stopften Sie die Uniform in den Abfallschacht, damit es so aussah, als hätte der Dieb sie zurückgelassen. Sie stahlen ein Fahrrad, das im Hof stand, und radelten zur Fabrikhalle. Dort sollte Chuck mit irgendwelchen Geheimdienstgeräten das Kästchen öffnen, damit, vom Lama unbemerkt, die Namen ausgetauscht werden konnten. Allerdings spekulierten Sie darauf, dass es Chuck nur darauf ankäme, den richtigen Namen zu entfernen, und Sie wollten Ihre eigene Familie ins Spiel bringen. Wahrscheinlich war Ihnen das so versprochen worden, damit Sie überhaupt anbeißen bei diesem Verrat. Doch Chuck hatte seinen eigenen Auftrag und darüber kam es zum Streit, in den Peter hineingeplatzt ist.« Justus stockte und wandte sich an Peter. »Ist dir nicht auch ein Fahrradfahrer aufgefallen, als Chuck dich auf dem Rückweg verfolgte?«, fragte er.
Peter nickte. »Vinaya könnte es gewesen sein.«
»Das klärt einen weiteren Punkt. Peter schaffte es zwar, Chuck abzuhängen. Doch Sie, Vinaya, wurde er nicht los. Sie bekamen mit, dass Peter zur Autovermietung floh. Zum Glück sahen Sie nicht, wo er das Kästchen versteckte. Doch mit der falschenBehauptung, Sie hätten seinen Schlüssel gefunden, kamen Sie an die Adresse unserer Detektivzentrale. Sie fuhren zurück ins Hotel und alarmierten den Lama über den angeblichen Diebstahl. In dem darauf folgenden Durcheinander nutzten Sie die Gelegenheit, bei
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