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und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Elizabeth.
    Röhrend kletterte der Bus einen steilen Hang hinauf. Von oben sah der Pazifik noch majestätischer aus und als Justus in Bobs Augen erneut dieses versonnene Glitzern bemerkte, gab er auf.

I m Reich der Mitte
    Als Bob einen kurzen Kontrollanruf bei Mrs Lu Kwan tätigte, meldete sich eine helle Frauenstimme. »Entschuldigung, falsch verbunden«, murmelte er und verließ die Telefonzelle. »Sie ist zu Hause«, informierte er Justus. Um sie herum brandete das mittägliche Verkehrsgewühl von Santa Monica. Inzwischen stand die Sonne senkrecht über der kalifornischen Küste. Die eine Minute in der heißen Telefonzelle hatte genügt, Bobs T-Shirt schweißnass werden zu lassen.
    Die Straße, in der Mrs Lu Kwan wohnte, war laut Stadtplan kaum mehr als eine halbe Meile entfernt. Trotzdem hätte Justus sich wegen der brütenden Hitze am liebsten ein Taxi gegönnt. Aber natürlich kam ein solcher Luxus für die drei ??? nicht infrage. Schnaufend nahm er sich vor, bald wieder etwas für seine Kondition zu tun. Die meisten der überflüssigen Pfunde, die ihn früher richtig pummelig gemacht hatten, war er mithilfe etlicher Diäten sowie guter Ratschläge seiner Freundin Lys mühsam losgeworden. Einige jedoch hatten ihren angestammten Platz um die Hüften herum behalten. Schon bei dem Gedanken daran, einmal um den Sportplatz ihrer Highschool zu traben, öffneten sich Justus’ Poren wie Schleusentore. Mit dem Handrücken wischte er über die Stirn. Er hasste die stumpfsinnige Rennerei, wie er diese Betätigung besonders gern nannte, wenn Peter in der Nähe war. Schließlich musste dem Sportass Nummer eins in Rocky Beach und Umgebung ab und zu mitgeteilt werden, dass es geistig keineswegs besonders anspruchsvoll war, den eigenen Körper in möglichst kurzer Zeit von A nach B zu befördern.
    Mrs Lu Kwan bewohnte ein vierstöckiges graues Gebäude in einer ganz durchschnittlichen Wohngegend. Justus klingelte.
    Â»Wer ist da?«, fragte eine helle Stimme.
    Â»Wir möchten Sie gern in einer privaten Angelegenheit sprechen, dürfen wir heraufkommen?«
    Einige Sekunden vergingen. »Wer ist das – wir?«
    Â»Mein Name ist Justus Jonas und neben mir steht Bob Andrews.«
    Sie hörten ein eigenartiges Kichern, dann tönte der Türsummer. Kurz darauf öffnete sich im vierten Stock eine Wohnungstür und sie sahen sich einem asiatisch wirkenden Mädchen undefinierbaren Alters gegenüber. Justus tippte auf etwa zwölf Jahre. Es war klein und zierlich, trug einen Mittelscheitel und ein bunt bedrucktes Baumwollkleid. »Bitte«, sagte es, ging mit trippelnden Schritten voraus und ließ wieder dieses Kichern hören.
    Ihnen stieg ein süßlicher Geruch in die Nase. Durch einen dunklen, schmalen Gang folgten sie dem Mädchen in einen großen Raum. Unwillkürlich stieß Bob dem Ersten Detektiv in die Seite. So etwas hatten sie bisher allenfalls im Kino gesehen: Überall, an Decken und Wänden, hingen Schlangen, Krokodile, Feuer speiende Drachen und anderes seltsames Getier, das auf den ersten Blick echt wirkte, ehe man erkannte, dass es sich um kunstvolle Schnitzereien handelte. Lampions und flackernde Kerzen verbreiteten ein fahles Licht. Grellbunte Fische zuckten durch ein riesiges Aquarium und von irgendwoher ertönte eine fremdartige Musik. Das ist kein Wohnzimmer, dachte Justus, das ist eine fantastische Höhle.
    Sie bekamen einen Platz auf einem ausladenden Sofa angeboten. Unterdessen ließ sich das Mädchen ganz selbstverständlich im Schneidersitz auf dem Boden nieder. »Was führt euch hierher?«, fragte es freundlich.
    Verblüfft sahen sie sich an. Bob fasste sich als Erster. »Eigentlich wollten wir mit Mrs Lu Kwan sprechen.«
    Â»Meine Mutter ist nicht da«, lautete die Antwort. »Aber ich helfe euch auch gerne.«
    Verstohlen stieß Bob Justus mit der Fußspitze an. Aber nun waren sie schon einmal hier und konnten genauso gut weiterfragen. »Wir kommen aus New York«, flunkerte Bob, ohne lange zu überlegen. »Wir sind Neffen von Irma Bannister.«
    Â»Irma Bannister?«, echote das Mädchen und seine Augen weiteten sich ein wenig.
    Â»Wir haben auf verschiedenen Umwegen gehört, dass deine Mutter dabei war, als unsere Tante ertrank«, übernahm Justus, obwohl er sofort ein mulmiges Gefühl im Bauch spürte. »Und jetzt

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