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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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Wir hatten ihm eine Falle gestellt, und wir alle waren fest entschlossen, eher auf ihn zu schießen, als ihn noch einmal entkommen zu lassen. Die Frage war nur, ob er in unsere Falle hineintappen, und wenn, ob es für uns unblutig ausgehen würde. Immerhin handelte es sich um Faloire.
    George René Faloire war 34 Jahre alt und Besitzer eines Vorstrafenregisters, das ausgereicht hätte, um eine ganze Wand damit zu tapezieren. Trotz des klangvollen Namens war Faloire nichts anderes als ein Gangster, ein ganz skrupelloser, brutaler Gangster.
    In einem Nest, in Idaho hatte er den Inhaber einer Tankstelle mit einem schweren Schraubenschlüssel niedergeschlagen und ausgeraubt. Die Ärzte erklärten, dass neun von zehn Menschen an den Folgen dieses Schlages gestorben wären. Der Mann von der Tankstelle hatte einen harten Schädel.
    Wenige Tage später war Faloire dem zuständigen County-Sheriff in die Hände gefallen. Faloire gelang es, den Sheriff zu überwältigen, indem er dem sechsundfünfzigjährigen Mann den linken Arm auskugelte. Er verschnürte den vor Schmerz halb ohnmächtigen Sheriff zu einem Paket und ließ ihn so in einer Gebirgsschlucht zurück, in der es bei warmem Wetter von Klapperschlangen nur so wimmelte. Achtundzwanzig Stunden verbrachte der von Schmerzen gequälte Sheriff damit, sich ja nicht zu rühren und keinen Laut von sich zu geben, um die sich sonnenden Schlangen nicht zu reizen. Dann endlich fand ihn die Besatzung eines auf die Suche geschickten Hubschraubers.
    Nach ein paar Wochen kreuzte Faloire in Süd-Dakota auf. Er überfiel den Kassierer eines Autokinos. Der Unglückliche hatte einen doppelten Schädelbasisbruch, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
    Schon am nächsten Vormittag stürzte sich der Gangster an einer einsamen' Straßenstelle auf ein zweiundzwanzigjähriges Mädchen, das er ausraubte.
    So ging es ein paar Monate lang weiter. Faloires Weg war von Blut und Tränen gezeichnet. Endlich erwischten ihn die Jungs von der Stadtpolizei einer kleinen Provinzstadt. Zwei von ihnen wurden angeschossen, aber sie ließen den Gangster trotzdem nicht entkommen. Es wurde ein wahrer Triumphzug, als sie ihn zum Revier brachten.
    Nun begannen die Mühlen der Justiz zu mahlen. Die Oberstaatsanwälte von wenigstens sechs Bundesstaaten stritten sich darum, in welchem Bundesstaat Faloire vor Gericht gestellt werden sollte. Nach amerikanischer Gesetzgebung konnte er in jedem Staat jeweils nur für das angeklagt werden, was er innerhalb der Grenzen dieses Staates verbrochen hatte. Andrerseits hätte jeder der zuständigen Staatsanwälte gern den Ruhm für sich in Anspruch genommen, Faloire zuerst vor die Schranken eines Gerichtes gebracht zu haben. Endlich einigte man sich.
    Natürlich war der Gangster davon nicht sehr erbaut. Er nutzte die erste sich bietende Gelegenheit, ermordete einen Wärter und entkam.
    Da anzunehmen war, dass Faloire wieder, wie vor seiner Verhaftung, von einem Bundesstaat in den anderen wechseln würde, schaltete sich die einzige Polizei-Organisation der USA ein, die in allen Bundesstaaten arbeitet: der FBI, die amerikanische Bundeskriminalpolizei.
    Ein ganzes Netz von sechstausend FBI-Agenten, unzähligen Vertrauensleuten und Spitzeln hielt die Augen offen.
    Eines Tages bekamen wir in New York den Tipp, dass sich Faloire in unserem Städtchen verborgen halte.
    Wenn man die fünf Stadtteile von New York zusammenrechnet, kommt man auf gute acht Millionen Einwohner. Unter diesen acht Millionen einen einzelnen Mann zu finden, entspricht etwa der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Wir wussten nicht mehr, als dass Fäloire nach New York gegangen sei Was er dort vorhatte, ahnten wir zunächst nicht.
    Tagelang schnüffelten ein paar Kollegen in Faloires Vergangenheit. Schließlich stieß man auf die entscheidende Spur: Faloire war vor langen Jahren mit einem Mädchen befreundet gewesen, das jetzt in New York wohnte. Man durfte annehmen, dass Ealoire zu diesem Mädchen wollte, um sich von ihr verstecken zu lassen, bis er eine Gelegenheit fand, die USA zu verlassen.
    Also ließen wir in aller Heimlichkeit dieses Mädchen beobachten. Fast dreißig G-men waren, getarnt und verkleidet, damit beschäftigt, das Mädchen unter einer strengen und dennoch absolut unauffälligen Kontrolle zu halten. Eines Tages erhielt sie einen Brief ohne Absender, der in New York zur Post gegeben war. Wir setzten uns unauffällig mit dem Mädchen in Verbindung und bekamen den Brief. Unsere

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