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und ein schlimmer Verdacht

und ein schlimmer Verdacht

Titel: und ein schlimmer Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Licht brennt. Richard findet sicher vor lauter Kummer keinen Schlaf und versucht, zu lesen oder sonstwie die Nacht herumzukriegen.«
    Â 
    Doch Richard versank keineswegs in Selbstmitleid und Kummer. Nein, seine Verzweiflung war einer gesunden Wut gewichen. Er war wild entschlossen, demjenigen das Handwerk zu legen, der ihm so übel mitgespielt hatte. Deshalb hockte er nun mit seinem älteren Bruder am Schreibtisch und die beiden Jungen machten sich Notizen. Sie schrieben
einfach alles auf, was ihnen zu der Sache einfiel. Jetzt in der Nacht brauchten sie wenigstens keine Sorge zu haben, dass Franky oder ein anderer neugieriger Kerl plötzlich ins Zimmer platzen würde.
    Julius kratzte sich nachdenklich die Schläfe. »Wie wir es drehen und wenden, ich werde aus der Sache nicht schlau. Mir fällt niemand ein, der eine solche Wut auf dich haben könnte, dass er dich dermaßen in die Pfanne haut.«
    Richard ging die Notizen noch einmal durch und tippte mit dem Kugelschreiber darauf. »Was ist mit Tom?«
    Julius streckte seinen Rücken. »Du meinst, weil du ihm die Nummer eins in der Tennismannschaft abgeluchst hast?« Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass er so nachtragend ist. Außerdem hat er beim letzten Turnier sein Match gewonnen und du nicht. Trotzdem können wir ihm mal auf den Zahn fühlen.«
    Â»Ãœberlegen wir mal, wer alles Zugang zu unserem Zimmer hatte«, erinnerte Richard.
    Julius warf sich lachend zurück. »Aber, Richard, da kannst du doch quasi die ganze Schule aufschreiben!«

    Richard mahnte ihn, leise zu sein. »Ja, aber trotzdem würde hier nicht jeder einfach rein- und rausmarschieren. Er müsste doch Angst haben, zur Rede gestellt zu werden. Es sei denn, es ist jemand, der etwas mit uns zu tun hat und der begründen könnte, warum er in unser Zimmer geht.«
    Plötzlich horchte Julius auf. »Was war das?«
    Richard hielt die Luft an und flüsterte: »Keine Ahnung. Ich habe nichts gehört.« Vorsichtshalber knipste er die Schreibtischlampe aus. »Vielleicht macht die Nachtwache ihre Runde?«
    Julius schüttelte den Kopf. »Nein, die Nachtwache ist schon durch. Es sei denn, sie machen neuerdings zwei Runden.«
    Richard seufzte. »Wundern würde es mich nicht.«
    Im Dunkeln schlich Julius zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. Auf dem Gang war niemand zu sehen. Dennoch war es ihm, als sei eben noch jemand über den Gang gehuscht. Er machte Richard ein Zeichen und verschwand Richtung Treppe.
    Richard hielt es für schlauer, in seinem Zimmer zu bleiben. Würde man ihn dabei erwischen, wie er nachts durchs Schullandheim geisterte, würden sie ihm nur unterstellen, er sei auf neuer Beutetour.

    Durch die Fenster, die zum hell erleuchteten Innenhof zeigten, drang genug Licht, dass Julius schnellen Schrittes auf das Treppenhaus zueilen konnte. Dicht an die Wand gepresst, schlich er hinunter.
    Als er das Erdgeschoss erreicht hatte, hörte er wieder leise Geräusche. Vielleicht war es doch nur die Nachtwache? Ob es am besten wäre, wieder ins Zimmer zurückzugehen? Doch die Neugier trieb ihn weiter, und als er die Rückseite des Gebäudes erreicht hatte, sah er gerade noch, wie die Tür vom Lieferanteneingang träge ins Schloss fiel.
    Julius spürte den Herzschlag bis in die Schläfen. Er wartete einen Moment, gab demjenigen einen kleinen Vorsprung und wagte es dann, die Tür erneut vorsichtig zu öffnen und in den Hinterhof zu spähen. Hier herrschte tiefe Dunkelheit, denn das Licht im Innenhof drang nicht bis hierher.
    Leise trat Julius auf den Hof. Er versäumte nicht, die Fußmatte in die Tür zu legen, damit sie nicht ins Schloss fallen konnte.
    Den Rücken an die raue Backsteinmauer gepresst, wagte er sich Schritt für Schritt vor, als er plötzlich hörte, wie ein Motor gestartet wurde.
Rasch suchte er hinter der Streusandhütte Schutz und wunderte sich, als auf einmal ein Auto aus einem der großen Schuppen gefahren kam. Was ihn aber am meisten wunderte, war, dass das Auto ohne Licht und im Schritttempo fuhr, sodass es beinahe lautlos dahinrollte. Julius sah ihm noch einen Moment nach. In der Dunkelheit konnte er das Kennzeichen natürlich nicht erkennen.
    Er hielt es für schlauer, sogleich ins Zimmer zurückzukehren. Die Fußmatte lag zu seiner Erleichterung noch an Ort und Stelle. Leise ließ er die Tür ins Schloss

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