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Und Freunde werden wir doch

Und Freunde werden wir doch

Titel: Und Freunde werden wir doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Jörg
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Sand oben fest. »Das wird eine Tiefgarage!« Mit glänzenden Augen sieht er Sandra an und gräbt und baggert geschäftig weiter.
    Sandra sitzt am Rand des Sandkastens und schüttet ein Sandhäufchen von einer Hand in die andere, so lange, bis nichts mehr davon übrig ist. Als Lehrer Küchenhilfe zu sein... Dr. Rudolf als Küchenhilfe, die Wimmer als Chefküchenhilfe, drollige Vorstellung, aber für Herrn Ramirez bestimmt nicht lustig. Sandra nimmt sich frischen Sand und läßt ihn wieder hin- und herrieseln. In den Sommerferien in Tunesien hat sie im Schatten des Sonnenschirms stundenlang dieses Sandspiel gespielt. Da ging ein leichter Wind, und sie fühlte sich wohl. Als ihre Mutter sie fragte, wo sie denn mit ihren Gedanken wäre, merkte sie, daß sie überhaupt nichts dachte. Sie war nirgends in Gedanken, sie war einfach da. Manchmal geht das, aber wenn sie es will, ausgerechnet dann laufen die Gedanken davon und lassen sich nicht zügeln. Ob Ronni sich dafür schämt? »Beruf des Vaters: Küchenhilfe!«
    Felipes Tiefgarage ist eingestürzt. Er trampelt mit den Füßen darauf herum und denkt laut über eine neue Konstruktion nach. Sandra sieht auf die Uhr. Es ist kurz vor sechs. »Mußt du nicht langsam nach Hause?«
    »Meine Mama kommt um sechs vom Putzen«, antwortet Felipe. »Da soll ich zu Hause sein.«
    »Dann müssen wir uns jetzt aber beeilen!« Sandra schüttelt den Sand von ihren Hosen und will gehen. Erst läßt Felipe sich aber voller Freude noch einmal hinfallen: »Ich kann nicht, du mußt mich ziehen.« Sandra reicht ihm ihre Hand und zieht ihn ein Stück.
    Sie pustet: »Ne, du Mehlsack bist mir wirklich zu schwer«, und läßt ihn wieder los. Jetzt rennt Felipe vor, Sandra kann ihn kaum einholen. »Warte«, ruft sie, »warte, ich muß meiner Mutter noch Bescheid sagen!« Felipe bleibt auf der Stelle stehen und dreht sich um wie ein Stehaufmännchen. Gerade als Sandra unten klingeln will, öffnet sich oben das Küchenfenster, und der Kopf ihrer Mutter kommt zum Vorschein. »Ich bringe nur den kleinen Jungen noch ein Stück nach Hause«, ruft sie zur Mutter hoch. Frau Körner nickt Sandra und Felipe zu und schließt wieder das Fenster. Sandras Eltern sehen es recht gerne, daß ihre Tochter sich so »nett« mit kleineren Kindern beschäftigt. Mit Hannas Bruder Tobias hat Sandra auch schon öfter gespielt, und bei der zweijährigen Maren im Nachbarhaus ist sie hin und wieder als Babysitterin eingeladen. »Darf ich nächstes Mal zu dir in die Wohnung?« fragt Felipe. Er sieht Sandra mit seinem treuherzigen Blick an.
    »Ja, klar, immer«, antwortet Sandra und scheint völlig vergessen zu haben, daß Felipe sich das Treffen heute schwer erkämpfen mußte.
    Durch den Berufsverkehr hindurch erreichen die beiden das Südbad. »So, das letzte Stück kannst du alleine gehen.« Sandra streckt Felipe die Hand hin. Aber Felipe geht nicht darauf ein.
    »Gehst du nicht weiter mit?« Felipe sieht Sandra forschend an. »Komm doch noch kurz mit zu mir nach Hause!«
    »Nein, ich muß noch Hausaufgaben machen.«
    »Soll ich Ronni Grüße von dir bestellen?« Felipe lächelt spitzbübisch, und Sandra fühlt, wie sie rot wird. Aber es gelingt ihr, ganz gelassen zu antworten:
    »Nein, nein, nicht nötig.«

7

    Ronni steht unten vor der Haustür und kickt einen Fußball gegen die Wand. Er macht es geschickt, so daß der Ball immer wieder zu ihm zurückspringt. Als er Felipe kommen sieht, fängt er den Ball mit beiden Händen auf und geht seinem Bruder entgegen.
    »Woher kommst du?«
    »Ich war spielen.«
    Mehr sagt Felipe nicht. Er grinst zufrieden, Ronnis erwartungsvoller Blick ist ihm nicht entgangen. Felipe nimmt Ronni den Ball ab und läßt ihn neben sich herhüpfen. Er bleibt dabei: Wenn sein Bruder mehr wissen will, dann soll er noch einmal fragen. So einfach rückt Felipe nicht mit seinen Neuigkeiten heraus. Aber Ronni fragt nichts mehr. Schweigend gehen die beiden bis zum Haus nebeneinander her.
    Ronni stößt die Eingangstür auf, und Felipe springt vor ihm die Treppe hoch. Völlig außer Atem erreicht er den dritten Stock. Er stürmt in die Küche und ruft: »Mama?«
    »Presente!« Marie hockt neben der Spüle, Schaufel und Besen in den Händen. Sie hat zusammengefegt. »Felipe, ahi estas!« Sie begrüßt ihren Sohn mit einem Kuß auf die Stirn.
    Felipe läßt sich auf den Küchenstuhl fallen. »Ich war bei Sandra! Die haben einen großen Spielplatz, ganz toll!«
    Felipes Wangen glühen. Begeistert erzählt er,

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