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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Schließlich erbte Willems Tochter eines Tages den Trust Fund des Vaters. Mit der Volljährigkeit würde das Mädchen eine reiche junge Frau sein.
    Wenn Angelo erst die ganze Sache in die Hand nahm, würde Mariska in einem völlig anderen Leben aufwachsen als in dem, welches sie bei ihren verantwortungslosen Eltern geführt hätte.
    Seine Lippen wurden schmal. Er hatte versagt, als es darum gegangen war, Willems Leben zu retten, aber er würde nachts zumindest etwas besser schlafen können, wenn er alles für die Tochter seines Stiefbruders tat.
    Die Ärztin räusperte sich. Angelo van Zaal hatte vorläufig das Sorgerecht für Mariska erhalten, aber … „Gedenken Sie, demnächst zu heiraten?“ Sie konnte die Neugier nicht zurückhalten.
    Ein Blick aus blitzenden blauen Augen landete auf dem verlegenen Gesicht der Ärztin. Angelo ließ grundsätzlich niemanden wissen, was in ihm vorging, dennoch merkte man ihm die Anspannung an. „Schon möglich. Mit Hinsicht auf dieses kleine Mädchen gibt es noch vieles, was ich mir überlegen muss.“
    Er war sich also bewusst, dass es Zweifel über die Eignung als allein erziehendes Elternteil geben könnte. Die Ärztin bedachte ihn mit einem verständnisvollen Blick. Allgemein hieß es über Angelo van Zaal, er sei kühl, eisern beherrscht und nüchtern, und auch, wenn sie ihn sicherlich nicht als emotionellen Menschen bezeichnet hätte, so schätzte sie ihn auf jeden Fall als pragmatisch und unbedingt zuverlässig ein.
    Andere hätten einem schwierigen Pärchen sicherlich längst den Rücken gekehrt, auch wenn es Verwandte waren, doch Angelo van Zaal hatte alles Nötige getan, um zu helfen – bis es zum unvermeidlichen tragischen Ende gekommen war. In den Augen der Ärztin qualifizierte ihn das auf jeden Fall als Vormund eines schutzbedürftigen Kindes.
    Mit steifem Rücken saß Flora in dem Taxi, das in Schiphol auf sie gewartet hatte. Jeder Schritt bei dem Flug nach Amsterdam war ohne jegliche Mitwirkung von ihrer Seite organisiert worden. Sicher, es hatte ihr eine Menge Arbeit abgenommen, dennoch war sie nicht nur nicht dankbar, sondern ihre Nerven waren auch zum Zerreißen gespannt.
    Mit ihren ein Meter siebenundsiebzig war Flora eine langbeinige Schönheit mit weiblichen Kurven, die proportional perfekt zu ihrer Größe und würdevollen Haltung passten. Doch Flora hatte sich nie in diesem vorteilhaften Licht gesehen, war sie doch von Kindesbeinen an mit Attributen wie „schlaksig“, „mager“ und „ellenlang“ von ihrer eher kleinen Mutter belegt worden.
    Ihr dichtes rotes Haar, das ihr weich über die Schultern fiel, wenn sie es offen trug, hielt sie meist in einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und normalerweise strahlten hellgrüne Augen aus ihrem Gesicht mit dem makellosen hellen Teint. Heute jedoch verrieten ihre verweinten Augen ihre Trauer.
    Bei dem Gedanken, dass sie gleich Angelo van Zaal für die Arrangements von Flug und Beerdigung würde danken müssen, schnitt sie eine Grimasse. Der Mann war ein absoluter Kontrollfreak, sie verabscheute ihn! Sein Wort war Gesetz, in seiner Familie, seinem Unternehmen und sogar darüber hinaus, überall dort, wo sein Name und vor allem sein Geld Gewicht besaßen.
    Flora hatte schon immer Schwierigkeiten damit gehabt, wenn ihr jemand vorschreiben wollte, was sie zu tun und zu lassen hatte. Als Angestellte hatte sie jedoch lernen müssen, damit umzugehen. Vor allem hatte sie auch gelernt, ihr Temperament gegenüber übertrieben anspruchsvollen Gästen in ihrer kleinen Pension zu zügeln. Dann nickte sie nur lächelnd und ließ deren Arroganz an sich abperlen.
    Doch sie brauchte nur an Angelo van Zaal zu denken, und schon sträubte sich alles in ihr. Er hatte es nicht einmal für nötig befunden, sie persönlich über den Tod ihrer Schwester zu informieren. Das hatte er von seinem Familienanwalt übernehmen lassen. Das war typisch für ihn! Damit wollte er sie auf Distanz halten, um jede mögliche Familienbindung zwischen ihnen zu verhindern.
    Doch wenn sie ehrlich war – und Flora war immer grundehrlich zu sich selbst –, basierte ihre Abneigung für Angelo van Zaal vor allem darauf, dass er ihr gleich beim ersten Treffen den Kopf verdreht hatte, so als wäre sie ein alberner Teenager. Das war vor anderthalb Jahren gewesen, und noch immer brannten ihre Wangen, wenn sie an die beschämende Wirkung dachte, die er auf sie ausgeübt hatte – trotz des Wissens, dass ein Mann wie er einer Frau wie ihr keinen zweiten

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