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...und noch ein Küsschen!

...und noch ein Küsschen!

Titel: ...und noch ein Küsschen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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heranschob. Eine kaum merkliche Bewegung, ein winziges Vorschieben der Hand, langsam und verstohlen, ein kleines Angebot, ein kleines überredendes Angebot, das von einem nur angedeuteten Heben der Augenbrauen begleitet wurde.
    Ich bin mir nicht sicher, ob Sir Basil es sah, aber er zögerte. Wieder schob sich die Hand mit der Axt um den Bruchteil eines Zentimeters vor. Das Ganze erinnerte stark an jenen Kartentrick, bei dem der Mann sagt: ‹Ziehen Sie, welche Sie wollen› – und dann wählt man unweigerlich die Karte, die er einem zugedacht hat. Sir Basil wählte die Axt. Wie im Traum streckte er die Hand danach aus und nahm sie von Jelks in Empfang. Dann, als er den Griff umklammerte, schien er zu begreifen, was von ihm verlangt wurde, und es kam Leben in ihn.
    Für mich war das wie der schreckliche Moment, in dem man ein Kind auf die Straße laufen sieht und ein Auto rast heran, und man kann nur die Augen schließen und warten, bis das Krachen einem verrät, dass es geschehen ist. Diese Sekunde des Wartens, in der gelbe und rote Punkte vor einem schwarzen Hintergrund tanzen, wird zu einer langen, intensiv erlebten Zeit. Vielleicht stellt sich nachher heraus, dass niemand getötet oder verletzt worden ist. Aber davon wird einem nicht besser im Magen, denn ob so oder so – man hat
alles
gesehen.
    Ich jedenfalls sah dies hier so genau wie nur möglich, und ich kehrte erst in die Wirklichkeit zurück, als ich Sir Basils Stimme, noch leiser als sonst, mit sanftem Protest den Butler zur Ordnung rufen hörte.
    «Jelks», sagte er, und ich öffnete die Augen. Da stand er – unverändert ruhig und freundlich, mit der Axt in derHand. Auch Lady Turtons Kopf war noch an seinem Platz, das heißt, er steckte in dem Loch. Aber ihr Gesicht war aschgrau geworden, der Mund klappte auf und zu, und sie gab gurgelnde Laute von sich.
    «Ich bitte Sie, Jelks», sagte Sir Basil, «wo haben Sie Ihre Gedanken? Das Ding ist doch viel zu gefährlich. Geben Sie mir die Säge.» Und als er das Werkzeug auswechselte, bemerkte ich, dass auf seinen Wangen zwei warme rote Flecke erschienen und darüber, rund um die Augenwinkel, die winzigen Fältchen eines Lächelns.

Der Lautforscher
    Es war ein warmer Sommerabend. Klausner ging mit schnellen Schritten um das Haus herum in den Garten an der Rückseite. Vor einem Bretterschuppen blieb er stehen. Er schloss die Tür auf, trat ein und machte die Tür hinter sich zu.
    In dem Schuppen gab es nur einen einzigen Raum. Auf einer hölzernen Werkbank, die dicht an die ungestrichene Wand herangeschoben war, stand inmitten eines Durcheinanders von Drähten, Batterien und allerlei scharfen Werkzeugen ein etwa ein Meter langer schwarzer Kasten, der die Form eines Kindersargs hatte.
    Klausner ging auf den Kasten zu, dessen Deckel offen war. Er beugte sich vor, betrachtete mit größter Aufmerksamkeit ein Gewirr verschiedenfarbiger Drähte und silberner Röhren, hob ein Blatt Papier auf, das neben dem Kasten lag, sah es sich sehr genau an, legte es hin, schaute von neuem in den Kasten, fuhr mit den Fingern über die Drähte, zupfte leicht an ihnen, um die Verbindungen zu prüfen, blickte wieder auf das Papier, dann in den Kasten, dann abermals auf das Papier. So kontrollierte er etwa eine Stunde lang jeden einzelnen Draht.
    Schließlich tastete seine Hand über die Vorderseite des Kastens und drehte an den drei Knöpfen, die sich dort befanden. Während er die Bewegungen des Mechanismus im Kasten beobachtete, sprach er leise vor sich hin, nickte mit dem Kopf und lächelte manchmal. Seine Hände glitten pausenlos hin und her, die Finger hantierten flink und geschickt, sein Mund verzog sich eigenartig, wenn er an eine komplizierte Verbindung geriet, und er murmelte in einem fort: «Ja   … Ja   … Und jetzt diesenhier   … Ja   … Ja   … Aber stimmt das? Habe ich – wo ist mein Diagramm?   … Ach ja   … Natürlich   … Ja, ja   … So ist es richtig   … Und jetzt   … Gut   … Gut   … Ja   … Ja, ja, ja.» Er war völlig konzentriert, aber es lag etwas Drängendes in der Art, wie er arbeitete, etwas Atemloses, das auf eine starke, mühsam unterdrückte Erregung hindeutete.
    Plötzlich hörte er Schritte auf dem Kiesweg. Er richtete sich auf und fuhr herum, als die Tür sich öffnete und ein hochgewachsener Mann eintrat. Es war Scott. Es war nur Scott, der Arzt.
    «Sieh mal einer an», rief der Arzt. «Also hier verstecken Sie sich abends immer.»
    «Hallo, Doktor», sagte

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