Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Und ubrigens noch was

Titel: Und ubrigens noch was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colfer Eoin
Vom Netzwerk:
letzte Mal, schwor er sich jeden Abend. Mein Körper wird revoltieren und über kurz oder lang implodieren.

    Wie würde wohl sein Nachruf im Anhalter durch die Galaxis lauten?, fragte sich Ford. Er würde kurz sein, so viel war sicher. Ein paar Wörter. Vielleicht dieselben Wörter, mit denen er die Erde vor so vielen Jahren beschrieben hatte?
    Größtenteils harmlos .
    Erde. War nicht auf der Erde etwas ziemlich Trauriges passiert, worüber er nachdenken sollte? Warum konnte er sich an ein paar Sachen deutlich erinnern, während andere so klar waren wie ein wolkenverhangener Morgen in den ewigen Nebelfeldern der Dunstigen Auen von Nephologia?
    In dieser melancholischen Phase presste normalerweise der dritte Donnergurgler den letzten Rest Bewusstsein aus Fords mariniertem Gehirn, worauf er unvermittelt kicherte, dann zweimal wie ein kleines Rodeo-Hühnchen kreischte und sich zweimal um sich selbst drehte, um schließlich ins nächste Badezimmerbehältnis zu stürzen.
    Und trotzdem, sobald er am Morgen den Kopf aus der Wanne hob (wenn er Glück hatte), fühlte Ford sich wundersamerweise wie neu geboren. Kein Kater, kein Grabgeschmack im Hals, nicht einmal ein geplatztes Äderchen im Auge, das für die Exzesse der vergangenen Nacht Zeugnis ablegte.
    Â»Du bist ein cooler Frood, Ford Prefect«, sagte er sich stets. »Ja, das bist du.«
    Hier ist irgendetwas faul, es stinkt nach altem Fisch, insistierte sein Unterbewusstsein, das sich schon lange nicht mehr gemeldet hatte.
    Fisch?
    Macht’s gut, und danke für den …
    War da nicht irgendetwas mit Delfinen gewesen? Das waren zwar keine Fische, aber sie bewohnten den gleichen … Lebensraum.
    Denk nach, du Idiot! Überleg doch mal! Du müsstest schon mindestens hundertmal tot sein. Du hast mehr als genug Cocktails getrunken, um nicht nur dich, sondern auch
noch mehrere Alternativversionen von dir zu marinieren. Wieso lebst du noch?
    Â»Gesund und froody«, sagte Ford dann, blinzelte sich dabei selbst im Spiegel zu und wunderte sich, wie schön sein rotes Haar glänzte. Wie ausgeprägt seine Wangenknochen hervortraten. Außerdem schien ihm ein Kinn zu wachsen. Ein richtiges markantes Kinn. »Das Leben in dem Laden hier tut mir gut«, sagte er zu seinem Spiegelbild. »Die Foto-Egel-Packungen und die Behandlungen mit bestrahlten Colono-Lemmingen geben meinem Körper einen richtigen Schub. Ich denke, ich bin es Ford Prefect einfach schuldig, dass ich noch ein bisschen hierbleibe.«
    Und das tat er dann auch.
    Â 
    Am Vortag hatte Ford eine Unterwassermassage mit der Kreditkarte seines Chefs bezahlt. Der Masseur war ein damogranischer Pom-Pom-Krake mit elf Tentakeln und tausend Saugnäpfen, die Fords Rücken bearbeiteten und seine Poren mit einer Reihe peitschenartiger Klopfmassagebewegungen reinigten. Die meisten Pom-Pom-Kraken waren völlig überqualifiziert für die Arbeit in der Wellness-Industrie, fielen aber oft den Verlockungen des hohen Gehalts, planktonreicher Pools und der Hoffnung zum Opfer, einmal einen Talentscout der Musikindustrie zu massieren und auf diese Weise einen Plattenvertrag zu ergattern.
    Â»Haben Sie in letzter Zeit irgendetwas für die Musikindustrie gemacht, mein Freund?«, fragte der Krake wenig zuversichtlich.
    Â»Nein«, antwortete Ford, während Blasen aus seinem Plexiglashelm aufstiegen, unter dem sein Gesicht das angenehm phosphoreszierende Licht des Felsgesteins widerspiegelte. »Ich hab aber mal blaue Wildlederschuhe besessen, und das ist ja auch schon was. Einen hab ich noch, der andere ist eher malvenfarben, weil es nur eine Kopie ist.«

    Der Krake nahm beim Sprechen immer wieder einen Happen vom vorbeischwimmenden Plankton, wodurch das Gespräch regelmäßig ins Stocken geriet.
    Â»Ich weiß nicht, ob Sie …«
    Â»Ob ich was?«
    Â»Ich war noch nicht fertig.«
    Â»Sie hatten zu sprechen aufgehört.«
    Â»Da war so ein Funkeln. Ich dachte, was zu essen.«
    Â»Sie essen Funkeln?«
    Â»Nein. Richtige Funkeln eigentlich nicht.«
    Â»Gut. Weil Funkeln nämlich junge Fonokeln sind, und die sind giftig.«
    Â»Ich weiß, ich wollte nur sagen, dass …«
    Â»Wieder Funkeln?«
    Â»Genau. Und Sie sind auch bestimmt kein Musikagent oder Talentscout?«
    Â»Nein.«
    Â»Ach, um Zarks willen«, fluchte der Krake ein wenig unprofessionell. »Seit zwei Jahren arbeite ich jetzt hier. Die

Weitere Kostenlose Bücher