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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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auf, dass er den Satz Es tut mir leid nicht gesagt hatte. Sie beschloss, ihn selbst beizusteuern. »Mir tut es auch leid. Ich hätte mich von vornherein nicht auf eine Lüge einlassen dürfen. Und es tut mir leid, dass ich so aus der Haut gefahren bin. Das war sehr« – würdelos? Unprofessionell? – »kindisch von mir.«
    So standen sie einander gegenüber, ohne sich anzusehen. Im Park setzte die Band zu »String of Pearls« an.
    »Reverend Fergusson!« Die Stimme lispelte mit schwedischem Akzent. Clare drehte sich zu Lena Erlander und ihrem Mann Jim Cameron um, die näher kamen. Clare setzte ein breites Lächeln auf. Lenas Mann war Bürgermeister und hatte die Nutzung des Parks, die Sperrung der Straße und den Polizeischutz genehmigt. Gegen den Widerstand einiger Ratsherren, wie sie gehört hatte. »Wie schön, Sie beide wieder einmal zu sehen«, zwitscherte Lena und reichte Clare die Hand. »Diese Tanzveranstaltung war wirklich ein wunderbarer Einfall von Ihnen.«
    Jim Cameron lächelte Russ und Clare zu und strahlte seine Frau an. Sein Ausdruck sagte Ist sie nicht die perfekte Partnerin für einen Politiker?. Sie waren seit zwei oder drei Jahren verheiratet, und die Flitterwochen waren offensichtlich noch nicht vorüber. Vielleicht stimmte, was man über die Schwedinnen sagte.
    »Danken Sie Elizabeth de Groot und Karen Burns, nicht mir«, erwiderte Clare. »Sie haben das alles organisiert.«
    »So oder so, der Zeitpunkt ist perfekt«, meinte der Bürgermeister. »Der Beweis, dass man in Millers Kill nichts zu befürchten hat, welchen Müll die Reporter auch immer verbreiten mögen.«
    »Ich habe Ihren attraktiven Freund aus New York drüben bei den Erfrischungsständen gesehen«, warf Lena ein. »Er hat nach Ihnen gesucht.« Sie lächelte Clare an, als würden sie ein Geheimnis miteinander teilen. »Ich finde, es war ein guter Einfall, eine altmodische Band zu engagieren. Eng zu tanzen lässt Männer romantisch werden, nicht wahr, alsking? « Sie hakte sich bei ihrem Mann ein.
    Bürgermeister Camerons Lächeln gefror. Er sah von Russ zu Clare und wieder zu Russ. »Ich halte es für klug, die richtigen Leute anzusprechen. Ältere Paare, die Geld ausgeben und zu einer vernünftigen Uhrzeit nach Hause gehen. Nicht wie die furchtbaren Leute, die sich am vierten Juli immer im Riverside Park sammeln, was, Russ?«
    Russ beobachtete über den Kopf des Bürgermeisters hinweg die gut betuchten Tänzer, die sich zu Glenn-Miller-Musik drehten. »Ich denke nicht, dass wir bei diesem Publikum mit zerbrochenen Bierflaschen oder Prügeleien rechnen müssen, stimmt.«
    Lena zupfte ihren Mann am Arm. »Komm schon, ich möchte tanzen. Und sag Chief Van Alstyne, er darf nicht einfach wie ein ausgestopfter Bär herumstehen. Bei so etwas sind nie genug Männer da. Er muss ein-oder zweimal tanzen.« Sie lächelte zu Russ hoch. »Sie müssen mit einer der alleinstehenden Damen tanzen.« Sie zwinkerte Clare zu. »Ich glaube nämlich nicht, dass Sie Ihre Verabredung zu diesem Zweck ausleihen wollen.«
    Bürgermeister Cameron zog sie eilig davon, entweder, weil er tanzen oder weil er sich eine peinliche Situation ersparen wollte.
    »String of Pearls« endete. Die Menge applaudierte. »Aha«, sagte Russ. »Hugh ist hier.«
    »Vielen Dank«, rief Curtis Maurand. »Die nächste Nummer ist für alle Jungs und Mädels, die bei den Streitkräften gedient haben. Sie heißt ›American Patrol‹.« Die Band stürzte sich in einen ausgewachsenen Jitterbug.
    »Er wohnt im Stuyvesant Inn«, sagte sie, dann trat sie sich innerlich. Sie schuldete Russ keine Erklärung.
    In seiner Brust grollte es. Für sie klang es nach Missbilligung.
    Gereizt fügte sie hinzu: »Selbstverständlich kann ich ihn jederzeit im Pfarrhaus unterbringen, falls es spät wird. Ich bin sicher, dass ich irgendwo noch eine Ersatzzahnbürste habe.«
    Russ warf ihr einen schiefen Blick zu. »Warum nicht? Er kann sich mit Amado das Zimmer teilen.«
    Sie konnte es nicht ändern. Die Vorstellung von Hughs Gesicht, konfrontiert mit Interimsküster und Gästezimmer, brachte sie zum Lachen. »Armer Hugh«, kicherte sie. »Das wäre mit Sicherheit nicht das, was er erwarten würde.«
    »Niemand erwartet die spanische Inquisition«, zitierte Russ, worauf sie losprustete. Und so traf Hugh sie an.
    »Vikarin«, sagte er, nahm ihre Hand und küsste sie. »Du siehst aus wie die sprichwörtliche große kühle Frau im roten Kleid.« Er sah flüchtig zu Russ. »Chief Van Alstyne. Stellen Sie

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