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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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dort immer noch, dass ich friedlich in meinem Grab läge. Außerdem brauchte ich einen Job, den man nicht bei Tageslicht ausüben musste.
    Immerhin hatte ich genug zu essen und ein Dach über dem Kopf. Meine beste Freundin Jessica besaß jetzt mein Haus und ließ nicht zu, dass ich Miete zahlte. Obwohl ich Einspruch erhob, beglich ihre Truppe von Superbuch-haltern alle Rechnungen. Außer Teebeuteln, Milch und Ähnlichem brauchte ich keine Lebensmittel. Mein Auto war abbezahlt. Meine monatlichen Ausgaben waren also nicht sehr hoch. Dennoch wollte ich nicht für immer auf Jessicas Großzügigkeit angewiesen sein.
    Deshalb stand ich jetzt hier, auf den Stufen des Arbeitsamtes des Staates Minnesota. Jeden Donnerstag hatten sie extra lange geöffnet – Gott sei Dank!
    Beim Durchschreiten der Tür blies mir die kühle Luft der Klimaanlage entgegen, und ich erschauerte. Seit meinem Ableben war mir ständig kalt. Auch darauf – wie auf so 13

    vieles – hatte mich keiner vorbereitet. Ganz Minneapolis stöhnte unter einer Hitzewelle, und ich als Einzige fühlte mich pudelwohl.
    »Hallo«, sagte ich zu der Dame am Empfang. Sie trug einen steifen grauen Anzug und hätte mal wieder ihren Haaransatz nachfärben lassen müssen. Ihre Schuhe konnte ich nicht sehen. Wahrscheinlich war das auch besser so.
    »Ich wende mich an das Arbeitsamt, weil . . . «
    »Pardon, Miss, es heißt Arbeitsagentur. Arbeitsamt ist ein Anachronismus. Wir sind ein bedarfsorientiertes, modernes Unternehmen des 21. Jahrhunderts.«
    »Richtig. Ähem . . . okay . . . ich möchte gerne einen Termin mit einem Ihrer Berater.«
    Meine dreiste Bitte büßte ich mit dem zwanzigminü-
    tigen Ausfüllen von Formularen. Dann wurde endlich mein Name aufgerufen, und ich saß einem Berater gegen-
    über.
    Er war ein freundlich aussehender, älterer Herr mit dunklem Haar, einem grau gesprenkelten Bart und scho-koladenbraunen Augen. Erleichtert bemerkte ich seinen Ehering und das Bild seiner hübschen Frau und seiner zauberhaften Kinder. Ich wünschte inbrünstig, dass er ei-ne glückliche Ehe führte, damit er sich nicht zum Idioten machen müsste, wenn mein untotes Charisma ihn kalt er-wischte.
    »Hallo, ich bin Dan Mitchell.« Wir gaben uns die Hand, und ich registrierte, wie er erstaunt die Augenbrauen hoch-zog, als er meinen feucht-kalten Händedruck fühlte. »Elizabeth Taylor, richtig?«
    »Das bin ich.«
    14

    »Ist alles in Ordnung mit Ihren Augen?«
    Die Sonnenbrille trug ich aus zwei Gründen. Zum einen tat mir das Neonlicht weh. Zum anderen fielen Männer meinem Charme nicht zum Opfer, wenn sie meine Augen nicht sehen konnten. Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war ein sabbernder, liebeskranker Sach-bearbeiter.
    »Ich komme gerade vom Augenarzt«, log ich, »der hat mir diese Augentropfen gegeben.«
    »Ach ja, das kenn ich. Elizabeth Taylor, wie der Filmstar!«, sagte er begeistert. Offensichtlich kam ihm nicht in den Sinn, dass auch schon andere vor ihm diese Verbindung hergestellt hatten. Und das nicht nur einmal.
    »Betsy.«
    »Betsy dann also.« Er blätterte durch die zahllosen Formulare, die ich ihm überreicht hatte. »Das sieht alles sehr gut aus . . . «
    »Das hoffe ich. Ich wende mich an das Arbeitsamt, weil . . . «
    »Wir sind eine Arbeitsagentur«, sagte Mitchell geistesab-wesend und blätterte weiter.
    »Richtig, richtig. Wie auch immer, ich brauche einen neuen Job, und bis es so weit ist, brauche ich Arbeitslosengeld.
    Und dazu hätte ich eine Frage . . . «
    Mitchell schaute alarmiert auf. »Ähm . . . da muss ich leider einhaken. Dafür sind wir nicht zuständig.«
    Ich blinzelte. Das konnte er hinter meiner Foster-Grant-Brille aber nicht sehen. »Pardon?«
    »Wir sind eine Arbeitsagentur. Das ist unsere Aufgabe.«
    15

    »Sicher. Schon verstanden. Aber was ist mit . . . ?«
    »Wenn Sie Arbeitslosenunterstützung beantragen wollen, müssen Sie die Hotline anrufen. Oder ins Internet gehen.
    Es tut mir leid, aber hier können wir Ihre Frage leider nicht beantworten.«
    »Verstehe ich das richtig: Dies ist der Ort, an den ich mich wende, wenn ich arbeitslos bin.«
    »Ja.«
    »Und hier gibt es Anträge auf Arbeitslosengeld.«
    »Aber natürlich!«
    »Aber es gibt hier keine Person, an die ich mich wenden kann, um Arbeitslosengeld zu beantragen.«
    »Ja, das ist korrekt.«
    »Oh, okay.« Das war seltsam, aber ich wollte kooperativ sein. Möglicherweise. Ich lehnte mich in meinem unbeque-men Plastikstuhl zurück. »Nun gut. Könnte ich

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