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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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stand über mir und warf den Mann beiseite wie ein Spielzeug. Ein Blick zeigte mir, dass er dem Soldaten daneben den Schädel eingeschlagen und Estyxia beide Arme gebrochen hatte. Ich schluckte schwer, als er mit blutunterlaufenen Augen zu mir herabsah. Doch er griff mich nicht an, sondern reichte mir die Hand und half mir auf. »Danke, Ares«, sagte ich.
    Er gab ein bestätigendes Wuffen von sich, ging aber mit zwei schweren Schritten an mir vorbei. Er hatte sein nächstes Ziel ausgemacht - Gerhard Müller, der hinter Stewart im Gang gekauert hatte und jetzt ohne Deckung dasaß. Müller erkannte die Gefahr, in der er schwebte, wollte aufspringen und wegrennen, doch da war der Bulldoggenbeta schon heran, hob ihn in der Öffnung des Gangs am Schlafittchen hoch, so dass er mit den Beinen in der Luft baumelte, und gab das bedrohlichste Knurren von sich, das ich je gehört hatte.
    »Ares!«, rief ich, doch ich hatte nicht den Eindruck, dass er mich hörte.
    Stattdessen legte er Müller die freie Hand an den Hals und drückte zu.
    »Ares, lass ihn los! Der Mann ist keine Gefahr!« Ich rüttelte ihn an der Schulter, doch ich kam nicht zu ihm durch.
    Ich drängte mich in den Gang, um zu versuchen, den Griff zu lösen, doch vermutlich hätte ich mehr Glück bei dem Versuch gehabt, eine Schraubzwinge aufzubiegen. »Ares, bitte!« Doch es hatte keinen Zweck. Müller bekam Glubschaugen, sein Gesicht wurde dunkel.
    Ein peitschendes Knacken erklang, und Ares zuckte zusammen. Sein wütender Blick entspannte sich, und Müller rutschte ihm aus dem Griff. Der Bulldoggenbeta sah erst auf seine Brust, wo ein dunkler Fleck wuchs, dann zu mir herüber. Er öffnete die Schnauze, als wolle er noch etwas sagen, doch er taumelte bloß. Ich fing ihn, konnte aber nicht mehr tun, als ihn kontrolliert zu Boden sacken zu lassen. Damit er nicht auf das Gesicht fiel, drehte ich ihn um. Ein Röcheln drang aus seiner Kehle, er hustete einmal - und erschlaffte. Er war tot.
    Wütend blinzelte ich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln und blickte auf. Browder senkte gerade die unverletzte Rechte. Darin hielt er die MarkVIII, die ich ihm aus dem Stollen Adam mitgebracht hatte. Die Waffe arbeitete nicht mit Zündmitteln, sondern funktionierte nach dem Prinzip einer Schleuder. Daher hatte ich sie mit meiner Explosionswelle nicht ausschalten können. Vermutlich hatte er sogar auf mich gezielt.
    In mir spürte ich nur kalte, unbändige Wut. Ich schloss Wauzi - Ares - sorgfältig die Augen. Dann stand ich auf, griff mir Stewarts Messer und stapfte durch die Schranke zu dem verletzten Browder hinüber, der schwach den Arm hob, um noch einmal auf mich zu schießen. Doch ich war schneller, trat ihm die Waffe aus der Hand und jagte ihm die Klinge in den Hals. Dort ließ ich sie stecken und drehte mich um.
    Die Lage hatte sich bis auf die Schreie der Verletzten - hauptsächlich Estyxias und Kaufmanns - beruhigt. Die Lachen des mit Xenan angereicherten Treibstoffs brannten immer noch, das Feuer hatte inzwischen auf die Wände und das Innere der Kabine übergegriffen.
    Die gepanzerten Soldaten, die Stewart mitgebracht hatten, waren entweder tot oder hatten ihr Heil in der Flucht gesucht, Chester blutete schrecklich, doch Swift kümmerte sich bereits um die Wunde. Cross erhob sich gerade von der Stelle, wo Grange lag. Er sah mich an und schüttelte bloß leicht den Kopf, um mir mitzuteilen, dass auch der Cowboy tot war. Dann erinnerte er sich offenbar der Dinge, die jetzt zwischen uns standen, und er wandte den Blick ab. Ich presste die Lippen zusammen.
    »Müller. Hilf Swift dabei, Chester durch die Schranke zu bringen.«
    Der verschreckte Mann gehorchte sofort, und zusammen machten sie sich daran, die Verletzte in den vorderen Teil der Lobby zu bugsieren. Ich nahm ehester entgegen, während Swift zurückkehrte, um die nutzlosen Waffen einzusammeln und Grange und Ares nach vorne zu ziehen. Sie begann mit dem Bulldoggenbeta, musste jedoch bald einsehen, dass sie allein zu schwach war, den Leichnam zu bewegen.
    »Cross, die Daten sind wirklich hochgeladen?«, fragte ich knapp.
    »Allerdings«, erwiderte er kalt. »Jetzt müssen wir hier nur noch raus.«
    Maschinengewehrfeuer durchpflügte das Dach der Anlage und ließ uns alle zusammenzucken. »Achtung, Achtung.
    Dies ist die Sicherheitseinheit von United Industries. Werfen Sie die Waffen weg und verlassen sie mit erhobenen Händen die Anlage. Sämtliche Angestellten befolgen Sicherheitsprozedur Tango Alpha. Ich

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