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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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damit ihr nicht auf dumme Ideen kommt, werde ich sie mit Cross decken, verstanden? Kaufmann, mach den Weg frei.«
    »Woher plötzlich die Menschenfreundlichkeit?«, fragte Stewart misstrauisch.
    »Das mit Cross ist ein Geschäft. Vor den Leuten habe ich Respekt - ich habe mit ihnen gekämpft und schulde ihnen das.«
    Ich schätze, als ehemaliger Justifier konnte er das halbwegs verstehen.
    »Und was, wenn ich Nein sage? Erschießt du den freundlichen Herren dann?«
    Ich fletschte die Zähne zu einem Grinsen - ich wusste, dass ich ihn von Angesicht zu Angesicht nicht glaubhaft würde belügen können. »Vermutlich nicht. Aber dann muss dein kostbarer Chip daran glauben.« Ich ließ Cross’
    Arm los und zog den daumennagelgroßen Chip kurz aus der Tasche, den ich mir aus den Trümmern des Büros gegriffen hatte. Alles hing davon ab, dass er glaubte, die Datenübertragung verhindern zu können. Der echte Chip befand sich noch im Terminal und lud. »Und dann wirst du wohl nie erfahren, ob dies das Original war oder nicht.«
    Stewart verengte seine Augen zu Schlitzen, dann nickte er. »In Ordnung. Kaufmann, mach den Weg frei. Behalte sie aber im Visier.«
    »Verstanden, Elephant.« Kaufmann stand auf und ging, das Gewehr auf mich angelegt, mit dem rechten angewinkelten Ellbogen immer an der Wand, langsam und vorsichtig rückwärts, ohne sich umzusehen.
    »Jetzt ihr«, sagte ich Swift und Wauzi. Die Frau trat ebenfalls auf den Gang, funkelte mich in einem wohlmeinenden Versuch, das Spiel mitzuspielen, an und zog Wauzi dann gen Lobby. Sie wandte mir dabei den Rücken zu. Dieser Vertrauensbeweis rührte mir beinahe das Herz. »Komm«, sagte ich dann zu Cross. »Dreh dich um.«
    Jetzt wurde es haarig. Cross ging voran, ich schräg rückwärts, um ihn festhalten zu können - oder zumindest so zu tun. Estyxia, die beiden Gepanzerten und Stewart folgten uns auf dem Fuße, doch ich wusste, dass mein Ex-Chef noch andere Männer im Gebäude verteilt hatte. Das war zumindest seine Standardstrategie. Im Hintergrund folgte Müller mit einigem Sicherheitsabstand.
    Als wir die Lobby betraten und ich einen Blick über die Schulter riskierte, sah ich, dass ich Recht behalten hatte.
    Hinter der Schranke stand Browder an der Drehtür, wie er leibte und lebte: dürr, mit der von violetten Hautflecken übersäten Glatze, den tief in den Höhlen liegenden Augen und dem irren Grinsen, das stets auf seinen papiernen Lippen lag. In der Hand hielt er seine Lieblingswaffe, von der er nicht zu trennen war: eine abgesägte Schrotflinte.
    Rechts und links vor ihm warteten zwei weitere Sicherheitsleute in der universal anerkannten Uniform von Geheimsoldaten - schwarzen Cargos mit Rollkragenpullovern und Skimasken - nahe der total zerschossenen sicherheitsverglasten Kabine (das Werk von Kaufmanns neuen Doppelladungen, nahm ich an). Zwischen ihren Füßen ergoss sich der Inhalt des durchsichtigen Zylinders, den ich hier hatte zurücklassen müssen. Die vier Leute von United lagen teils innerhalb der Kabine, teils außerhalb auf dem Marmorboden in ihrem Blut.
    »Ganze Arbeit, wie?«, fragte ich.
    »Im Gegensatz zu dir machen wir keine halben Sachen«, erwiderte Styx und zog ehester an die Seite.
    »Keine Diskussionen«, befahl Stewart und tat dasselbe mit Grange. »Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du wählen musst, Elyzea. Gib mir Cross, und du kannst mit seinen Leuten gehen.«
    »Es war abgemacht, dass sie erst hinaus können.«
    »Nein, du hast gefordert, dass sie vorher gehen können«, korrigierte er mich. »Aber ich werde nicht meinen Verhandlungsspielraum aufgeben. Außerdem sehe ich das Problem nicht. Ich verspreche dir, dass ihr fünf diesen Raum lebend und unversehrt verlassen werdet, wenn du mir Cross gibst. Du weißt, ich halte mich an meine Versprechen. Jetzt halte auch deines.«
    Ich hatte wohl einen Augenblick zu lange gezögert. Stewart schüttelte bloß traurig den Kopf. »Du hast nicht vor, dich an die Abmachung zu halten, nicht wahr? Selbst auf die Distanz hin konnte ich hören, dass du es nicht ernst gemeint hast. Aber das ist jetzt egal. Wichtig ist bloß, dass du mir endlich Brooks mitsamt der Chips geliefert hast.«
    Ich blinzelte verwirrt. »Soll das heißen, dass das von Anfang an dein Plan war?«
    »Dass du ihn im Potemkin’s am Leben lässt und mit ihm fliehst? Dass du dich in ihn verliebst und für seine Sache erwärmst? Dass du versuchst, ihm das Leben zu retten, in dem er die Daten veröffentlicht, und dass du

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