Undercover
schlussendlich einem Handel gegen den Deaktivierungscode der Bombe in deinem Kopf zustimmen würdest?« Er lächelte fein - ein Lächeln, bei dem die ganze Arroganz seines überlegenen planerischen Geistes herausschien.
»Natürlich war das geplant, Elyzea. Du bist bei den letzten Aufträgen immer weicher geworden, immer müder. Du wolltest so offensichtlich raus aus deinem Kontrakt, dass du dich selbst einem Walross-Beta an den Hals geworfen hättest.« Er deutete auf Cross. »Ich wusste seit zwei Jahren, wo sich Mr. Brooks aufhält. Doch ihn zu töten, hätte nicht ausgereicht, denn ich musste damit rechnen, dass er Vorkehrungen getroffen hatte, dass im Falle seines Todes alles ans Licht käme.«
»Das hatte ich auch«, bestätigte Cross mit belegter Stimme. »Das war das Einzige, was mich am Leben erhalten hat.«
»Exakt. Also musste ich ihm einen Sonnenstrahl schicken, eine Möglichkeit, doch noch alles aufzudecken und Gerechtigkeit walten zu lassen. Dieser Sonnenstrahl waren du, Elyzea, und der Anfang eines Fadens im Gewebe einer Intrige aus Korruption und Betrug, dem kein Journalist widerstehen kann.« Er ließ Grange los und breitete präsentierend die Hände aus. »Und siehe da: Er hat nicht widerstanden.«
»Sie konnten aber nicht ahnen, dass ich einen Störsender besitze und den aktivieren würde«, warf Cross ein.
»Nein, aber das hat zu meinen Gunsten gespielt. Von mir stammte auch die Fehlerroutine, die den Sprengsatz angehalten hat.«
»Aber du konntest nicht wissen, dass wir zurückkehren würden.«
»Natürlich ist in der Aktion nicht alles so glattgegangen, wie ich mir das gewünscht habe. Wenn es nach mir gegangen wäre, hättet ihr den Planeten nie verlassen, sondern euch gleich bei Cross’ Verbündeten verschanzt. Ich habe im Gegenteil sogar versucht, euch wieder nach Pherostine zurück zu helfen. Aber ihr seid mir sehr effektiv entkommen. Durch Cagliostro habe ich eure Spur auf Chorriah wiederaufgenommen. Über ihn konnte ich erstmals wieder eingreifen und euch ein paar Brocken hinwerfen - oder glaubst du, C hätte sich sonst so weit herunterhandeln lassen? Ich wusste, dass Cross von seinem Drang, die Verschwörung nahtlos zu ergründen, wieder nach Pherostine zurückgetrieben würde. Glaubenstäter sind sehr berechenbar.«
»Und Jabbert? Willst du behaupten, dass seine Versuche, uns mehrfach umzubringen, nur gespielt waren?«, protestierte ich.
»Nein, das will ich nicht. Das war nicht in meinem Sinne, glaub mir. Ich habe nicht vorhergesehen, dass ausgerechnet Jabbert gegen mich arbeiten würde. Er war derjenige, der Brooks aufgespürt und offenbar mehr über ihn herausgefunden hat, als mir lieb war.« Er schüttelte den Kopf. »Jabbert sollte euch nicht töten, Elyzea. Er sollte dich in Cross’ Arme treiben. Ohne dein Wissen hast du eine überzeugende Undercover-Agentin abgegeben, um herauszufinden, wem er seine Daten anvertraut hat. Du weißt ja selbst am besten, wie schlecht du dich verstellen kannst.« Er seufzte. »Stattdessen hat Jabbert seine Chance gewittert, mich bloßzustellen, und wirklich versucht, Brooks zu töten, damit die Daten, mit denen er mich erpressen konnte, veröffentlicht werden. Unzweifelhaft hatte er vor, mich mit seiner makellosen Akte dann im Amt zu beerben, sobald mich Enclave aus meiner Position entfernt hätte.« Er lächelte unverbindlich. »Ich muss mich bei dir bedanken, dass du den Kerl getötet hast. Du hast mir Arbeit erspart.« Er lächelte breit.
»Du verdammtes Arschloch«, fluchte ich.
Wie auf ein unsichtbares Kommando hin zogen wir uns so weit wie möglich zusammen. Ich suchte mit Cross die Reste der Kabine als Rückendeckung, Wauzi baute sich links von mir auf, und auf seiner anderen Seite stand Swift.
Damit hatten wir zwar Kaufmann auf unserer Seite der Schranken und Browder mit seinen beiden Soldaten jenseits davon im Rücken, konnten aber Stewart und Estyxia mit ihren beiden Gefangenen ins Auge sehen. Das zweite Paar Soldaten, das Stewart mitgebracht hatte, baute sich rechts und links vor ihm auf. Der eine der beiden stolperte dabei beinahe über eine der Leichen, die hier lagen.
»Nun, nun. Jones hatte Recht - ein paar Manieren hätten dir gutgetan. Und das bringt uns zum Hier und Jetzt.« Er wies mit einer Hand in die Runde. »Ihr seid quasi unbewaffnet und uns zahlenmäßig unterlegen. Sämtliche Eingänge des Gebäudes sind von meinen Leuten blockiert. Du hast mein Versprechen - ich werde es trotz deines Betrugs halten. Gib mir
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