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Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Titel: Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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zu mir genommen, desgleichen auch nie einen Ratschlag, und ich bin damit alt geworden. Das einzige, was ich mir ab und zu geleistet habe, war ein bißchen Nachdenken über die Dinge, die auf mich zuk a men, das habe ich mir wirklich geleistet. Ich dachte auch über Dinge nach, die noch nicht unmittelbar auf mich zukamen, die vielleicht ni e mals kamen. Ich spielte im Kopf immer viele Möglichkeiten durch, und das mache ich heute noch, nur mit dem Unterschied, daß ich nicht mehr wie in der Jugend, als ich noch Anfängerin war, alle durchgespie l ten Möglichkeiten oder eine von ihnen, die mir besonders gefiel, in die Tat umsetzen will. Ich sage mir auch nicht, entsprechend dieser Mö g lichkeit handelst du, wenn das mutmaßliche Ding auf dich zukommen sollte, ich sage nicht, lern diese Möglichkeit auswendig, präge sie dir für den Ernstfall fest ein, damit du sie gleich wie einen Feuerlöscher oder ein Beil zur Hand hast! Was dich betrifft, mein lieber Merkur, so möc h te ich jetzt weiter nichts, als dich zu einem Spiel mit den Möglichkeiten einladen. Mach mit, es verpflichtet zu nichts.
    Da werde ich aber hellwach, wenn einer sagt, es ist ganz unverbin d lich, es verpflichtet zu nichts. Auch ich spiele nämlich gern mit ve r schiedenen Möglichkeiten, zum Beispiel wenn ich in den farbigen und duftenden Wellen unserer großen Badehalle auf und ab schaukle. Da spinne ich mir gern was aus, was ich dann variiere und umkehre, wie es mir gerade einfällt. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich diese Oma nur eines Spiels wegen in den Vorraum hinter die Stechpalme der Weltsicherheitsbehörde bemüht hatte. Ich sagte, vielleicht verpflichtet es zu nichts, wenn ich mitspiele, aber etwas bleibt davon in mir hängen. Das könnte mich dann vielleicht stören, wenn ich in einem gegebenen Augenblick handeln muß, denn alles was schon mal gedacht oder g e spielt worden ist, kehrt ja irgendwann wieder; vielleicht gerade zur u n rechten Zeit, wenn ein Stichwort fällt und manchmal sogar ein ve r schlüsseltes, das man nicht für ein Stichwort hält. Ganz offen, Frau Twin, ich soll hier in spielerischer Weise, aber ganz hinterhältig manip u liert werden.
    Du bist ja ganz schön mißtrauisch, mein Junge; dann nimmst du wohl auch keine Zigarre von mir, weil du eine bewußtseinsverändernde Dr o ge darin vermutest? Aber ein bißchen spielen könnten wir wirklich. Ich habe dir die erste Frage hingelegt, nun reagiere wie ein anständiger Spi e ler. Oder willst du über deinen Gegenzug eine Stunde nachdenken? Oder gefällt dir die Frage nicht? Dann eröffne ich mit einer anderen. Befremdet es dich sehr, mit einer Frau, die du noch gar nicht kennst, von Dritten zusammengebracht zu werden – und das für lange Zeit? Würde dich das hemmen?
    Ich wollte aber das Spiel nicht mitspielen. Ich wollte die Oma anfü h ren, indem ich Antworten gab, hinter denen ich gar nicht stand. Denn wie kam ich dazu, ihr zu verraten, was mich hemmen würde und was nicht! Das ging sie überhaupt nichts an. Wieso sollte mich das hemmen, sagte ich, wenn man keine Auswahl hat, hemmt einen das nicht.
    Es könnte dich aber hemmen, wenn sie häßlich wäre.
    Wenn man keine Auswahl hat, wird das Häßliche schön.
    Wenn sie dir aber zu schön wird?
    Dann wird sie wieder häßlich und dadurch schön. So sehen Sie, ve r ehrte Frau Twin, daß es gar keine Langeweile geben kann. Ich sehe der gemeinsamen Reise mit großem Optimismus entgegen. Na na, sagte sie, so dick ist es nicht nötig. Ich sehe schon, diese Kombination ist nicht sehr ergiebig. Aber stell dir vor, ihr seid auf Omega elf gelandet, und bei diesen Lichtleuten, diesen grandiosen Leuchten der Menschheit, nach deren Abflug von der Erde sich unser bedauernswerter Planet um einige Lichtstärken verdunkelt hat, wie sie sicher glauben, also bei di e sen Lumen begegnest du anderen Frauen.
    Die sind natürlich wunderschön und gewaltig aufreizend, sagte ich.
    Nein, sagte sie, diese Möglichkeit klammern wir mal ganz aus. Ich würde das Gewicht auf das Wort andere legen . Andere Frauen, Merkur, nach jahrelanger Alternativlosigkeit.
    Das wäre nur gerecht, dachte ich, aber ich sagte: Na und? Auswahl, das ist doch nur äußerlich. Im Grunde kommt es doch immer auf da s selbe heraus. Von Auswahl lassen sich nur Anfänger betören.
    Also, Schummeln bei diesem Spiel ist nicht fair, sagte sie, du spielst falsch, mein lieber Merkur. Diese Antwort nehme ich dir nicht ab. Ich behaupte, auf der Erde ist alles

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