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Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Titel: Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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unkompliziert, hier spielt die Liebe eine Rolle oder wenigstens die Zuneigung, bei Frau wie bei Mann. Früher, als Geld noch eine Rolle spielte, war es komplizierter.
    Ich bestritt das, es ist heute noch genauso kompliziert, bloß anders, zum Beispiel wenn man sich von jemandem trennt, von dem man sich eigentlich nicht trennen möchte. Man trennt sich, weil man ihn nicht vergewaltigen will, weil man ihn nicht hindern will, seine Träume wahr zu machen. Ich dachte wieder an Alberna.
    Diese Oma hatte eine empfindliche Antenne. Du sollst jetzt nichts Persönliches auspacken, Merkur. Ich verstehe, worauf du anspielst. Ich verstehe das ganz und gar. Mir ging es einmal ähnlich. Vielleicht weißt du, daß ich mit dem Jupiterforscher Krösus verheiratet war. Ich b e haupte also, und versteh mich jetzt richtig, daß bei uns im wesentlichen die Liebe eine Rolle spielt, aber diese Lumen sind ja in einer Zeit in den Raum ausgewandert, als es noch anders war, als materielle Vorteile und Prestige eine Rolle spielten. Du würdest also auf Frauen treffen, die unter Liebe etwas anderes verstehen als wir. Im Endeffekt bleibt es dasselbe, sagte ich.
    Du bist vulgär, mein Junge, ich möchte beinah sagen: primitiv, falls das nicht wieder falsch gespielt war. Ich sage jetzt, es könnte da oben Frauen geben, die täuschen Liebe vor. Sie können liebevoller sein als eine, die wirklich liebt. Was würdest du da tun, wenn sie liebevoller sind?
    Um so besser, sagte ich.
    Das habe ich erwartet, das ist es eben leider, was ich befürchtet habe. Sie imitieren Liebe, du fällst drauf rein. Sie bringen dich ins Schach, eventuell im Auftrag ihrer Männer.
    Entschuldigen Sie, jetzt spielen Sie nicht mehr, jetzt hauen Sie mir e i nen fetten Ratschlag um die Ohren. Das ist nicht fair.
    Das war doch eine wundervolle Herausforderung, die ich dir geboten habe, eine aufregende Möglichkeit. Und wie parierst du?
    Ganz einfach so, daß ihnen der Auftrag ihrer Männer nachher entfa l len sein wird und daß sie dann in meinem Auftrag ihren Mann matt setzen.
    Du bist wohl sehr beschlagen in diesen historischen Gangsterfilmen. Du kennst sie sicher alle, mein kleiner Junge. Ich biete dir jetzt folgende Möglichkeit: Du glaubst, die Frau, die dich da liebt, täte es aus Berec h nung. Du irrst dich aber, sie legt in deinem Auftrag ihren Mann aufs Kreuz, der eigentlich mit dir sympathisieren wollte, sie sperrt ihn ein, sie macht ihn kalt, was weiß ich. Wogegen du dann eine, die dich aus Berechnung liebt, für echt hältst und ihren Mann aus Taktgefühl und Schuldbewußtsein besonders gut behandelst, wodurch du dich schon selbst ins Schach gebracht hast.
    In diesen Sachen kenne ich kein Schuldbewußtsein, sagte ich. Wie soll man schuldbewußt sein, wenn man jemand Gutes tut. Ich biete eine andere Möglichkeit: Mal angenommen, ich wäre zu dem Mann, der mich bekämpfen will, nun wirklich gut, weil seine Frau so nett ist. Kann es nicht sein, daß er dadurch mein Freund wird?
    Es kann auch sein, du zahlst für ihre Nettigkeit mit deinem Leben.
    Da wäre es das beste, ihr ließet mich gar nicht erst aufsteigen. Schießt doch wen anders hoch! Das war kein Spiel mehr, dies waren grobe, dumme Texte auf Warntafeln für Blödiane, die mir Medea Twin da vor den Kopf schlug. Laßt mich doch hier, wenn ihr so ängstlich seid.
    Ganz meine Meinung, Junge, ich bin dagegen, daß du fährst. Ich konnte mich gegen Cäsar Brynn nicht durchsetzen. Ich sagte ihm, wa r um fragst du mich überhaupt, wenn du dann doch nicht auf mich hörst. Natürlich, er handelt ganz wie ich, er nimmt nie einen Ratschlag an. Er war schon mal mit mir verheiratet, zehn Jahre, glaube ich, vielleicht auch länger, mir kam es furchtbar lange vor, und dabei hat er manche Gewohnheit von mir übernommen, ganz unbewußt; nur scheint er niemals das Spiel der Möglichkeiten so inbrünstig wie ich gespielt zu haben, es wurde bei ihm nicht zur Leidenschaft. Er hat sein Wissen, seine technischen und historischen Erfahrungen, er hat die große E n zyklopädie der Weltraumfahrt herausgegeben, er geht von Dingen aus, die sich handfest und unumstößlich ereignet haben. Er geht vor allem davon aus, wie etwas ist oder gewesen ist, und ich davon, wie etwas sein könnte. In technischen Fragen muß ich leider passen, ich weiß da nichts, ich konnte ihm nicht exakt beweisen, daß deine Auswahl eine Fehlentscheidung ist. Er brachte sofort Beweise deiner technischen Fähigkeiten, deines Improvisationstalents im Technischen. Und

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