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Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Titel: Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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werden, aber meistens liegen sie in einem Karton, der für jeden zugänglich ist. Einige sind bereits verschwunden, ein paar liegen vielleicht auch irgendwo im Redaktionsbüro herum.«
    »Sehen Sie sich den Ausdruck an. Haben Sie von dieser Videoaufnahme schon mal etwas gehört?«
    »Ich habe gehört, dass ihr nach einem jungen Aktivisten fahndet, habe mir seinen Namen aber nicht gemerkt. Und ich habe ihn NICHT kontaktiert. Ich habe dieses Gespräch nicht geführt.«
    »Und das waren auch nicht Sie, der Peter Smith aufgestachelt hat? Ihn einen Helden nennt?«
    »Nein, verdammt.«
    »Und der eine Pressekonferenz bei Modpress mit ihm abhalten will? Und der ihm einredet, es gehe um Leben und Tod und dass er das Jugendzentrum retten kann?«
    »Das ist doch an den Haaren herbeigezogen. So naiv bin ich nun wirklich nicht.«
    »Das wäre doch genau dein Stil«, sagte Axel leise.
    »Das habe ich überhört, Axel Steen«, kam es von dem Anwalt.
    »Nehmen wir mal an, es waren nicht Sie, mit dem Peter Smith gesprochen hat, wer könnte es dann gewesen sein?«
    »Vielleicht einer, der aus der Klapsmühle abgehauen ist, oder ein völlig Zugedröhnter.«
    »Sehr witzig. Aus dem Ausdruck geht ja hervor, dass es eine Person sein muss, die nicht nur sehr genau über den Mord Bescheid weiß, sondern auch über Modpress. Er spricht von der Redaktion, als ginge er dort ein und aus, er weiß, dass wir sie durchsucht haben. Und er weiß, dass ihr nur eine halbe Stunde zuvor das Bild zugeschickt bekommen habt.«
    Lindberg blickte auf den Ausdruck.
    »Da steht nichts von der Durchsuchung. Da steht, er sagt, wir würden überwacht. Und ich möchte keinesfalls ausschließen, dass euch oder den Schweinen vom PET das tatsächlich einfallen könnte. Aber sicher kann man sich da ja nie sein, also wo hat er das her?«
    »Ich denke, mein Mandant hat in diesem Punkt recht. Des Weiteren geht aus dem Mitschnitt hervor, dass der junge Mann die Polizei als Verantwortliche für den Mord benennt. Sollten Sie sich nicht damit näher auseinandersetzen? Und kann man ausschließen, dass dieser Mann, der sich für meinen Mandanten ausgibt, der Mörder ist? Sollte das der Fall sein, verschwenden Sie gerade sehr wertvolle Zeit.«
    Axel schaltete sich ein.
    »Wir sind keine Idioten. Wir haben Leute, die das untersuchen.« Er sah Lindberg an. »Wir haben aber auch mit Leuten gesprochen, die gehört haben, wie du auf der Straße nach Piver gefragt hast. Passt nicht so gut zu deiner Behauptung, dass du seinen Namen nicht kennst.«
    »Das ist eine Lüge, ich habe nie nach ihm gefragt. Wie sollte ich nach jemandem fragen, den ich nicht kenne?«
    »Und dann ist da der Artikel über den Mord und das Bild, das euch zugeschickt wurde. Hast du die erste Version geschrieben?«
    »Ja.«
    »Du schreibst, dass man dem Toten ›die Hände mit einer Art Kabelbinder am Rücken gefesselt hat, wie sie die Polizei als Handschellen benutzt‹.«
    »Das stimmt ja auch.«
    »Ja, das stimmt, aber das war auf dem Bild nicht zu sehen.«
    »Und ob das zu sehen war.«
    Axel zeigte ihm das Bild von Enver Davidi, der mit dem Rücken an die Friedhofsmauer gelehnt dasitzt.
    »Woher wusstest du das?«
    Zum ersten Mal in diesem Verhör wirkte Lindberg wirklich verunsichert. Er senkte die Stimme.
    »Ich weiß es nicht, ich erinnere mich nicht, warum ich das geschrieben habe. Wahrscheinlich bin ich einfach davon ausgegangen, dass es so war. Alle können ja sehen, dass man ihm die Hände hinter dem Rücken gefesselt hat.«

    »Du hast es also hinzugedichtet?«
    »Ich dichte nie etwas hinzu, ich habe eine Schlussfolgerung gezogen, vielleicht etwas voreilig. Das war wohl ein Fehler.«
    Die Tür wurde geöffnet, und Corneliussens Kopf erschien.
    »Darling, ich brauche dich mal eben.«
    Axel kam auf Lindbergs Alibi zurück. Martin Lindberg nannte eine Handvoll Leute, die ihn in dem fraglichen Zeitraum gesehen hatten, aber er konnte keine genauen Zeitpunkte angeben.
    »Ist es nicht an der Zeit, dass wir uns die Aufnahme anhören?«, fragte der Anwalt.
    Axel rief sie auf und lehnte sich im Stuhl zurück.
    Hallo?
    Die Stimme klang wie die Lindbergs, und Axel sah, wie er die Brauen zusammenzog, sodass drei Furchen zwischen ihnen auftauchten. Im Hintergrund lief offenbar ein Fernseher.
    Hier ist Peter. Mit wem spreche ich?
    Einen Augenblick, ich gehe nach draußen.
    Rumoren, dann Stille.
    Wer ist da?
    Hier ist Piv… Peter. Man hat mir deine Nummer gegeben. Was willst du von mir?
    Bist du der, der in dieser

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